* Kapitel 13

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Als ich erwachte fühlte ich mich miserabel. Mein Kopf dröhnte und mein Hals fühlte sich staubtrocken an.

„Scheiße", fluchte ich und versuchte mich hochzudrücken.

Erst beim dritten Versuch gelang es mir mich in eine sitzende Position zu begeben.

Alles drehte sich, weswegen ich meine Augen wieder zusammenkniff und wartete bis es ein wenig nachließ. Nachdem dies geschehen war, wagte ich mich an den nächsten Schritt: Aufstehen.

Mit sehr viel Mühe kam ich auf die Beine, wobei ich meine Füße die ganze Zeit über im Blick behielt da sich sonst alles würde wieder anfangen zu drehen.

Langsam hob ich den Blick, stockte jedoch als ich etwas erblickte. Besser gesagt jemanden.

Überrascht stellte ich fest, dass es Halia war. Sie hatte sich auf meinem Stuhl eingerollt und schnarchte leise vor sich hin.

War sie wirklich die ganze Nacht hier?

Warum?, schoss es mir sofort durch den Kopf. Wegen mir? Weil sie sich Sorgen um mich gemacht hatte oder einfach nur, weil sie müde war?

Schmunzelnd stellte ich fest, dass ich nicht einmal wusste welches Zimmer Halia hatte. Sie könnte mit mir auf einem Flur sein oder auf einer der anderen Etagen.

Um sie nicht zu wecken, schlich ich mich auf Zehnspitzen in das Bad und machte leise die Tür hinter mir zu.

Im Bad trottete ich zum Waschbecken und lehnte mich daran und senkte den Kopf zu dem Wasserhahn. Danach drehte ich auf und ließ das Wasser in meinen Mund fließen.

Es war kalt und wirkte wie ein Traum für meine Kehle.

Nachdem ich fertig war richtete ich mich wieder auf und blickte in den Spiegel über dem Waschbecken.

Ich sah einfach grässlich aus. Meine Augenringe waren gigantisch und mein Haar stand wirr vom ganzen Kopf ab. Außerdem konnte ich in meinem Mundwinkel einen getrockneten Sabberfaden entdecken.

Angeekelt schüttelte ich mich.

„Nie wieder Alkohol für mich."

Ich streifte mir das Shirt über den Kopf, warf es achtlos beiseite, ebenso tat ich es mit der Unterwäsche gleich. Danach drehte ich die Dusche auf und stieg ein.

Das kalte Wasser belebte meine müden Knochen und sofort fühlte ich mich viel wacher.

Nach der ausgiebigen Dusche wickelte ich mich und mein Haar in ein Handtuch und trat aus dem Bad.

Zu meiner Überraschung lag das Zimmer im Stillen da. Halia war verschwunden ohne irgendwas zu sagen.

Erst kümmerte sie sich so um mich und dann haute sie ohne ein Wort einfach ab?

Grummelnd zog ich mir meine Sportsachen an, rubbelte mein Haar trocken und ging dann hinaus. Freitag, der letzte der Tag der Schulwoche. Zum Glück.

Wie viele heute wohl auf krankmachen würden? Nachdem gestrigen Abend würde es mich nicht wundern.

Und wie erwartet war der Trainingssaal nur mau besucht. Kaum Schüler waren anwesend und die die zu sehen waren, waren auch nicht in der besten Verfassung.

Auch Halia entdeckte ich unter ihnen.

Ihre ausdruckslose Miene verriet nichts. Einige Sekunden sah ich ihr einfach zu wie sie sich dehnte, ehe ich beschämt mein Blick abwand. Die Ereignisse der letzten Nacht jagten durch meinen Kopf, was mich nur noch mehr beschämte.

Wie hatte ich so was machen können? Es sprach einfach so gegen mich und meine Prinzipien. Aber in letzter Zeit war eh alles nur ein reines Chaos.

Mein Vater kam mit eilenden Schritten auf mich zu, bremste kurz vor mir ab. „Sag mir das du nicht da warst. Das du nicht getrunken hast."

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