The Darkness in Me

Hartes Training

Ryans POV

Schnell stelle ich das mittlerweile kochend heiße Wasser ab. Dann schnappe ich mir ein Handtuch, womit ich mir kurz durch die nassen Haare fahre und es mir dann um die Hüfte binde.

Meine Phantasie spielt heute echt verrückt, will mir diese unfassbar schöne Frau einfach nicht aus dem Kopf gehen. Ihr Anblick hat sich fest in mein Gehirn verankert. Und ich spüre immer noch ihre Anwesenheit.

Mir läuft ein kalter Schauer über den Rücken, als ich mich dabei erwische, wie ich das Gefühl des Dunklen zurück ersehne.

"Da bist du ja endlich. Wie war das nochmal mit Training? Du weißt was es heißt, wenn du zu spät kommst."

"Ja, ich weiß. Zusätzliches Training."

"Die ganze Nacht durch" beendet er meinen Satz.

"John, komm schon. Du kennst meinen Wochenplan. Ich hab morgen früh um 6:00 Uhr eine Matheprüfung."

Er schüttelt den Kopf und schaut mich nach dem Motto: Tja, das hast du dir selbst zu zu schreiben an. "Los jetzt zieh dir deine Klamotten an und komm. Ich gehe schonmal vor."

Das ist John, wie er leibt und lebt. John ist um die 20 Jahre alt, hat braune Haare und eine ansehnliche Figur. Er hat sein Leben vollkommen der Kampfkunst verschrieben. Niemand kann eine Waffe besser händeln als er. Niemand ist geschickter im Nahkampf als er. Er ist der beste Lehrer den man kriegen kann, aber auch der strengste. Hälst du dich bei ihm nicht an Regeln, wirst du bestraft.

Ich kenne John schon mein Leben lang. Er ist ein sehr guter Freund meines Vaters und für mich ist er, wie ein großer Bruder und so behandelt er mich auch. Nunja zumindest, wenn ich kein Unterricht bei ihm habe.

Schnell schlüpfe ich in meine Trainingskleidung und sprinte zum Übungsplatz. Dort angekommen wirft John mir einen Stock zu und will mir im selben Moment die Beine weg ziehen.

Dieser hinterlistige Dreckskerl. In letzter Sekunde weiche ich mit einen Rückwärtssalto aus. Geschickt lande ich auf beiden Füßen und probiere ihn durch eine gekonnte Schlagabfolge zu entwaffnen. Dies missglückt mir jedoch, was mich ehrlich gesagt sehr ärgert.

Ich versuche weiter Manöver, welche John alle mit Leichtigkeit abwehrt. Nun geht er in den Angriff über. Immer weiter drängt er mich zurück und ich weiche nach hinten aus, bis ich die Wand an meinem Rücken spürte.

Fieberhaft suche ich nach einem Ausweg und kassiere dabei einige Treffer von John. Jezt wäre eigentlich der Moment, wo ich aufgeben sollte, doch lautet eine von John's Regeln niemals aufzugeben, denn damit würde man anscheinend sein Todesurteil unterschreiben.

Nach ein paar Sekunden kommt mir die rettende Idee: John will mich Schwächen, um meine Deckung zu durchbrechen. Was wäre jedoch, wenn ich meine Deckung freiwillig aufgebe? Natürlich müsste ich, dann weitere schmerzhafte Schläge einstecken. Theoretisch gesehen würde er sich jedoch schon siegessicher fühlen und unaufmerksam werden und ich hätte die Gelegenheit ihn zu entwaffnen.

Um meinen Plan in die Tat umzusetzen lasse ich meine Deckung Stück für Stück immer schwächer erscheinen und kassiere Schlag um Schlag. Wenigstens ist John heute mal so gnadig und verschont mein Gesicht, was mir zu nutzen kommt, weil die meisten seiner Treffer genau auf meiner Armhöhe sind.

Ein letztes Mal hole ich tief Luft und entreiße John mit meiner Linken Hand den Stock, zeitgleich rammen ich ihm meinen Stock gegen seine Brust, wodurch er ins Taumeln gerät. Diese Chance nutze ich sofort und ziehe ihm seine Beine weg und schmeiße mich auf ihn. Nach kurzem Gerangel habe ich es geschafft und halte ihn mithilfe meines Stocks, welchen ich quer an seinem Hals drücke fest.

Triumphiert blicke ich ihn an. Damit hat er wohl nicht gerechnet: "Bist du wohl doch nicht der Beste, John."

Lachend schüttelt er den Kopf: "Ist das so?"

"Gib es doch einfach zu, dass du zum ersten mal in deinem Leben verloren hast. Sag schon das ich der Beste bin und gewonnen habe." mit diesen Worten verstärke ich leicht den Druck auf seine Kehle, was wie ich kurz darauf feststelle ein großer Fehler war...

Mit beiden Händen packt John sich den Stock und rollt sich zur Seite, sodass er die Oberhand gewinnt und ich unter ihm liege.

Mitleidig blickt er mich an: "Du hast erst gewonnen, wenn dein Gegner Tod ist."

Auch er verstärkt den Druck, welcher nun auf meiner Kehle lastet: "Okay es reicht, ich habe es verstanden."

Auffordernd blickt er mich an: "Ich höre..."

"Du bist der Beste und es ist dumm von mir gewesen was anders von dir zu behaupten." presse ich durch meine Zähne hervor.

Er guckt befriedigt und geht von mir runter, aber natürlich nicht ohne mir noch einen heftigen Tritt in die Magengrube zu verpassen.

Ich stoße einen Zischlaut aus: "War das jetzt echt noch notwendig?"

"Ja das war es definitiv."

Lachend hält er mir die Hand hin. Als ob ich die nach so einer Aktion noch annehmen würde.

"Nimm nie die Hand deines Feindes entgegen, du weißt nie welches Abkommen du durch diesen Handschlag besiegelst."

Anerkennend nickt John mir zu und zieht seine Hand zurück: "Langsam lernst du. Doch denke dran; unterscheide stehts zwischen Freund und Feind."

"Aber lehrtest du mir nicht das der gefährlichste Feind dein Freund ist?"

"Du hast gut zugehört. Du musst nur 80 anstatt 100 Runden laufen. Die letzten 5 sprintest du dennoch!"

Am liebsten würde ich jetzt mit John über die Rundenzahl verhandeln, aber als ich das, dass letzte mal versucht hatte bzw. ein Murren von mir gegeben habe, durfte ich 50 extra Runden laufen und das wollte ich nicht wieder riskieren. Ich kann froh sein nur so wenige Runden absolviern zu müssen. Deshalb fange ich an zu laufen. Das wird bestimmt noch ein anstrengender Tag, inclusive Nacht...

Erschöpft schmeiße ich mich mit meinen Klamotten plus Schuhe auf mein Bett. Jede Sehne, jeder Nerv, jeder Muskel, jede einzige Zelle meines Körpers schmerzt unglaublich.

Mittlerweile ist es halb vier und ich habe noch zwei Stunden zu schlafen.
Langsam werden meine Augenlider immer schwere und klappen schließlich endgültig zu. Die Müdigkeit hat Überhand genommen und ich sinke in einen traumlosen Schlaf.

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X0 Am&Lu