Fatale Folgen

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Von dem grässlichen Geräusch der Haustürklingel wurde ich unsanft aus dem Schlaf gerissen. Mit halb geöffneten Lidern suchte ich eine Uhr. 09.02 ?! Ich hatte verschlafen. Kein Wunder, schließlich hatte ich bis halb vier die Bude noch auf Vordermann gebracht mit allem Drum und Dran. Ich sprang förmlich aus dem Bett und riss die Tür auf: "Morg-" Jayme musterte mich und meine gefährlich aussehende Frisur: "Hast du verschlafen?" Ich nickte und trat beiseite, so dass er hinein gehen konnte: "Es tut mir leid, ich war noch sehr lange wach." gähnte ich. Er grinste: "Keine Sorge, mach dich ruhig frisch, ich fang' einfach schon mal an." Ich ließ ihn im Wohnzimmer zurück und sprang unter die Dusche. Nachdem ich angezogen war, machte ich Kaffee und holte einen Jogurt aus dem Kühlschrank: "Jayme, hast du Hunger? Möchtest du Kaffee ?" - "Danke, Kaffee wäre toll." Wir verbrachten den Vor- und Nachmittag damit uns voll und ganz auf die zweite Prüfung in Literatur zu konzentrieren und ich hatte das Gefühl mittlerweile gut vorbereitet zu sein, so als wäre etwas von Jaymes Wissen auf mich übergegangen. Auf den seltsamen Vorfall gestern sprach ich ihn jedoch nicht an. An sich umarmte ich meine Freunde ja, aber er war in diesem Punkt immer sehr distanziert gewesen. Jayme legte genau wie Taichi viel Wert auf Kleidung und kam auch aus gutem Hause. Er war ein sehr vornehmer und höflicher Mensch. Außerdem war er sehr intelligent und konnte perfekt drei Sprachen. Dass er etwas sensibel war, konnte ich mir nur schwer vorstellen. 

Nachdem wir von der Lerner-ei die Nase gestrichen voll hatten, machte sich Jayme auf den Heimweg. Auch dieses Mal umarmte er mich und wirkte etwas verkrampft. Er flüchtete dafür dieses mal nicht, sondern versuchte mir mit geröteten Wangen in die Augen zu sehen. War es ihm unangenehm? Warum tat er das dann? Ein bisschen süß fand ich es schon. Ich hatte ihn immer bewundert, er wirkte auch viel selbstbewusster als ich und war, so wie fast jeder eigentlich, viel größer als ich. Wie konnte so eine Person, zudem kannten wir uns ja, denn jetzt kalte Füße wegen einer Umarmung bekommen? Ich zuckte mit den Schultern und zog meine Schuhe an. Die Sonne schien und ich ließ den Regenschirm heute mal ausnahmsweise im Schirmständer. Mit der Bahn fuhr ich zur Klinik und eine halbe Stunde später klopfte ich bereits an Taichis Tür: "Ja?" ich vernahm seine Stimme und mein Herz machte einen riesen Sprung während ich gegen die Klinke drückte: "Hallo." Ich grinste und er stürzte sich sofort auf mich: "Natsumi!" - "Nicht Taichi, ich hab doch deine Sachen dabei. Du zerquetscht noch die Zahnpasta." Er trat einen Schritt zurück und nahm mir die Taschen ab: "Danke. Ich hab' dich so vermisst, mein Schatz." Er drückte, etwas unerwartet, seine Lippen auf meine und ich zuckte kurz zusammen: "Hast du dich etwa erschrocken?" Er lachte und etwas beschämt trat ich zum Fenster und setzte mich auf einen Stuhl. Er verhielt sich ein bisschen wie ein kleiner Welpe, der zum ersten Mal nach draußen durfte. Ich sah mich ein wenig um, während er die Hygieneartikel und die frische Wäsche verstaute. Sein Zimmer war nur begrenzt hell, und neben den zwei Betten, dem Tisch und Stühlen stand hier drin nur ein großer Schrank. Das Badezimmer war in einem extra Zimmer, dort gab es aber überhaupt kein Fenster. Das Schlimmste waren jedoch die Gitterstäbe, die neben mir am Fenster waren: "Fühlst du dich hier wohl?" Er drehte sich zu mir: "Hm? Ach das meinst du. Die sind nur zur Sicherheit da. Weißt du, manche Patienten stürzen sich gern mal, naja, ins Jenseits." Meine Augen weiteten sich und Angst überkam mich: "Aber du würdest dich doch nie-" "Nein, das würde ich dir niemals an tun." Er schloss mich erneut in seine Arme: "Du bist derjenige, der mich am Leben hält, der mir die ganze Kraft schenkt. Vertrau mir." Ich strich über seinen rechten Arm: "Das tue ich. Es tut mir leid. Ich mache mir nur Sorgen um dich. Ich vermisse dich so sehr, aber ich will, dass du gesund wirst." Er lächelte und wir setzten uns auf sein Bett. Dann strich er mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, so wie er es immer tat: "Kannst du mir einen Gefallen tun?" Ich nickte: "Immer. Egal was du möchtest." - "Zieh dich bitte aus." Mein Kopf wurde knallrot und ich flüsterte: "Taichi was soll das? Was wenn jemand rein kommt..." Er lachte: "Nur das T-Shirt. Ich möchte etwas, dass nach dir riecht. Hier ich gebe dir auch meins." Er zupfte an seinem Kragen. Ich verstand und nach wenigen Sekunden war ich oben rum komplett nackt. Taichi legte seine Hand auf meine Brust: "Das habe ich vermisst." flüsterte er und küsste meinen Hals: "N-nicht Taichi, du hast gesagt, du willst nur mein Shirt." Ich war bereits erregt, aber so etwas durften wir hier nicht machen. Ich drückte ihn von mir: "Du verlierst deinen Platz hier, das geht nicht." Er seufzte: "Ja ich weiß. Es ist nur so lange her, ich halte das bald nicht mehr aus." Ich grinste: "Oh du armes Ding. Das musst du jetzt bis nächstes Wochenende aushalten." Taichi war ein Sexmonster, das wusste ich ja, aber wir mussten schließlich vernünftig sein. Er küsste mich erneut: "Dann mach dich mal auf was gefasst. Ich werde dann mit dir viele unanständige Dinge machen." Ich zitterte und Aufregung machte sich in mir bemerkbar. Dieser Taichi!

Nachdem ich von ihm wieder eingekleidet worden war, mache ich mich auf den Heimweg. Ich vermisste ihn jetzt schon, aber er schien heute wieder sehr glücklich gewesen zu sein. Auch wenn seine Tabletten höchstwahrscheinlich der Grund dafür waren, beruhigte es mich etwas. Zuhause legte ich mich sofort schlafen während ich genau das selbe tat, was mein Freund gerade sicher machen würde. Ich roch an seinem T-Shirt.

Der nächste Morgen war ein sehr trüber und der Kaffee machte mich nur schleichend wach. Ich zappte im Fernseher und sah mir Nachrichten an während ich nebenbei frühstückte. Plötzlich klingelte es an der Tür. Ich nahm dem Briefträger die Post entgegen und ahnte Übles. Rechnungen und Mahnungen, sowie eine fällige Steuererklärung. Ich musste das heute unbedingt erledigen. Aber ich hatte von dem Zeug so viel Ahnung wie von Integralrechnungen in Mathe. Nachdem ich eine geschlagene Stunde über dem Papierkram wütete, beschloss ich mir Hilfe zu holen. Jayme hatte es mir schließlich angeboten und er studierte neben seinem Hauptfach auch ein wenig Buchhaltung. Es dauerte auch nicht lange, da saß er neben mir und füllte alles notwendige aus: "Ich weiß ja, dass dein Freund das immer erledigt und du von dem englischen Berechnungssystem wenig Ahnung hast, aber in deinem Alter solltest du das eigentlich verstehen können. Hier pass auf, ich erklär dir das heute ausführlichst, damit du ein Profi in dem Fach wirst." Jayme nahm sich viel Zeit und ging auf jedes noch so kleinste Detail ein, damit ich auch nichts falsch machen konnte. Es dauerte auch gar nicht solange, dann war der Berg zu einer leeren Oberfläche geworden und ich beschloss meinen Lebensretter zum Essen ein zu laden. Jayme bestand jedoch darauf mir beim Kochen zu helfen und ich war erstaunt, mehr noch, beeindruckt, dass er auch in der Küche sehr geschickt war. Es schmeckte viel besser, als das was ich so Zustande bekam. 

Es war wieder so weit und wir befanden uns an der Tür. Das seltsame Ritual der Verabschiedung sollte nun vonstatten gehen. Ich hatte aber keine Lust mehr auf merkwürdige Umarmungen und eisern sah ich ihn an: "Du musst mich nicht aufgrund von Höflichkeit umarmen, wenn es dir dennoch unangenehm ist. Das ist ok für mich." Jayme sah mich etwas gekränkt an: "Es ist mir nicht unangenehm..." flüsterte er. Meine Augenbrauen zogen sich zusammen: "Wie meinst du das?" Er trat auf mich zu und seine Gesichtszüge wurden weich und eine Spur von Verlangen spiegelte sich in seinen Augen. Ich bekam es mit der Angst zu tun. Was hatte er vor? Er näherte sich mir und drückte seine Lippen auf meine. Meine Augen weit aufgerissen, realisierte ich kaum was hier passierte. War es Jayme der mich küsste? Warum? Ich versuchte mich loszureißen, während er mich zurück in die Wohnung drängte. Das ganze fühlte sich schrecklich und ekelhaft an. Ich sah nur noch durch einen Schleier meiner mit Tränen gefüllten Augen. Mittlerweile bahnte er unsanft seine Zunge zu meiner, während meine Arme fest getacktert waren: "Jayme, h-hör auf-" Es war kaum möglich verständlich zu sprechen, er gab mir ja auch nur wenig Luft zum atmen. Seine Hand wanderte unter mein Hemd und er berührte meine Brust. Nebenbei zog er seine Jacke aus und schob sein linkes Bein zwischen meine. Ich fühlte mich schwach und kraftlos und rutsche halb zu Boden. Würde er mich nicht immer noch mit einer Hand fest gegen die Wand drückenund mit der anderen meine Nippel abtasten, würde ich wohl komplett am Boden liegen. Es war schrecklich unangenehm und sein Griff schmerzte bereits. Ich mache da nicht mit! Er wurde immer grober, desto passiver ich wurde. Warum war er nur so stark? Jayme knöpfte nun meine Hose auf und fasste direkt in meine Boxershort. Das war zu viel und ich biss ihm initiativ auf die Zunge. Er ließ mich sofort los und sank etwas zusammen: "Au." stöhnte er. Mein Gesicht war von Nässe verschmiert und ich rang nach Luft. Was hatte er getan? Ich fühlte mich innerlich zerstört und jegliches Vertrauen zu ihm schien davon zu fliegen: "Warum hast du das getan?" Jayme stand auf und er schien von sich selbst schockiert und enttäuscht: "Es tut mir leid. Natsumi, es tut mir so leid." Eine Träne rannte nun seinen Wange hinab. Er drehte sich um und verschwand aus der Wohnung. Warum? Warum Jayme?

Teacher's Boy 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt