Flügel des Glücks

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„Und hiermit ernenne ich euch zu Mann und Frau." Jun küsste Yoko, die in ihrem langen Kimono wirklich wunderschön aussah. Sie war längst nicht mehr das kindische Teenager Mädchen von damals, sie war eine starke und wunderschöne Frau geworden. Und ich freute mich wirklich sehr für beide. Die Hochzeit und auch die Feier danach war wie im Film und besonders für die frisch Verheirateten musste es noch schöner gewesen sein. Juns Trauzeuge, sein älterer Bruder Hachiro, empfing mich schließlich richtig, nachdem ihm das während der Trauung natürlich nicht möglich war:

„Natsumi, schön, dass du hier bist!" Er musterte Taichi kurz: „Guten Tag! Hachiro Misata. Sie kommen mir irgendwie wahnsinnig bekannt vor. Könnte es sein-" Reflexhaft unterbrach er Juns großen Bruder: „Freut mich ebenso. Mein Name ist Taichi Yukio. Möglich ist alles. Ich habe vor mehreren Jahren hier einmal gearbeitet." Er setzte dabei ein Lächeln auf, welches einerseits ehrlich und freundlich aussah andererseits jedoch weiter Fragen unterband. Der Trauzeuge verstand darauf hin und entfernte sich, um zudem andere Gäste zu empfangen. Ob er ahnte, dass Taichi zu Zeiten auch Juns Lehrer war?

Die Afterparty verging schneller als erwartet und nach dem ein oder anderen Gläschen beschlossen wir uns auf den Heimweg zu machen. Taichi rief ein Taxi, weil ich definitiv nicht mehr in der Lage dazu war. Müde und alkoholisiert taumelte ich ein wenig auf dem Gehsteig umher: „Aufpassen Süßer." Flüsterte er und hielt mich plötzlich mit beiden Armen fest: „Ich pa-pass ja auf." Lallte ich vor mich hin. Taichi grinste und ich war mir bewusst, dass er es süß fand wie ich umher wankte. Nachdem er mir ins Taxi geholfen hatte, lehnte ich schläfrig an seiner Schulter. Taichi streichelte kurz über meinen Kopf und hielt während der Fahrt meine Hand. Ob der Fahrer etwas davon gesehen hatte war mir egal, jedoch verabschiedete er sich freundlich von uns, was mir weitere Sorgen ersparte. In der Wohnung angekommen kroch ich erschöpft auf das Sofa: „Natsumi du solltest duschen." Taichi setzte sich zu mir: „Ich will lieber schlafen." Er zog mich zu sich: „Selber schuld. Wenn man so viel trinken kann, kann man auch duschen. Na komm." Er half mir auf und brachte mich ins Badezimmer: „Du hörst dich an wie meine Mutter." Ich rutschte zu Boden: „Sieht so aus als wäre ich das heute auch." Er lachte und zog uns beiden die Kleidung aus: „Ich krieg dich schon nüchtern." Plötzlich schrak ich auf, nachdem ich das eiskalte Wasser auf meiner Haut spürte: „Wah! Taichi, das ist ja mega kalt." Er lachte wieder: „Dir wird schon gleich warm." Zärtlich strich er über meine Lippen und drückte mich gegen die Duschwand: „Hast du Lust?" Ich nickte. Er küsste meinen Hals und seine Hände glitten über meinen Bauch. Mein Puls wurde schneller und ich zitterte am ganzen Körper. Seine Lippen berührten meine Brust und es war schwierig während des laufenden Wassers nach so viel Luft zu ringen: „Taichi-" Er küsste meine Nippel und näherte sich dabei meinem Becken. Ich stöhnte auf und konnte auf meinen wackeligen Beinen kaum noch stehen: „Taichi ich-" Er packte mich und drehte mich mit dem Gesicht zur Wand. Aufrecht küsste er meinen Nacken. Während seine Hände mein bestes Stück massierten: „Bist du soweit?" flüsterte er. Mit schneller Atmung stotterte ich ein gerade noch verständliches ‚Ja' heraus und Taichi drang in mich ein. Mein Körper glühte und das kalte Wasser stellte nun keine Probleme mehr dar. Meine Hände ballten sich zu Fäusten und immer stärker schnappte ich nach Luft bis ich schließlich meinen Höhepunkt erreicht hatte.

„Morgen mein Schatz." Taichi küsste sanft meine Stirn. Ich zuckte zusammen: „Morgen." Mein Magen schmerzte und ich spürte den Alkohol, der noch in meinem Blut floss: „Wie geht's dir?" Ich setzte mich aufrecht hin und Schwindel umkreiste meinen Kopf: „Tja, naja, jeder so wie er es verdient." Er reichte mir ein Glas Wasser: „Ach komm, jeder trinkt mal was. Ruh dich heute ein bisschen aus. Ich mach dir auch was Deftiges." Ich nickte: „Danke, dass klingt gut." Er ging in die Küche und wenig später hörte ich wie Öl in einer Pfanne brutzelte. Langsam – und zwar wirklich langsam – stand ich auf und setzte mich an den Kotatsu. Ich griff nach der Zeitung und sofort fiel mir eine eingekreiste Stellenanzeige auf. Meine Augenbrauen krümmten sich: „Taichi, du sollst doch erst deine Therapie beenden, bevor du wieder arbeiten gehen darfst." Ich blickte zu ihm auf. Er nahm zwei Schüsseln aus der Theke und servierte schließlich das Frühstück: „Ich habe heute ganz früh einen Anruf bekommen. Mein Psychologe hier dachte es wäre gut das zweite halbe Jahr der ambulanten Therapie als Stütze für mein richtiges Leben zu nutzen. Er sagte, dass man nur gesundwerden kann, wenn man erst mal wieder mit beiden Beinen im richtigen Leben steht und die Therapie ist ab da nur noch begleitend." Ich musterte ihn scharf: „Und das waren die Worte deines Therapeuten, nicht etwa deine?" Er schluckte einen Bissen hinunter: „Du sollst nächste Woche sowie so mit zum Gespräch. Dann erklärt er dir alles, glaub mir."

Teacher's Boy 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt