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9th December 2015, Timmins, Ontario, Canada

Es war nicht wichtig, zusagen, dass Cora sich gerne an die Menschen erinnert, die ihr ein Lächeln geschenkt haben. So kam es auch, dass Cora zu gerne an den jungen Mann zurückdachte, den sie vor zwei Wochen bei dem Souvenirshop gesehen hat.

Außerdem war es nicht wichtig, zu erwähnen, wie unfassbar schön sie das Lächeln dieses Mannes fand. Cora war schlichtweg hin und her gerissen.

Cora stand vor ihrer Haustür, ihren geliebten Mantel hatte sie sich noch schnappen können, bevor sie ihr Elternhaus verlassen hatte. Mit ihren Winterstiefeln stand sie schon knöcheltief im Schnee und dieser knirschte, als sie einen Fuß vor den anderen setzte.

Der Weihnachtsmarkt im Zentrum der Stadt hatte Coras Aufmerksamkeit schon seit Eröffnung Anfang des Monats erregt, aber die junge Griechin hatte einfach noch keine Zeit gehabt, diesen besuchen zu gehen.

Schlichtweg war sie einfach zu beschäftigt damit gewesen, das Haus festlich zu gestalten.


Cora schüttelte ihren Kopf, versuchend, sich von den Gedanken loszureißen, die ihre Gedanken plagten. Während sie mit langsamen Schritten auf dem Schnee stapfte, nicht sicher, ob sich darunter Eis befand oder nicht, zog sie sich ihren Mantel an und knöpfte ihn zu. Sie kuschelte sich an das nicht wirklich wärmende Material und setzte ein zufriedenes Lächeln auf.

Sie wusste, dass der Mantel ihr die ein oder andere Erkältung einheimsen würde, wirklich davon trennen konnte sie sich trotzdem nicht.

Vielleicht lag es aber auch einfach nur daran, dass jede Frau in ihrer Familie diesen Mantel in den Händen gehalten hat.

Der Mantel hatte einfach eine große Bedeutung für die 18-jährige.

Den Duft von Spekulatius und Lebkuchen lag schon drei Blocks vom Markt entfernt in der Luft und Coras Lächeln wurde breiter. Sie hatte nicht bemerkt, wie zügig sie nun doch durch den Schnee gegangen ist.

Die Schneeflocken fielen ihr sachte ins Haar, einige verfingen sich in ihre Wimpern, was sie dazu veranlagte, zu blinzeln. Die Schneeflocke schmolz.

Cora näherte sich dem Weihnachtsmarkt in einer Eile, dass sie den jungen Mann gar nicht bemerkte, der von der rechten Seite der Kreuzung auf sie zu gerannt kam.

Er war nur wenige Zentimeter davon entfernt, in Cora rein zu laufen.

Doch bevor dies geschehen konnte, war der junge Mann schon auf Glatteis ausgerutscht und fiel zu Boden, seine Hand griff dabei nach Coras Arm, um Halt zu finden,aber er riss sie mit sich. Auf den nassen Gehsteig.

Und Cora konnte nicht anders als den Mann perplex anzustarren. Und dann in Gelächter auszubrechen.

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