⇝Kapitel Acht

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Ashton POV

Hunderte von kleinen Lichtern umgaben Luke und mich, die den Sonnenuntergang nur unterstrichen. Ich hatte noch nie in meinem Leben etwas so faszinierendes gesehen.
Dieser Ausblick, direkt aufs Wasser und die Stadt, die rote Sonne, welche sich dem Horizont neigte und alles ein wenig schöner wirken ließ. Die Glühwürmchen machten den Ort irgendwie noch heimischer und magischer, getunkt im tiefen grün der Bäume und bunten Blumen.
Gänsehaut machte sich auf meinen Armen breit.

Ich sah ungläubig um mich und konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Wie ein neugieriges Kind versuchte ich die Glühwürmchen zu berühren, doch sie wichen mir im letzten Moment aus, weshalb mir ein zufriedenes Kichern entwich.

Als sich dann einer auf meiner Nase absetzte und diese nun grünlich leuchtete, sah ich Luke breit lächelnd an und kicherte leise.

"Das ist... Wow."

Der Aschenköter Blonde stand nun auch auf und lachte leise.

"Magisch?'', seine blauen Augen blickten mich intensiv an, woraufhin ich nur automatisch nicken könnte, weshalb der Lichtkäfer wieder in die Luft stieg.

"Ich kann wieder Atmen'', flüsterte ich unbestimmt vor mich hin und machte selbst die Erkenntnis, dass ich in diesem Moment glücklich war. Ich fühlte mich, als könnte ich einen Marathon laufen, weil mein Körper mich so sehr mit Endorphinen vollschüttete, als ob es sich die letzten zwei Monate für diesen Moment aufgespart hätte.

Party-Musik unterbrach die Stille der Natur, als ein riesiges Schiff den Fluss überquerte. Und ich fühlte mich irgendwie nach tanzen, so groß das Klischee auch war, es war mir egal. Ich lachte und drehte mich selbst im Kreis, tanzte zu 'Crying in the Club' von Camila Cabello.

Luke lachte und schaute mich mit belustigten Augen an.

"Was ist denn jetzt los?''
Auf eine Antwort wartete er vergeblich, denn ich lachte nur und tanzte weiter, drehte mich im Kreis, bis meine Beine sich verknoteten und ich ausrutschte und allein Luke's Arme, mich vor dem Sturz in das Blumenbeet retteten. Allerdings blieb die Kapuze meines Pullovers an Ästen hängen, weshalb ich nun schmollte.
"Du bist so ein Tollpatsch'', grinste der Riese und half mir dabei, mich von den Ästen zu befreien.

"Jaja, ich weiß ja'', meine rosa Wangen ließen meine Peinlichkeit auffliegen, allerdings versuchte ich es so cool wie möglich runterzuspielen, bis allerdings Luke's Atem gegen meinen Hals prallte.

Mein Atem stockte. Hatte ich nicht erwähnt, dass ich mich kaum an die gemeinsame Nacht mit Luke erinnern konnte?

Was soll ich sagen, dies entsprach nun nicht mehr ganz der Wahrheit. Berührungen und unrhythmische Atemzüge tauchten wie ein Blitz vor meinen Augen auf, was mir beinahe ein leises Stöhnen entlockte.

Auch Luke schien die sich ändernde Stimmung zu bemerken, denn er sah mich nun fragend an und berührte meine Schultern vorsichtig.

"Ist alles okay bei dir ?'', fragte er verwundert mit tiefer Stimme nach, was mich tief Schlucken ließ. Ich wollte mich am liebsten in seine Arme werfen und dem allen nachgehen, aber mein Verstand mahnte mich, ich war in einer unguten Situation. Es war einfach nicht richtig.

Also löste ich mich von ihm, nickte aber.

Um ein wenig Platz zu verschaffen setzte ich mich wieder auf die Bank, ohne abweisend zu wirken. Er folgte mir und setzte sich nah, aber nicht zu nah, an mich.
Unsere Blicke wandten sich wieder dem schönen Ausblick zu.

Mittlerweile war die Sonne fast hinter dem Horizont verschwunden und es war schon fast ganz dunkel. Hier in Australien verschwand die Sonne innerhalb fünf bis zehn Minuten, man konnte ihr wirklich beim Untergehen zuschauen. Die Glühwürmchen schwebten gerade über unseren Köpfen, doch das bewunderten wir gerade nicht.

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