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11th January 2016, Timmins, Ontario, Canada

Luna betrachtete Cora genau. Cora hatte sich keineswegs verändert. Sie war noch immer dieses Mädchen, welches stets mit einem Lächeln durch diese Welt ging und jedem half, der Hilfe benötigte. Luna wusste auch genau, dass Cora immer eine fröhliche, glückliche Person war und es wirklich so einiges brauchte, um sie sauer zu machen. Cora hatte ihr nämlich von dem Vorfall heute Morgen erzählt. Wie Clio und ihre Mutter sich früh morgens angeschrien haben. Wegen Make-Up. Luna konnte nur den Kopf schütteln und dem Stiefvater in Gedanken zustimmen. Luna kannte die Garcias, schließlich war sie Jahrelang mit Cora befreundet gewesen und sie wusste, wie schön die Frauen der Familie ohne jegliche Schminke aussehen. Sie gab Nicholas Recht. Keiner der Garcias brauchte Make-Up. Sie waren von Natur aus wahre Schönheiten. Aber das war jeder.

Die beiden jungen Mädchen saßen noch lange im Park auf der Bank gegenüber von ihrem Kletterbaum und sahen in den Sternenhimmel.

"Ich würde dir irgendwann gerne mal meine Freunde vorstellen, wenn das für dich okay ist.", murmelte Luna und die Stille zwischen den beiden und Cora hob ihren Kopf, sah zu ihr herüber und nickte ihr zu. "Erzähl mir was, Cora. Du hast viel zu wenig geredet.", Luna hatte ihre Augen geschlossen, den Kopf in den Nacken gelegt und genoss die kühle Abendloft.

"Nun ja, es ist einfach nicht wirklich etwas in meinem Leben passiert.. Ich verbringe so gut wie jeden Tag im Haus oder in der Stadt und mal bin ich mit meinem Vater oder Nic unterwegs. Ich habe nicht viel Kontakt zu alten Schulfreunden, weißt du? Sie meinen zwar, es liegt an ihrem Stress aber ich glaube eher es liegt an mir. Ich versuche, nicht negativ zu denken aber es ist halt auch kein schönes Gefühl, Freundschaften wegen seiner Persönlichkeit zu verlieren. Ich meine, ich bin so wie ich bin und ich finde es schade, dass ich nicht genau für diese Person akzeptiert werden kann.", sprach Cora ihre Gedanken und Luna öffnete ihre Augen, rutschte ein Stückchen näher zu Cora und sah sie an.

"Du bist wundervoll, so wie du bist, Cora. Deine Art ist anders, aber gut-anders, verstehst du? Soetwas gibt es heutzutage nicht mehr. Du trägst immer ein Lächeln auf deinen Lippen und das bewundere ich so sehr an dir. Du gibst immer 110% von dem, was eigentlich erwartet wird und das macht dich einfach nur einzigartig und du bist fantastisch, Cora. Vor allem dir kann egal sein, was andere von dir denken, weil du eine wundervolle Persönlichkeit hast und die kann dir niemand nehmen."

"Aber genau deswegen ist mir wichtig, was andere von mir halten. Ich möchte es ihnen gerecht machen, ich möchte einfach, dass sie mir ins Gesicht schauen und mir sagen können, was sie von mir halten und was sie an mir stört. Immer wird es auf eine andere Sache geschoben, aber ich weiß doch selbst, dass meine positive Denkweise manchmal wirklich unagebracht ist. Luna, wirklich, es ist mir wichtig, was man von mir denkt.", erklärte Cora und biss sich nervös auf die Unterlippe. "Du hast schon viel zu lange nicht mehr gelächelt, Cora.", murmelte Luna und zog Cora zum wiederholten Male an diesem Tag in eine Umarmung. "Wer dich nicht so akzeptiert, wie du bist und nicht ehrlich mit dir umgehen kann, hat dich ganz einfach nicht verdient.", antwortete Luna ihr und Cora nickte in ihre Schulter. Luna wusste, Ratschläge waren nicht immer ihre größte Stärke gewesen, aber sie musste es wenigstens jetzt für Cora versuchen.

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