Siana schrie auf. Im ersten Moment war sie wie gelähmt. Aus dem dichten Wald trat ein grosser fast weisser Wolf auf sie zu. Sie wich schnell zurück, einen Dolch zur Verteidigung erhoben. Doch da schoss der Falke schon auf den Wolf mit den eisblauen Augen zu. Die beiden fingen an zu kämpfen, der Falke flog um den Wolf herum und probierte ihn mit seinen Klauen zu verletzen, während der Wolf mit seinen Pfoten nach dem Falken schlug. Als aber dann der Wolf zum Sprung ansetzte, wollte Siana gerade den Dolch werfen, hielt aber inne, als der Wolf sich in einen Mensch verwandelte. Ein Junge von etwa 17 Jahren stand nun vor ihr, seine Haare waren weissblond und seine eisblauen Augen funkelten sie an. Und noch bevor sie richtig reagieren konnte, verbeugte er sich und begann zu sprechen: "Verzeihen sie mir meinen unglücklichen Auftritt Elbentochter. Wenn ich mich vorstellen darf, mein Name ist Flath Naikyl . Wie Sie schon bemerkt haben gehöre ich dem ihrigen Volk an. Ich möchte ihnen als einen caraid begegnen, Sie können den Dolch ruhig senken, ich tue ihnen nichts und wenn ich es gewollt hätte, dann hätte ich dies schon längst getan." Siana liess den Dolch sinken aber hielt ihn noch immer fest umklammert. "Warum sind Sie hier? Werden Sie auch verfolgt? Und woher wissen Sie was ich bin?" Er bedachte sie mit einem nachdenklichen Blick. "Heute Nachmittag habe ich die Magie gespürt die Sie bewirkt haben und ich wurde neugierig wer das war. Ich werde nicht verfolgt aber ich wusste gar nicht, das die Lage ganz so schlimm ist. Und da ich ihren Spuren oder den Spuren ihrer Magie gefolgt bin, wusste ich was Sie sind. Aber kann ich ihnen das Du anbieten? Es ist merkwürdig jemand ihm gleichen Alter zu siezen." Der Falke, der mittlerweile auf ihrer Schulter gelandet war, kontaktierte sie in Gedanken. Was soll ich tun? Fragte Siana den Falken. Frag ihn nach seinem Titel, entweder ist er ein Fürst, dessen Sohn oder ein Prinz. Er spricht auch wie einer des hohen Adels, vielleicht kann er dir helfen. Aber etwas ist mir noch nicht geheuer, elbische Gestaltenwandler gehören normalerweise nicht dem Adel an, sie sind ein Teil der Soldaten oder Bürger, irgendetwas stimmt hier nicht. Sie räusperte sich, aber als sie aufblickte und ihm in die eiskalten Augen sah, vergass sie, was sie sagen wollte und spürte wie sie errötete. Siana stand da wie versteinert, bis der Falke eine Klaue in ihrer Schulter versenkte. Rasch machte sie einen Knicks und sprach: "Entschuldige bitte die unhöfliche Begrüssung, mein Name ist Siana, Tochter des Gräfin von Seileastair. Darf ich dich nach deinem Titel fragen, du hast dich nicht besonders klar ausgedrückt." Über sein Gesicht huschte kurz ein erschrockener Ausdruck, bevor er antwortete. "Im Moment trägt es nicht viel zur Sache bei. Ist es aber in Ordnung, wenn ich mein Nachtlager auch hier aufschlage? Und je nachdem wohin du möchtest ein Teil der Strecke mit dir reise?" Ein Gefühl von Traurigkeit und Verlorenheit überkam sie, aber sie durfte keine Schwäche zeigen. "Ich weiss selber nicht ganz so recht wohin ich soll. Ich war nie ausserhalb Seileastairs, kenne die Welt der Wesen nicht und sollte meinen Weg finden, mit Fähigkeiten die ich nicht verstehe. Ich weiss nichts über Elben oder andere Wesen, ich weiss kaum mehr als ein Mensch. Ich kenne nur die Menschenwelt, was hier in der Natur ist, ist mir fremd. Ich bemerke, wie ich Dinge tun kann, die widernatürlich sind und hauptsächlich Schaden verursachen und ich weiss nicht, wie ich es kontrollieren kann. Meine ganze Welt wurde auf den Kopf gestellt und du fragst mich wohin ich gehe? Wenn ich das wüsste!" Siana hatte nicht bemerkt, wie sie immer lauter und schneller geworden war, während sie sprach. Der Stein an ihrer Kette hatte wieder angefangen zu leuchten und in ihrer Hand war ein kleiner Eiswirbelsturm entstanden. Naikyl, der dies bemerkt hatte, reagierte sofort. Aus seinem Umhang zog er einen Ring hervor, der in einer fremden Sprache Gravuren hatte und streifte in sofort über Sianas Zeigefinger. Im selben Moment erstarb der Sturm in ihrer Hand und auch die Kette leuchtete nicht mehr. Einen Moment lang starrten sie sich an, bevor Siana die Stille durchbrach: "Danke für was du auch immer genau gemacht hast, das es aufhört." Und neigte den Kopf. "Es war eigentlich nichts, der Ring blockiert Magie, du kannst ihn behalten, bis du einen eigenen bekommst und deine Fähigkeiten kontrollieren kannst. Wenn du möchtest kannst du mit mir kommen, ich kenne einen Ort, wo du lernen kannst mit deinen Kräften umzugehen. Ausserdem kann ich dir helfen mit deiner Gabe umzugehen und dir auch ein wenig Unterricht geben. Falls du dies möchtest? Bot er ihr an und sah ihr direkt in die Augen. "Ich verstehe es auch gut, wenn du noch unsicher bist, ob du mir vertrauen sollst. Du kannst mir Morgen Fragen stellen, falls dies bei der Entscheidung hilft." Siana musterte ihn aufmerksam, bis sie ihren Entschluss zog, das er sie nicht anlog, aber trotzdem etwas verbarg. Er trat eigentlich selbstsicher auf, aber für einige Sekunden fiel zwischendurch die Fassade, zum Beispiel wenn er unruhig kleine Schritte machte und denn Blick über den dunklen Wald schweifen liess, als läge dort etwas verborgen. Kurz nickte sie ihm zu. "Gute Nacht" Sagte sie kurz angebunden, um ein paar Meter weiter weg ihr Lager aufzuschlagen. Auch er machte sich an die Arbeit. Ein paar Minuten später war Siana tief und fest am schlafen, der Falke auf die Jagd gegangen. Es war ruhig geworden im verfluchten Wald. Was niemand bemerkte, waren die eisblauen Augen die sich nicht zur Ruhe legten, sondern weiterhin in der Finsternis des nächtlichen Waldes leuchteten.
Wie sicher die meisten bemerkt haben, die schon länger dabei sind, hat die Geschichte ein wunderschönes neues Cover bekommen. Danke vielmals Smaragdschlange, das Cover ist dir wirklich super gelungen, ich liebe es. Auch ein grosses Dankeschön an zwei meiner treuen Leser, die für mich abgestimmt haben, es motiviert mich immer aufs neue weiter zu schreiben, wenn ich sehe, dass wenigstens ein paar wenigen die Geschichte gefällt. An alle anderen danke dass ihr meine Geschichte lest und es würde mich freuen wenn es Rückmeldungen gäbe, was ich besser machen könnte. Es tut mir leid, das dieses Kapitel so kurz geraten ist. Ich bin für einige Zeit in einem Sprachaufenthalt und weiss noch nicht, ob ich von dort aus ins Internet kann, also könnte es ein wenig länger dauern, hoffe es aber nicht.
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Lus-crè
FantasyIm finstern Mittelalter zwischen den Welten. In einer Zeit in der dich das Vertrauen in eine andere Person mehr als nur dein Leben kosten kann. Wenn Unwissen und Wissen auf das Gleiche hinauslaufen, dann ist Niemand mehr sicher. "Kennst du das Gefü...