Kapitel 6 -Ich gehe dann mal hoch

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Wir redeten noch etwas, bis Louis nach unten ging um das Verbandszeug zu holen, da meine Wunde nicht mehr so stark blutet. Jetzt sitze ich hier und hoffe, dass er gleich wieder kommt. Nicht dass einer der anderen Jungs auf die Idee kommt zu mir zu kommen.

„So, bin da." sagt Louis und hält den Kasten in die Luft.

„Super." meine ich nur. Er setzt sich zu mir und verbindet ziemlich ordentlich meine Verletzung.

„Wenn die anderen wieder bei Sinnen sind, bitte ich Liam darum deinen Schnitt zu heilen." erklärt Louis mir.

„Er kann das?" frage ich erstaunt.

„Ja, jeder von uns hat seine speziellen Kräfte, Liam kann heilen, Zayn ist sehr stark, Niall kann sehr schnell rennen und ich kann Gefühle beeinflussen. Ahja, Harry kann Gedanken lesen und darüber Kommunizieren." erklärt er mir. Ich versuche so gut wie möglich mitzukommen.

„Das Harry Gedanken lesen kann wusste ich schon." lache ich. Louis schaut mich komisch an.

„Er nervt mich langsam damit. Jedes mal lacht er, wenn ich etwas komisches denke. Dabei bin ich halt so." verteidige ich mich.

„Dafür kann ich nichts. Hast du Hunger? Wir können ja runter gehen. Die Jungs kann ich mal auf Jagd schicken, dann werden sie wieder normal." beruhigt er mich, als er meinen Blick gesehen hat.

„Ok, und Danke." ich umarme Louis fest und er geht runter. Kurze Zeit später höre ich die Tür zuschlagen. Mein Zeichen dass ich aus dem Zimmer kann.

„Also, was willst du?" fragt er und zeigt auf den offenen Kühlschrank. Die Auswahl ist nicht so groß. Es gibt gerade mal etwas Gemüse und Obst.

„Frag nicht wieso der so leer ist, Niall plündert gerne mal." erklärt mir Louis.

„Okay, dann nehme ich mir einfach einen Apfel." ich greife rein und nehme ihn mir. Nachdem ich ihn gewaschen habe gehen wir ins Wohnzimmer und setzen uns auf die Couch.

„Ich kenne dich immer noch kaum. Erzähl mal was von dir." fordert mich Louis auf. Ich nicke und überlege kurz.

„Wie du schon weißt, heiße ich Alexandra Black. Meine Mutter ist bei meiner Geburt verstorben und seitdem kümmerte sich mein Vater um mich." fange ich an.

„Aber dann hast du doch einen Vater." wundert er sich. Ich lächel ihn nur schwach an.

„Er hatte einen Autounfall als ich 6 war." flüster ich, damit ich nicht gleich los heule.

„Oh, das wusste ich nicht. Sorry." entschuldigt er sich sofort.

„Nicht schlimm." meine ich nur. Eine kleine Träne läuft mir die Wange runter. Ich wische sie schnell weg damit Louis es nicht sieht, doch zu spät. Er nimmt mich plötzlich in den Arm. Was im sitzen natürlich etwas schwierig ist. So kommt es, dass ich auf seinem Schoß sitze und meinen Kopf in seiner Halsbeuge verstecke.

Immer wieder schluchzte ich auf. Louis streicht mir beruhigend über den Rücken.

„Ich wollte dich nicht daran erinnern. Tut mir Leid Alex." entschuldigt er sich immer wieder. Leider bringt das nicht viel denn wenn ich erst anfange zu weinen, dann höre ich nicht so schnell wieder auf.

„Ich bin dir auch​ nicht böse aber der Gedanke daran, dass ich nie wusste wie es ist eine Mutter zu haben die einen liebt lässt mich traurig werden. Seit mehr als 10 Jahren wünsche ich mir in einer richtigen Familie leben zu können. Aber jedes mal wenn mich wer adoptiert enttäuscht er mich wieder. Ich war nur eine Puppe für sie. Ich musste Putzen und aufräumen, bis ich dann wieder weggegeben wurde, da ich keine Kraft mehr hatte." erzähle ich ihm weinend.

„Und manchmal sogar... da wollten s-sie nur ihren S-spaß. Vor allem die Männer dachten an nichts a-anderes." rede ich stotternd weiter. Erschrocken drückt mich Louis etwas zurück, sodass er mir in die Augen schauen konnte.

„Du meinst sie haben..." ich nicke ganz vorsichtig.

„Aber ich kann mich nicht mehr wirklich daran erinnern. Da war ich erst 9 oder so." versuche ich ihn zu beruhigen, was allerdings genau das Gegenteil bewirkte, denn er schaut noch geschockter zu mir.

„Mit 9... du tust mir so Leid." murmelt Louis. Ich weiß eigentlich nicht wieso ich ihm das sage, aber noch nie konnte ich darüber reden. Vor allem nicht vor Jungs. Aber irgendwas sagt mir, dass ich ihm etwas mehr vertrauen sollte. Auch wenn die Aktion mit dem Messer schlimm war. Er hat mir danach geholfen.

Plötzlich geht die Haustür auf und 4 sehr glückliche Gesichter betreten das Wohnzimmer. Schnell wische ich meine Tränen weg und verstecke meinen Kopf in Louis' Halsbeuge. Er streicht mir beruhigend über den Rücken.

Louis P.O.V

„Lou... was ist denn mit Alex los?" fragt Niall verwundert. Ich schüttel bloß den Kopf und zeige somit, dass er nicht weiter nachfragen soll.

„Ich gehe dann mal hoch." meine ich und trage Alex so wie sie ist die Treppe nach oben.

In meinem Zimmer angekommen setze ich sie auf's Bett und ich daneben. Sie schluchzte noch eine ganze Weile. Ich bin mit dieser Situation einfach etwas überfordert. Noch nie konnte ich Mädchen trösten.

„Louis?" höre ich sie etwas beruhigt.

„Ja?" frage ich ebenso ruhig.

„Sind die Anderen Jungs wieder normal?" fragt sie. Ich nicke.

„Ja, ein Glück." antworte ich.

„Sonst würdest du nicht mehr Leben." lache ich. Aber Alex war nicht zum Lachen zumute. Sie schaut mich ängstlich an.

„Hey... das war nur Spaß, keine Sorge." tröste ich sie.

Wir saßen noch lange so ruhig und schwiegen uns an. Die Stille war recht angenehm. Plötzlich reißt jemand die Tür auf.

„Es gibt Essen. Kommt runter!" schreit Niall und verschwindet auch sofort.

„Du hast bestimmt Hunger. Komm." fordere ich Alex auf und wir gehen beide runter. In der Küche sitzen schon alle und warten auf uns. Es gibt Spagetti Bolognese. Hinter mir versteckt sich Alexandra ängstlich. Ich setze sie auf mein Schoß damit sie sich nicht so alleine fühlt.

Wir fangen an zu essen. Ich halte Alex mit einer Hand am Bauch fest und mit der anderen esse ich. Sie schaut dabei nur auf ihr Essen und rührt sich kein Stück. Als wäre sie versteinert.

„Warum isst du nichts?" flüster ich in ihr Ohr.

„Ich hab ne Allergie gegen Tomaten." nuschelt sie.

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Ich hoffe es hat euch gefallen. In zwei Wochen geht es weiter.

Secret Vampires (1D FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt