Kapitel 12.

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Ungeduldig biss ich auf meine Unterlippe und lauschte den leisen Klängen der Fahrstuhlmusik. Sie beruhigten mich ein wenig, auch wenn mein Herz unaufhörlich in meiner Brust pochte und ich mein Grinsen kaum unter Kontrolle bringen konnte. Ich war einfach so nervös Jace gleich wieder zu sehen und wenn er meinen Mantel aufmachen würde, würde es ihm hoffentlich genauso gehen wie mir. Der erhöhte Herzschlag und das Verlangen, dass aus jeder Pore des Körpers heraus trat.

Zu Hause hatte ich mir etwas Gewagtes überlegt und mich dazu entschieden es den Frauen aus so vielen Filmen gleich zu tun und unter meinen Mantel nur Unterwäsche anzuziehen. Natürlich das schärfste rote Höschen das ich hatte und mit dem passenden BH dazu. Aufgeregt hatte ich mich dann auf den Weg gemacht und vor meiner Tür auf Mr James gewartet. Das ich extrem frieren würde und selbst meine Zehen vor Kälte zuckten, hatte natürlich niemand mit einem Wort erwähnt, doch durch meine Nervosität hatte ich es kaum wahr genommen.

Nun stand ich hier, spärlich bekleidet und wartete darauf, dass sich die Fahrstuhltür öffnete und Jace mir den Mantel auszog. Mein Atem beschleunigte sich bei diesem Gedanken und mein Grinsen wuchs weiter an. Noch nie hatte ich sowas getan, allerdings war ich viel zu sehr damit beschäftigt mir auszumalen, was Jace gleich mit mir anstellen würde, als das ich mich für mein Vorhaben hätte schämen können. Solange man sich für sowas überhaupt schämen konnte, denn mal ganz im Ernst, wen würde so eine heiße Überraschung denn nicht gefallen? Und ja, ich hatte mich selber heiß bezeichnet, stand aber zu 100% hinter meiner Aussage. Alleine die hübsche Spitzenunterwäsche, mit den süßen Strapsen, ließen mich ganz anders aussehen und das was ich ihm Spiegel betrachten konnte, konnte Jace nur gefallen. Ansonsten müsste ich wirklich an seiner Männlichkeit zweifeln und da er mir diese schon mehrmals bewiesen hatte, kamen keine einzigen Zweifel in mir auf.

Ein "Pling" riss mich aus den Gedanken und die Tür öffnete sich vor meiner Nase. Genüsslich sog ich den Duft von Jace's in mir auf, atmete einmal tief durch und stolzierte in das große Loft. Es sah alles genauso aus, wie bei meinem letzten Besuch und bevor ich mich weiter umsehen konnte, stand Jace auch schon vor mir.

"Guten Abend, Abrielle.", begrüßte er mich, gab mir einen Kuss auf die Wange und schaute an mir hinab.

"Guten Abend, Jace.", antwortete ich mit einem Lächeln, dass eher schelmisch war, als das es überheblich wirkte, so wie ich es mir vorgestellt hatte.

"Ich hoffe du hattest eine angenehme Fahrt hier her.", sagte er lächelnd und Freude strahlte aus seinen Augen. Ich nickte."Hättest du gerne einen Wein?"

"Sehr gerne." Jace griff hinter mir nach der Weinflasche, streifte dabei mein Ohr und pustete warme Luft auf meinen Nacken. Ich zuckte erschrocken zusammen und spürte sofort das Pochen zwischen meinen Beinen. Noch immer raste mein Herz in meiner Brust und Jace alleinige Präsenz ließ mich zitternd ausatmen. Ich sehnte mich nach ihm und tippelte von einem Bein auf das andere. Wenn er sich nur endlich beeilen und mir diesen verdammten Mantel ausziehen könnte.

"Alles in Ordnung, Babe?", fragte Jace plötzlich, beäugte mich kritisch und übergab mir das Weinglas. Vorsichtig nippte ich daran und lächelte. Der Wein war köstlich, doch Jace Lippen waren köstlicher und nichts wollte ich sehnlicher, als sie auf meinen zu spüren.

"Ja, alles in Ordnung." Das er mich mal wieder Babe genannt hatte, ignorierte ich gefließendlich und tippelte erneut von einem Bein auf das andere.

"Das erscheint mir gerade aber ganz anders." Wissend zog er die Munwinkel in die Höhe und betrachtete meine Füße. Als er bemerkte, dass ich feine rote Strümpfe trug, hoben sich erstaunt seine Augenbrauen und langsam glitt sein Blick meinen Körper hinauf.

Secret Obsession - abgebrochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt