Schatten

Kapitel 4

Die Tür gab mit einem quitschen nach. Ein muffiger Geruch schlug uns entgegen. Vorsichtig leuchtete Alina in den Raum. Zum Vorschein kam eine Art Flur.

Gott sei Dank ich hatte recht mit den Zimmern!

Ich ging als erstes durch die Tür. Der Boden knarrte hielt aber mein Gewicht. Ich spürte, dass Alina neben mich getreten war. "Du hast Angst," sagte sie leise. "Ja. Das der Boden nicht hält."

Eigentlich war es mehr als das. Ich glaubte nicht an übernatürliches, aber die Ausstrahlung dieses Flurs gab mir zu bedenken. Das ist ganz normal. Hier ist nichts. redete ich mir zu.

"Da!"

Fast monoton klang ihre Stimme als sie auf eine der drei Türen zeigte. Alle drei waren aus Holz, aber die in der Mitte war mit weiteren Brettern zu genagelt. Allerdings nicht von außen... die Nagelspitzen waren zu sehen.

"Komm lass uns gehen," sagte ich.

Alina wante mir den Kopf zu. Sie schien amüsiert darüber dass ich nicht länger hier bleiben wollte. Und hatte anscheinend die Nägel nicht bemerkt. Doch ich hatte kein gutes Gefühl bei dieser Tür und auf meine Gefühle kann ich mich verlassen. Außerdem wollte ich nicht dass sie sich Gedanken über die Nägel machte. Etwas gekränkt in meinem Männerstolz sagte ich:" Du hast ja jetzt gesehen dass da nichts ist."

Anscheinend gaben ihr meine Worte Mut und sie schien zu vergessen, dass sie gerade noch ziemliche Angst gehabt hatte.

"Findest du nicht, dass du als Junge mutiger sein solltest als ich?" Ihr freches grinsen gefiel mir gar nicht.

"Ich bin mutig! Und wenn's dir nicht passt, dass ich lieber vorsichtig als nachsichtig bin, solltest du vielleicht Tim fragen ob er dich begleitet. "

Sie verzog das Gesicht. "Diesen Angeber? Niemals! Aber ehrlich gesagt... ich kriege von diesem Geruch Kopfschmerzen." "Tolle Ausrede," lachte ich.