Prolog

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Leicht benommen und schwindelig stecke ich den Schlüssel in das Schloss. Ich hätte mich nicht dazu überreden lassen sollen, noch mehr zu trinken. Müde betrete ich den Flur und streife meine Schuhe ab. Ich will einfach nur ins Bett. Schwankend gehe ich die Treppe hoch, aus dem Augenwinkel sehe ich, dass auf dem Boden überall Klamotten liegen. Anscheinend hat Miriam mal wieder nicht aufgeräumt. Immer noch schwankend ziehe ich mein T-Shirt über den Kopf, damit ich gleich so ins Bett fallen kann. An der Schlafzimmertür angekommen, halte ich mich am Türrahmen fest. Ich sollte nicht so viel trinken, wenn ich mit den Jungs unterwegs bin. Ich grinse. Aber mit den Jungs hat man immer Spaß.

Dann öffne ich die Tür. "Schatz, ich bin wieder da. Es tut mir leid, dass es so spät gew-" sage ich. Aber da sehe ich auf und was ich sehe lässt mich schlagartig nüchtern werden. Mein Lächeln gefriert. Ein leiser Schrei erfüllt den Raum. Unfähig mich zu bewegen, starre ich einfach nur zum Bett. Mein Körper fühlt sich schwer an. Und mein Herz wahrscheinlich noch schwerer. Miriam sieht mich mit erschrockenen und ängstlichen Augen an, aber sie sagt nichts.

Das ist der Moment, in dem ich eigentlich ausrasten müsste, aber ich kann nicht. Meine Muskeln fühlen sich schlapp an. Ich weiß nicht, wie ich reagieren soll. Ich meine, wie reagiert man, wenn man die eigene Freundin mit einem anderen im Bett erwischt. Ich kann mich nicht bewegen, es fühlt sich so an, als würden Tonnen an Gewichten auf mir lasten und ich kann nicht anders, als sie anzustarren, mit Tränen in den Augen. Vermutlich sollte ich jetzt irgendetwas tun, aber ich bin erstaunlich ruhig. Nur dieses schreckliche Gefühl, nichts tun zu können, bleibt. 7 Jahre, 7 verdammte Jahre Beziehung.

Ich stehe immer noch auf demselben Fleck und starre sie einfach nur an. Da dreht sich der Typ um und sieht ebenfalls erschrocken zu mir. "Oh Fuck." gibt er von sich. Da erkenne ich, wer es ist. Meine Freundin vögelt meinen Cousin.

Wut keimt in mir auf. Ich will auf ihn losgehen, aber ich versuche ruhig zu bleiben. "Du bist morgen hier raus, Miriam. Und du, Nick, verpiss dich einfach. Ich will euch beide nie wiedersehen. Nie wieder." sage ich leise. Dann drehe ich mich um und verlasse das Haus.

forbidden - AS28 | jmjmmnyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt