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9th December 2015, Timmins, Ontario, Canada

Cora konnte sich erst nach mehreren Minuten beruhigen.

Sie hatte sich zwar sehr erschreckt, als der junge Mann sie urplötzlich mitgerissen hatte, aber letztendlich fand sie die ganze Situation sehr amüsant. Sie wagte es sogar, zu denken, der Mann habe dies mit Absicht gemacht.

Ihr Lachen verwandelte sich ganz langsam in ein breites Lächeln.

Der Mann, auf den sie bei dieser kleinen Aktion gestürzt war, wagte es nicht, sich zu bewegen. Der Atem war ihm regelrecht im Halse stecken geblieben und seine Wangen waren in ein tiefes rot verfärbt. Das muss verdammt peinlich für den Herren sein.

Cora schüttelte ihren Kopf, das Lächeln noch immer präsent, und sie setzte sich auf, versuchte, nicht erneut auf dem Eis auszurutschen. Der junge Mann setzte sich ebenso aufrecht hin, kratzte sich peinlich berührt am Nacken. Ein schüchternes Lächeln umspielte seine Mundwinkel.

"Errr... es tut mir sehr leid, dass... errr... ich Sie mit zu Boden... errr... gerissen habe. Ja, errr, ja genau das tut mir unheimlich leid. Ja, errr, genau." Seine Stimme war rauchig, wenn nicht sogar leicht kratzig, aber es war dennoch schön, ihr zuzuhören. Cora richtete ihre Augen auf den Mann, auch ihre Wangen wurden etwas rosig.

"Das ist überhaupt kein Problem. Ich bin mir ziemlich sicher, das war keine Absicht von Ihnen.", antwortete sie und stützte sich mit den Handballen am Boden ab, versuchte, sich auf die Beine zu stellen, doch ihre linke Hand rutschte auf dem Eis aus und sie krachte wieder zu Boden. Der Mann beobachtete sie mit großen Augen.

Der braunhaarige Mann schaffte es, sich trotz des widerspenstigen Eises aufrecht hinzustellen und verlagerte sein Gewicht gleichmäßig auf seine Füße. Dann hielt er Cora seine Hand hin, das Lächeln noch immer auf den Lippen. Sie seufzte erleichtert auf, griff nach der Hand und brach den Blickkontakt nicht ab.

Seine Hand war rau, die trockene Haut hatte sich leicht gelöst und drückte an Coras Handinnenfläche. Seine Venen stachen heraus, ließen die Hand noch muskulöser wirken als sie schon war. Als Cora sicher auf ihren Beinen stand, löste sie langsam den Griff um seine Hand und sah auf den Boden, ließ ihr hüftlanges, braunes Haar vor ihr Gesicht fallen. Nun war ihr die ganze Situation doch ziemlich peinlich. Die ganzen Passanten, die die zwei Personen in der Mitte des Gehsteiges mit interessierten Augen bedachten, machten Cora etwas nervös.

"Errr, nochmal Entschuldigung wegen dem... errr, gerade eben, war nicht... errr...meine Absicht.", sprach der Mann und Cora hob ihren Kopf, bedachte ihn mit einem ruhigen Blick durch ihre Haarsträhnen. "Ist völlig okay. Wie ich schon sagte, es war sicherlich nicht geplant gewesen.", sie hob eine Hand, strich die Haare aus ihrem Gesicht, da diese ihre Haut kitzelten, und schenkte ihm noch ein beruhigendes Lächeln.

Sie wünschte ihm noch einen angenehmen Abend, drehte sich um und ging über den verschneiten Gehsteig, als sie das starke Knirschen des Schnees hinter sich vernahm und danach eine Hand um ihr Handgelenk. "Ich würde mich bei Ihnen gerne revangieren. Wie wäre es mit einem Glühwein?", bot er an und Cora nickte, deutete mit ihrem ausgestreckten Zeigefinger auf den Eingang des Marktes. Er nickte ebenfalls, lächelte und ging neben Cora her.

"Wie heißen Sie, wenn ich fragen darf?", fragte der Mann und Cora lachte leise.

"Cora, und bitte duzen Sie mich. So alt bin ich nun wirklich nicht."

Auch der Mann lachte.

"Shawn, und bitte duz' mich auch."

Cora und Shawn lächelten sich an, ehe sie endlich den Weihnachtsmarkt betraten.

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Also das Kapitel widme ich meinem Trump-Rex (ich habe dich jetzt einfach mal so getauft, sorry 😂❤), da sie ein kleiner Sonnenschein ist und meinen Tag tausendmal besser gemacht hat. Danke! Das ist für dich, DreamersHeartAndSoul ❤❤

s m i l e | s.m.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt