Mein Spiel, meine Regeln

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Ryans POV

Sie hat mir gerade ihre Liebe gestanden, was mich ein wenig überrascht. Ich weiß, dass mir jede verfällt spätestens, wenn ich sie mit meiner dämonischen Seite beeinflusse, aber nach meiner Aktion gerade? Zwar habe ich mich entschuldigt und so getan, als würde es mir wirklich leid tut, doch eigentlich empfinde ich keine Reue und ich spiele ihr das alles nur vor. Sie sieht es halt nicht so gern, wenn ich Leute ohne mit der Wimper zu zucken umbringe und es mir auch noch Spaß macht. Doch Noah hat es einfach nicht anders verdient und Alison war mir schon länger ein Dorn im Auge. Sie ist unter den Dämonen sehr beliebt gewesen und hätte mir den Platz als neuer Anführer streitig machen können. Indem ich sie umgebracht habe, habe ich direkt zwei Probleme auf einmal behoben. Alles nimmt langsam seine Form an und mein Plan schreitet Schritt für Schritt voran, bald ist es soweit. Aber jetzt muss ich mich erstmal um Lia kümmern, schließlich möchte ich nicht so kurz vor meinem Ziel scheitern.

Ich gehe vor ihr auf die Knie und nehme ihre Hand in die meine. Es wirkt, als wolle ich ihr einen Antrag machen, was bestimmt süß, doch viel zu langweilig für so etwas wichtiges wäre.

"Lia ich verspreche dir, dass ich so etwas nie wieder tun werde. Du bist alles für mich und ich werde dir jeden Wunsch erfüllen. Doch bitte sei mir nicht böse, dass könnte ich einfach nicht ertragen, ich liebe dich doch auch und möchte dich nicht verletzen." bei jedem Wort werde ich leiser und die letzten Worte sind nur noch ein Flüstern.

Sie lächelt mich an: "Das ist deine letzte Chance, wenn du dies wieder tust möchte ich dich nie wieder sehen." sagt sie, während sie sich die Tränen von den Wangen wischt.

Ohh Baby, wenn du wüsstest, denke ich mir begleitet von einem fiesen Grinsen, doch äußerlich lächel ich sie dankbar an, erhebe mich und drücke sie fest an mich.

"Lia, am liebsten würde ich dich nie wieder los lassen, aber ich muss zurück zur Versammlung. Du kannst entscheiden ob du nochmal mit kommen möchtest oder lieber im Zimmer auf mich wartest. Die Versammlung sollte auch nicht mehr all zu lange gehen und ist für dich auch unwichtig." sage ich vorsichtig und hoffe innerlich darauf, dass sie nicht mitkommen wird.

Denn ohne sie wäre, es deutlich einfacher die anderen von mir zu überzeugen. Sie erklärt das sie auf ihr Zimmer gehen würde und verschwindet in der nächsten Tür. Da habe ich ja nocheinmal Glück gehabt. Schnell eile ich zurück und auch Noah sitzt bereits, blutversmiert auf seinem Platz.

"Wenn wir uns endlich alle hier versammelt haben, können wir ja mit der Anführerwahl weiter machen. Ich gehe mal davon aus, dass alle anderen Punkte bereits geklärt sind. So, dann fange ich mal an. Ihr alle hier müsst mir recht gegen wenn ich behaupte Luzifer, euer verstorbene Anführer ist mein Vater gewesen oder? Demnach bin ich der rechtmäßige Erbe seines Amtes, sofern wir auf die Herachie der Ständegesellschaft zurückgreifen. Ihr versteht schon; sein Großvater Anfüher, sein Vater Anfüher, Er Anführer und nun ich Anführer. Dennoch sitzen wir hier versammelt um über den neuen, aber allen Anschein nach nicht rechtmäßige Herrscher zu diskutieren. Nun erklärt mir einmal, was euch dazu veranlasst hat, dass über Jahrhunderte existernde System zu durchbrechen?" frage ich in die Runde.

John wiederspricht mir jedoch."Du bist ein Kind, ein dummes Kind ohne Erfahrung ich jedoch habe die letzten 300 Jahre an der Seite deines Vaters verbracht. Außerdem hat dein Vater in seinem Teastament verordnet, dass ich deine Aufgabe erfülle bis du reif genug bist, was du offensichtlich noch nicht bist."

Verflucht, mein Vater ist schlau, bestimmt hatte er schon etwas gearnt, doch damit werde ich auch noch fertig. Ich muss nur meine Schauspielkünste nutzen.

"Okay, du hast Recht ich habe mich oft kindisch verhalten und mich von meiner Wut leiten lassen. Ich verstehe, dass du nur das Beste für mich und unseren Clan möchtest. Aber vertraust du mir? Lass mich vorerst zusammen mit dir über alles herrschen. Luzifer war ein sehr guter Vater und ein noch besserer Anführer, gerne hätte ich von ihm gelernt, wie dir die Ehre erweist wurden war, doch leider ist er viel zu früh von uns gegangen. Nun werde du mein Lehrer und bringe mir unwissendem Kind alles bei, was ich können muss um irgendwann annähernd an meinen Vater und das, was er geleistet hat dran zu kommen." bitte ich und senke leicht meinen Kopf, als Zeichen des größten Respekt vor John, denn ich natürlich nicht besitze. Er schaute mich mit einem gehässigen Grinsen an.

"Du kannst gerne mein Schüler sein doch wir werden nicht auf einer Ebene stehen mein Junge, lerne und wir werden sehen wo du eines Tages stehen wirst."erklärt er mir.

So ein Mistkerl, doch mir bleibt nichts anderes über als sein Angebot dankend anzunehmen und ihn um Erlaubnis zu bitten mein Zimmer wieder aufzusuchen. Davor erkundige ich mich, aber noch was nun mit Lia geschehen soll. Er erklärt mir grob, dass sie bleiben kann es aber halt eine Gefahr für alle wäre, dann verschwindet er auch.

Wenn er wüsste, was ich vorhabe, dann würde er mich ganz anders sehen. Doch er scheint meinen Vater wirklich treu ergeben, wovon ich nicht überzeugt war. Dann werde ich mein Vorhaben wohl alleine ausführen müssen. Ich begebe mich zurück in mein Zimmer, wo ich Lia schlafend vorfinde. Perfekt, dass wird einfach...

Nach etlichen Stunden Fahrt erreiche ich endlich das große schwarze Anwesehen. Ich nehme die schlafende Lia auf den Arm und gehe die schwarzen Steinstufen hoch. Als ich gerade an der Tür klopfen will, schwingt diese von alleine auf und ich trete über die Schwelle. Ein langer dunkler Gang erstreckt sich vor mir, welcher nur von in regelmäßigen Abstand an der Wand befestigten Fackeln erhellt wird. Sie flackern leicht auf, als die Tür sich mit einen lauten Knall hinter mir schließt. Hypnotisiert betrachte ich die tanzenden Flammen. Ich trete näher an sie heran und strecke meine Hand nach dem Feuer aus, ein brennender Schmerz zuckt durch meinen Körper.

Mich windent und schreiend liege ich auf dem Boden. Der Raum steht komplett in Flammen,sofern es sich überhaupt um einen Raum handelt und ist erfüllt von dem Geruch, nach verbrannten Fleisch.

Obwohl ich brenne ist mir nicht heiß. Mir ist Eiskalt. Mit allerletzter Kraft versuche ich meine Körper, welcher mir nicht mehr gehorcht unter Kontrolle zu bringen, gelingt es mir aber nur meine Augen zu öffenen. Das wird wohl das letzte mal sein, denke ich mir, dass ich dies tun kann.

Ich blicke in die lodernden Flammen und sehe aus mitten dieser eine junge Frau auf mich zukommen. Ängstliche kralle ich mich an den verbrannten Körper meiner Mutter, welche mich mit ihren Körper zu schützen versucht hatte. Die Frau nimmt meine Hand und flüstert ich solle mich nicht fürchten, dann hört ein Weg auf zu brennen und sie führt mich unbeschadet heraus. Sie hat mich gerettet. Draußen angekommen entziehe ich ihr sofort meine Hand und weiche immernoch ängstlich einige Schritte vor ihr zurück. "W-w-a-as ist meine Mami?" frage ich schüchtern und mir laufen ein paar Tränen über die Wangen. Mir tut alles weh und ich will zurück zu meiner Mami oder meinen Papi. Die fremde Frau ist unheimlich.

Sie nimmt mich beruhigend in den Arm "Du wirst bald bei deinem Vater sein, aber keine Angst du musst stark sein mein Junge. Und deine Mami ist jetzt bei den anderen Engeln, da wo sie hingehört." flüstert sie leise. Ich bin nicht so dumm und mir laufen stumm immer mehr Tränen über das Gesicht. Meine Mama ist Tod und es ist alles meine Schuld. "Ich will zu meiner Mama." schreie ich und renne auf das immernoch brennende Haus zu. Hätte ich nicht unbedingt verstecken spielen wollen, sondern mit ihr einen Film geguckt, wie sie es wollte, würde sie noch am Leben sein. Sie wedelt mit ihren Händen und aus irgendeinem Grund ist es mir nicht mehr möglich in das Haus zu laufen, es ist wie eine unsichtbare Wand die mich hindert.

"Deine Mutter ist der Meinung das es nicht deine Schuld ist. Ich kann sie hören und du darfst eins nicht vergessen sie hat dich über alles geliebt. Und nun sei deiner Mom zur Ehre stark und komm zurück zu mir. Alles wird gut versprochen Ryan." Sagt sie liebevoll. Langsam gehe ich zurück zur Frau und frage, wie sie heißt. "Diana." antwortet sie mir und ich umarme sie zaghaft, schließlich habe ich ihr mein leben zu verdanken "Danke Diana. Hab dich lieb."

The Darkness in MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt