❝ Ich liebe es, wenn der Wahnsinn die Kontrolle übernimmt und lachend an der Vernunft vorbeirauscht!❞❮ LEXY❯
Wut. Entsetzen. Taubheit und restloses Genervt-Sein.
Vor allem aber heillose Enttäuschung.
Dieser Gefühlscocktail raste durch meinen Kopf und ich beschloss einfach alles um mich herum auszuschalten. Die riesige Geräuschkulisse rauschte nur noch dumpf an mir vorbei, als ich mir mit letztendlich tiefer Gleichgültigkeit den Reißverschluss des Kleides aufzog. Sobald ich im Personalraum angekommen war, hatte ich dunkelrot, schwarze Uniform schon an meinem Spind hängen sehen und sie umgehend mit den High Heels beworfen. "So eine Scheiße!" fluchte ich und dahin war die eben noch vorhandene Gleichgültigkeit.
Vorsichtig stieg ich aus dem roten Samt und griff gerade nach einem Kleiderbügel, als die Tür polternd aufgestoßen wurde. "Nicht!" schrie eine mir nur zu bekannte Stimme. Hechelnd, völlig außer Puste kam er auf mich zu und stützte sich erst einmal auf seinen Knien ab. Für eine Sekunde hatte ich Sorge, er könnte mir kollabieren. Dann fiel mir allerdings auf, dass ich gerade in dunkelroter Reizwäsche - ausnahmsweise ohne Comic-Figuren-Gesichter - vor ihm stand. "Also", begann er schwer nach Luft schnappend, während ich mir weniger unauffällig das Kleid vor den Körper hielt, um mich wenigstens ein bisschen zu bedecken. Auch wenn es dafür eigentlich schon zu spät war. "Komm zum Punkt, Ed!" sprach ich grinsend. Diese extra lange Kunstpause konnte er sich in die wirren Haare schmieren. "Ich bin der Beste und weißt du auch warum?"
"Weil du dich jetzt umdrehst, damit ich mir diese Uniform anziehen kann?"
"Unterstehe dich!" schrie er mit einem Male schrill auf und zog die Klamotten vom Kleiderhaken. "Spinnst du jetzt völlig?" "Nein, deine Schwester hat nur Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt und wir haben immer hin geschafft, dass du mit mir tanzen kannst." Stolz, wie Oscar schaut er mich an. Als hätte er gerade eben ein Heilmittel für alle erdenklichen Krankheiten gefunden, dabei redete er nur Mist. "Wie denn, mit dir?"
"Naja also, das ist ein bisschen komplizierter: Also Ginny hat mir gesagt, welches Symbol du im Glas hattest und da hab ich mich umgehört und mit Harry getauscht, weil der eigentlich mit Caspar tauschen wollte, der hatte aber keine Lust mit Auli'i Cravalho zu tanzen und außerdem wollte er Emma kennenlernen, die wiederum eigentlich mit Tom Felton tanzen wollte, um ihm für dich so richtig schön auf die Füße zu latschen aber daraus wurde nichts, deswegen tanzt Kim jetzt mit ihm, die wiederum eigentlich mit Zac tanzen wollte aber-" "HALT DIE KLAPPE!" schrie ich auf und griff mir an den Kopf. "Das versteht doch kein Mensch, Himmel Herr Gott, die Kurzfassung hätte es auch getan." Mir mochten die Ohren klingeln und der Kopf rauschen aber das tat meinem breiten Grinsen keinen Abbruch. "Du bist ja doch gar nicht so doof, wie ich gedacht habe, Ginger." Ich lächelte ihn ehrlich und ein bisschen erleichtert an, nur um dann in eine dicke Umarmung gezogen zu werden. "Ich hab einiges gut zu machen, ich war ein ganz schön blinder Depp." Dem ganzen konnte ich zwar nur bedingt zustimmen, immer hin hätte ich ihm von vorne herein einfach erzählen können, wen er da vor sich hatte, aber er ließ keine Widerworte mehr zu.
Und für diesen einen Moment war ich glücklich.
Ich stieg wieder in das rote Kleid, ließ die Uniform einfach unbeachtet liegen und hackte mich bei Ed unter. Sollte dieser aufgeblasene Pinsel doch meckern, wenn er wollte.
"Dir ist aber schon klar, dass ich dir die Füße grün und blau trampeln werde oder?" flüsterte ich Ed ins Ohr, während wir durch die Eingangstüren liefen. "Ich hab nichts anderes erwartet."
Tja, wie sollte ich sagen.
Ich trat ihm gewaltig auf die Füße aber auch er wies gewisse Talente auf. Mehrere Mal trampelte Ed auf mein Kleid und sorgte so beinahe dafür, dass ich einem ziemlich großen Teil der Promiwelt meine Brüste unter die Nase hielt. Doch die weichen, einfühlsamen Töne von Gavin James machten es mehr als nur wett.
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New York Nights ✨ NH
Fanfiction❮New York; concrete jungle were dreams are made of❯ So ziemlich jeden Morgen ärgert sich Alexis Acreman, genannt Lexy, über diese beschissene Ungenauigkeit, mit welcher Alicia Keys und ihr blöder Song sie und ihre Schwester Ginny nach New York...