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-Victor's Sicht-

Müde öffnete ich meine Augen. Die Sonne schien durchs Fenster und ließ mich sofort wacher werden. Ich streckte mich ausgiebig und seufzte genüsslich. Dann fiel mein Blick auf das Etwas neben mir. Es lag zusammen gekauert und in die Decke gekuschelt an meiner Seite. Die schwarzen Haare verdeckten das schöne Gesicht. Ich musste lächeln. Er war wirklich das schönste Wesen, das ich je zu Gesicht bekommen hatte. Yuri. Mein Yuri. Obwohl er nicht wirklich mir gehörte, leider. Egal, was ich auch tat, dieser Junge verstand einfach nicht, dass ich mehr für ihn empfand! Es sah fast so aus, als würde er es verdrängen wollen. Aber ich akzeptierte dies. Alles, was ich wollte, war bei ihm zu sein. Es war mir egal, ob ich ihn nun meins nennen dürfte, oder nicht. Hauptsache, ich war bei ihm!

Ich musste grinsen. Das gestern war wahrlich ein Theater! Da unsere Betten im Hotelzimmer getrennt waren, fühlte ich mich, sobald wir in separaten Betten lagen, einsam. Kurzehand stand ich auf und legte mich neben Yuri. Er blinzelte mich zwar verwirrt an, aber es war mir egal. Ich kuschelte mich an ihn und schloss meine Augen. Der Tag war anstrengend gewesen und ich wollte einfach nur schlafen...und mit Yuri kuscheln! Also warum nicht gleich beides kombinieren? Ehe ich einschlief, konnte ich mein kleines Schweinchen meckern hören. Ich verstand nicht viel, da ich müde war. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Sätze wie "Victor, was soll das?!" oder "Kannst du bitte zurück in dein Bett gehen?!", gefallen sind. Lächelnd ignoriere ich ihn und kuschelte mich an ihn, ehe meine Augen endgültig zu fielen.

Ich stand auf und ging ins Bad. Heute wird ein schöner Tag sein! Ich hatte vor, etwas mit Yuri zu unternehmen. Wir hatten uns schließlich lange nicht mehr gesehen! Ganze sechs Monate, eine Woche, drei Tage und vier Stunden! Das ist definitiv zu lange! Seitdem ich wieder in Russland bin und er in Japan, haben wir kaum mehr Zeit, zu telefonieren. Ich bin zurück auf dem Eis und er auch. Leider hat mein Comeback seine Opfer gefordert. Oft war ich einfach nur kaputt und schlief sofort ein, an anderen Tagen ging es Yuri wie mir! So war es schwer, Zeit für einander zu finden. Daher habe ich all diese Zeit über auf den gestrigen Tag hingefiebert! Endlich konnten wir uns wieder in die Arme schließen! Wir mussten beide zu einer Show im Ausland. Jetzt hatten wir eine ganze Woche Zeit für einander! Nach unseren Auftritten haben wir noch drei volle Tage ganz für uns allein! Wenigstens habe ich jetzt mehr Motivation, beim Eislaufen alles zu geben. Um ehrlich zu sein, vermisse ich es, Yuris Coach zu sein. Die Zeit war die beste, die ich je hatte! Allein deshalb, da ich ihn wachsen sehen konnte. Wie er an seine Grenzen ging, Neues entdeckte. Es war wundervoll, jedes Mal aufs Neue dieses besondere Funkeln in seinen Augen zu sehen! Und umso glücklicher machte es mich, zu wissen, dass dieses Funkeln manchmal mir gebürte!

Ich putzte meine Zähne und schlüpfte unter die Dusche. Nachdem ich dies erledigt hatte, wickelte ich mir ein Handtuch um die Hüfte und ging zurück ins Zimmer. Zu meinem Glück war Yuri bereits aufgewacht und tippte etwas auf seinem Handy herum. Gut gelaunt ging ich zu meinem Koffer und holte ein paar Sachen raus. Während dessen spürte ich den Blick des Jüngeren auf mir liegen. Grinsend sah ich zu ihm und begrüßte ihn mit den Worten "Guten Morgen!". Augenblicklich färbten sich seine Wangen rot und er sah wieder auf sein Handy. Nebenbei murmelte er ein schwaches "Morgen". Ich schüttelte grinsend den Kopf. Dem Jungen ist es tatsächlich peinlich, meinen Oberkörper angestarrt zu haben. Er ist einfach nur zu süß, wenn er rot ist. Ehe ich wegen meinen Gedanken selbst rot wurde, nahm ich die Klamotten und verkroch mich ins Bad, um diese anzuziehen.

Ja, heute wird ein wundervoller Tag!

Ach Yuri || VictuuriWo Geschichten leben. Entdecke jetzt