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10th January 2016, Timmins, Ontario, Canada

Sie hatte Shawn nicht gesehen.

Als Cora diesen Morgen aufgewacht ist und diese Tatsache zur Kenntnis genommen hat, stieg sie nur widerwillig aus dem Bett. 22 Tage.

Obwohl sie es nicht wollte, ging ihr das schon ziemlich nahe. Sie kannte den Jungen nicht. Das einzige, was Cora von ihm wusste, war sein Vorname.

Sie seufzte, als sie die Stufen zur Küche hinunterging und ihre Schwester schon lautstark mit Nicholas diskutierte. Als Cora die Küche betrat, stand Clio mit ihren Händen in die Hüften gestemmt vor Nicholas, den Freund ihrer Mutter. "Du hast meine Cornflakes geklaut!", rief ihre Schwester und Cora setzte sich neben Nicholas, murmelte ein "Guten Morgen" in seine Richtung und nahm ein Brot, welches sie sich dann mit Marmelade bestrich. "Mom!", sagte Clio nun und ließ sich auf den Stuhl gegenüber von Cora fallen. Clio schmollte und griff nach einem Apfel aus der Obstschale. Leda betrat in Schlafmantel die Küche und begrüßte ihre Familie mit einem breiten Lächeln.

Cora wusste genau, von wem sie dieses Lächeln hat.


"Cora? Ich habe deinem Vater versprochen, dass er heute Zeit mit dir verbringen kann. Ist das okay für dich oder soll ich es verschieben?", fragte ihre Mutter sie nach dem Frühstück und Cora zuckte mit den Schultern. "Ist okay, habe sowieso nichts vorgehabt. Holt er mich ab?", fragte sie und ihre Mutter nickte, sah nicht von ihrem Handy auf. Cora nickte einfach nur und verschwand wieder in ihrem Zimmer.

Nach der Scheidung ihrer Eltern hat ihre Mutter das Sorgerecht für Cora bekommen, ihr Vater darf aber noch drei Tage in der Woche Zeit mit seiner Tochter verbringen. Clio ist die Tochter von ihrer Mutter und Nicholas, welche seit 14 Jahren zusammen sind. Nicholas ist aber wie ein Vater für Cora und wird es immer bleiben.


Nachdem Cora sich dem Wetter entsprechend (Schnee, Schnee und noch mehr Schnee) angezogen hat, stand sie nun im Hausflur und wartete darauf, dass ihr Vater vor dem Haus hielt und hupt. Er hat seit der Scheidung nicht mehr das Haus betreten.

"Hab einen tollen Tag, Schätzchen!", rief ihre Mutter und Clio sowie Nicholas riefen ein "Tschüss, Cora!" hinterher. Ihr Vater hatte vor wenigen Sekunden gehupt und Cora hatte die Tür aufgemacht, während sie sich von ihrer Familie verabschiedete.

Als sie in das Auto ihres Vaters stieg, lächelte sie ihn herzlich an und ließ sich von ihm in eine Umarmung ziehen. Im Sitzen war dies jedoch leichter gesagt als getan. "Ich habe dich lange nicht mehr gesehen, ángelos.", murmelte ihr Vater in ihr Haar und sie stimmte ihm zu. Sie hatte noch immer ein gutes Verhältnis zu ihrem Vater. "Ich hatte viel um die Ohren, bampás. Ich habe einen Ausbildungsplatz im Krankenhaus in der Nähe deiner Wohnung, das heißt wir können noch ein wenig mehr Zeit miteinander verbringen. Ich habe dich vermisst, Dad.", erzählte Cora ihm mit einem stolzen Lächeln und ihr Vater sah sie fröhlich an. "Ich bin stolz auf dich, mein Engel.", er gab ihr einen Kuss auf die Wange und wandte sich dann der Straße zu. "Was hälst du von einem ruhigen Tag mit deinem alten Herren?"

"Klingt super, Dad."


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Widmung geht an meine reizende Shelly, weil sie einfach so verdammt wundervoll ist. x

s m i l e | s.m.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt