Kapitel 15

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POV Leser

Bevor ich die Tür des Speisesaals überhaupt sehen konnte hörte ich das Stimmgewirr, welches aus diesem drang. Meine Nervosität steigerte sich nochmal um ein Vielfaches und ich begann an meiner Schürze rumzuzupfen. Hanji klopfte mir beruhigend auf die Schulter: „Keine Angst, deine Aufregung ist total unbegründet. Wir stellen dich nur kurz vor und dann kannst du wieder in dein Zimmer. Ich denke du brauchst nicht mehr in der Krankenstation rumliegen. Ich glaube irgendwo haben wir sogar noch ein paar Krücken mit denen du dich dann auch selbst wieder fortbewegen können solltest. Also auf gehts- Alle werden dich lieben!" Der Kommandant murmelte etwas von „Na hoffentlich nicht." und Hanji riss die Tür auf. Die Lautstärke senkte sich auf ein Murmeln und die meisten der dort sitzenden Soldaten richteten ihren Blick auf uns. Der Kommandant ignorierte sie gekonnt und setzte seinen Weg fort in Richtung des Tisches an dem auch Corporal Levi saß. Natürlich nicht nur er sondern auch noch andere Personen der Führungsebene allerdings kannte ich diese noch nicht auch wenn ich befürchtete, dass sich dies bald ändern würde. Kommandant Smith setzte mich ab, auf den Tisch, und ich fühlte mich wie auf einem Präsentierteller. Unruhig ließ ich meinen Blick durch den Saal streifen. Ich erkannte Connie, Jean und Armin wieder, die dich mich freundlicherweise mitgenommen hatten. Gegenüber von Armin saß E-, wie hieß er noch gleich? Zumindest musste er helfen den Dachboden für mich herzurichten. Sonst waren mir alle unbekannt. Nicht wirklich verwunderlich, so oft hatte ich nicht mit Leuten in meinem Alter zu tun gehabt. Hanji klatschte in die Hände und zwinkerte mir aufmunternd zu: „Dann wollen wir mal." Der Kommandant bat um Ruhe und auch das letzte Paar Augen richtete sich nun auf mich. Ich wartete darauf das der Kommandant mich nun vorstellen würde was bedauerlicher Weise nicht geschah. Ich hasste es vor einer so großen Menschenmenge unvorbereitet zu reden. Ich holte noch einmal tief Luft und begann mich vorstellen. Viel gab es da nicht zu sagen: meinen Namen, mein Alter und das ich mich darauf freute neue Leute kennenzulernen. Irgendwas hatte ich vergessene... Mir fiel es aber beim besten Willen nicht ein. Mein Kopf war wie leer gefegt und die ganzen starrenden und neugierigen Blicke halfen mir da auch nicht weiter. Hanji erbarmte sich meiner und redete an meiner Stelle weiter: „Zuzüglich könnt ihr mit all euren Wehwehchen zu ihr gehen. Sie ist unsere neue Krankenschwester." Sie strahlte erst mich und dann den Rest des Saales an. „Äh, ja, genau.", ich hatte vergessen den Grund zu nennen weswegen ich hier war, „Und wenn ihr noch Fragen haben solltet, könnt ihr mir die später stellen.", meldete ich mich nochmal zu Wort. Jedoch bezweifelte ich das mir irgendwer irgendeine Frage stellen würde, der Dachboden als Aufenthaltsort war, so denke ich zumindest, nicht so bekannt. „Wir hoffen Hanji als Arzt so etwas entlasten zu können. Ihr könnt jetzt gehen.", löste Kommandant Smith die Runde auf und sofort war der ganze Saal wieder mit Gesprächen gefüllt. Jetzt blieb nur noch die Frage, wie ich wieder zurück ins Zimmer kommen sollte. Der Kommandant war in ein Gespräch mit dem Corporal und ein paar anderen mir unbekannten Leuten verwickelt und Hanji hatte sich auch irgendwie in Luft aufgelöst. Etwas unschlüssig blickte ich im Raum umher, der sich langsam aber stetig leerte. Sollte ich auf mich aufmerksam machen oder lieber ersteinmal warten? Vielleicht könnte ich mich auch selbständig auf den Weg machen. Nur lag bei dieser Variante die Warscheinlichkeit nahe, dass ich einfach nur vom Tisch plumpsen und dort auch vorerst liegen bleiben würde. Nachdenklich runzelte ich die Stirn. Sitzen bleiben kam nicht in Frage und das Gespräch wollte ich auch ungern unterbrechen da es, wie ich mit einem Seitenblick festelte, ziemlich ernsthaft zuging und scheinbar wichtig war. Den Corporal schien es nicht zu interessieren. Er war offenbar im Laufe des Gespräches weggegangen. Ich seufzte und beschloss mein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. So schlimm konnte es meinen Füßen ja wohl nicht gehen und bis zum Krankenzimmer würde ich es doch allemal schaffen. Ich rutschte also vorsichtig vom Tisch herunter und...fiel zu Boden als ein stechender Schmerz mich durchzuckte. Was hatte ich auch anderes erwartet? Wie viel Dummheit konnte ein Mensch, oder noch schlimmern, ein Mensch mit Heilkenntnissen, besitzen? Ich hätte mir denken können das der Schmerz meiner Füße nur betäubt gewesen war.


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Ich hab euch ein Kapitel versprochen und hier ist es. Nicht Korrektur gelesen allerdings. Es ist halb elf. Viel zu spät für einen Vielschläfer. xD

Kommentare und Votes herzlich willkommen! Ich lese wirklich jeden einzelnen Kommentar und freue mich darüber, auch wenn ich mal nicht antworte. ;)

Ich verabschiede mich in den Urlaub, -alowe-

Die Krankenschwester des Hauptmanns (Levi x Leser)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt