❝ LA LE LU - Wenn dich einer nervt, schlag zu!❞
❮ LEXY❯Das konnte nicht wahr sein, nein. Zwar dauerte es eine gefühlt endlose Zeit, bis mich die Realität traf, aber als sie es tat, fühlte es sich schrecklich an. Als käme irgendjemand und schlug mir in die Magengrube, als knüppelte man mir zwischen die Beine und eben so hart, wie die Realität, fühlte sich auf der Betonboden an, als ich auf ihm zusammensackte.
"Scheiße, verdammte!" schrie ich auf und raufte mir die Haare. "Fuck, fuck, fuck! Wieso bin ich so dämlich!" Wenn ich ehrlich zu mir selbst war, dann ärgerte mich nicht die Tatsache, dass ich alleine in diesem Drecksloch versauern würde. Viel mehr ärgerte es mich, dass ich Niall innerhalb kürzester Zeit meine Lebensgeschichte anvertraut hatte. Trotz all dem Müll, den ich erlebt hatte, hatte ich ihm blind vertraut und jetzt bekam ich die Quittung dafür. Als heiße Tränen meine Wangen hinabrannen fühlte ich mich wortwörtlich am Boden und genau wie all diese Hollywood-Kühe verfluchte ich mein Leben und begann überdramatisch sämtliche Entscheidungen meines eigentlich noch jungen Lebens zu bereuen. Innerhalb von Sekunden rannen die dümmsten Fehler meines Lebens vor meinem inneren Auge an mir vorbei und ich fühlte mich wortwörtlich, wie im falschen Film.
"Wenn du dich jetzt fertig selbst bemitleidet hast, können wir dann gehen?"
Und da war er wieder: Mein persönlicher, völlig falscher Film.
Wie der letzte Haufen Elend kämpfte ich mich ächzend aus der Hocke nach oben, als wäre ich spontan um Jahrzehnte gealtert und baute mich vor ihm auf. Sollte ich schreien, sollte ich ihn schlagen oder sollte ich mich freuen? Da ich nicht wusste, was zum Henker hier eigentlich vor sich ging, schwieg ich. Zum ersten Mal in meinem Leben schwieg ich einfach und ließ weder Sarkasmus noch Ironie oder Hass aus mir sprechen.
"Kommst du jetzt oder nicht?"
Dieses dreckige Grinsen machte mich rasend vor Wut. Und trotzdem tat ich gar nichts. Wie auf Autopilot tappte ich zur Tür, wartete bis man sie öffnete und sandte Stoßgebete in den Himmel, dass mich dieser irische Vollidiot nicht schon wieder verarschte. Wenn er jetzt irgendwelche perfiden Spielchen spielte, würde ich schon dafür sorgen, dass man mich tatsächlich hier behalten musste, denn spontan fielen mir mindestens fünfzehn Wege ein, wie ich ihn zur Strecke bringen könnte, sollte er mich verarschen.
Mit einem fürchterlichen Quietschen öffnete sich die Tür. Derselbe Schrank, welcher Niall schon unsanft am Arm gepackt hatte, griff nach meinem, zog mich über die Türschwelle und ließ mich los. So stand ich nun draußen auf dem Gang, zuckte jämmerlich zusammen, als man die Tür wieder zuknallte und wusste weder was ich tun, noch was ich sagen sollte.
"Mensch, jetzt gucke doch nicht, wie ein angeschossenes Reh, Lex. Es war doch nur ein Scherz." Nun lächelte er sanft und strich mir lose Strähnen hinters Ohr. Dieser Knoten war mittlerweile völlig für die Katz' aber es war nicht wichtig. "Kein besonders guter", flüsterte ich, auch wenn ich schreien wollte. Mit einem Male war ich einfach nur schrecklich, schrecklich müde. "Du hast doch nicht ernsthaft geglaubt, ich lasse dich hier drin versauern oder? Ich wollte dich nur ein bisschen ärgern. Und jetzt, wo ich dich hier raus gehauen hab, schuldest du mir was, Lex und damit rede ich nicht von der Kohle."
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New York Nights ✨ NH
Fanfiction❮New York; concrete jungle were dreams are made of❯ So ziemlich jeden Morgen ärgert sich Alexis Acreman, genannt Lexy, über diese beschissene Ungenauigkeit, mit welcher Alicia Keys und ihr blöder Song sie und ihre Schwester Ginny nach New York...