Kapitel 14

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Paranoid, ständig zu allen Seiten blickend, hechte ich durch den Wald.

"Es kann überall sein, wenn es mir gefolgt ist. Es ist mir gefolgt! Es muss mir gefolgt sein! Es hat mich auch im Labyrinth gefunden!"

Ich klettere über einen umgestürzten Baum. Ich irre umher ohne einen Schimmer wo ich zur Burg zurückkomme.

"Ich muss mich beruhigen! Das war nur Nebel und das Mädchen auf dem Bild im Kickerraum hat sich nicht bewegt! Das war alles Einbildung!"

Ich bleibe stehen, suche nach etwas vertrautem, das mir die Richtung weisen kann.

Hinter mir knackt es. Ruckartige drehe ich mich um. Eine Eule heult und fliegt davon.

"Ich muss hier raus, raus aus diesem Wald, weg von dieser verfluchten Burg!"

Planlos renne ich weiter.

Stunden vergehen.

Dann höre ich etwas. Meinen Namen!

Ich weiß nicht mehr ob ich mir die Stimme zu Herzen nehmen und daran glauben soll, dass sie echt ist!

"Kennt diese Gestalt auch meinen Namen? Ruft sie nach mir?"

Erneut überrennt mich die Angst und ich sprinte in die entgegengesetzte Richtung. Doch dann packt mich die Wut. Wut auf mich, dass ich an eine Gestalt glaube die hinter mir her ist. Wut auf die Gestalt, wenn sie doch existiert. Wut auf meine Feigheit.

Und ich kehre um, renne auf die Stimme zu. Auf meinen Namen!
















Am anderen Ende des Schlossgartens, ist der Burgturm angebracht. Die Stimme schallt von dort zu mir.

"Ich bin raus! Ich bin endlich aus diesem verfluchten Wald raus!"

Ein Teil von mir möchte sich auf den Boden werfen, sich zusammenkauern und weinen. Vor Freude UND vor Glück.
Aber andererseits weiß ich, dass ich nicht fliehen kann. Der Horror ist noch nicht vorbei! Ich muss mich diesem Wesen stellen! Oder... war alles doch nur ein Streich? Oder noch schlimmer, meine Einbildung?

Ich verdränge den ängstlichen, zitternden Teil von mir und gehe weiter auf meinen Namen zu. Er kommt nicht nur aus der Richtung des Turms, mein Name wird VON dem Turm gerufen!

Ich taste die Steinwand ab. Der kalte Stein fühlt sich beunruhigend an. Irgendwie ... tot. Da ist auch Holz, eine Tür! Ich drücke den Knauf runter, sie schwingt mit einem quietschen auf.

Die Rufe nach mir verstummen.

Ich schlucke und steige die Stufen hinauf.

SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt