Kapitel 3 - Der Club-

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Als ich meine Augen öffne, bekomme ich sofort Panik , wieder verschlafen zu haben. Ich schrecke hoch, und stelle fest das es noch dunkel draußen ist. Der Blick auf meine Uhr verrät, es ist gerade einmal 5:03Uhr. Ich bin erleichtert und kuschle mich zufrieden zurück in meine Bettdecke.

Da ich unglücklicherweise nicht sofort wieder einschlafe, gehe ich gedanklich den heutigen Tag durch.
Um 13 Uhr endet meine heutige Schicht in der Praxis, sodass mir genügend Zeit bleibt danach meine Einläufe zu erledigen und meine Wohnung auf vordermann zu bringen. Mein Zweitjob im Club beginnt um 21Uhr, was bedeutet dass ich heute bzw morgen nicht vor 4 Uhr in mein Bett komme. Ich atme hörbar aus.
Eigentlich brauche ich diesen Job nicht, zumindest nicht was das Geld angeht. Mir macht er einfach Spaß und bedeutet Abwechslung zu meinem gewohnten Alltag. Für Marc  ist meine Arbeit dort ein rotes Tuch, und ich habe lange gebraucht um ihm zu erklären warum es mir so wichtig ist. Ausserdem arbeitet Pia, eine gute Freundin von mir ebenfalls dort und so schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe.Marc kommt Freitags meistens mit, um ein Auge auf mich zu haben, wie er sagt. Mal ganz ehrlich, ich arbeite dort HINTER! dem Tresen und rutsche dort keine Stange herunter geschweige denn das ich in einem Käfig halb Nackt tanze und dem Publikum meinen nackten Hintern ins Gesicht halte.
Ausserdem sind andere Männer für mich sowieso uninteressant. Ich habe den besten den es gibt!
Mir huscht bei dem Gedanken an ihn , ein lächeln über die Lippen.

Ich blinzle erneut zur Uhr.
5:27Uhr! Ich finde mich so langsam immer mehr damit ab, das dass mit dem weiter schlafen heute wohl nichts mehr wird ,und entscheide mich dafür wach zu bleiben und mir einen Kaffee zu machen.

Während der Kaffee beginnt durchzulaufen, gehe ich Duschen und wasche mir die Haare. Das Handtuch um mein Körper gewickelt und der Turban auf meinem Kopf gezwirbelt, geht es zurück in die Küche.
Mit dem Becher in der Hand, stehe ich vor dem Küchenfenster und beobachte vorbeifahrende Autos, Kinder die in Begleitung Ihrer Mütter oder Väter zur Schule gebracht werden, einen älteren Mann der gerade mit seinem Hund Gassi geht und Miss Neugier genannt Frau Berger! Ich verschlucke mich fast als ich sie entdecke.Frau Berger steht in unserem Vorgarten und schimpft offensichtlich mit einer anderen Dame die ein wenig eingeschüchtert wirkt. Ich rücke ein Stück vom Fenster ab, bevor sie mich noch entdeckt. Frau Berger wohnt unten im Erdgeschoss mit Ihrem Dackel namens Willie zusammen. Ich muss mir jedesmal ein Lachen verkneifen wenn sie nach ihm ruft. Wie um alles in der Welt kann man seinen Hund Willie nennen?!
Na jedenfalls weiß Frau Berger alles besser ,und Frau Berger kann auch alles besser. Wer ihr versucht das auszureden, kann sich auf ein ungemütliches Leben gefasst machen!
Aus diesem Grund mache ich Gute Miene zum bösen Spiel und lächle Sie jedes mal an, als gäbe es kein morgen mehr.

Der Kaffee hat gut getan und ich fühle mich fit. Da der Wetterbericht für heute Regen angkündigt hat, entscheide ich mich für eine hellblaue Skinny Jeans und einen Dunkelblauen bauchfreien Pulli stülpe meine Füße in meine blauen neuen "Hunter" Gummistiefel.
Meine langen blonden Haare lasse ich heute offen. Ich drehe mir nur ein paar Wellen mit dem Lockenstab hinein und schminke mich.

Eine kurze Nachricht an Marc
"Guten Morgen hübscher, wie war deine Nacht? Ich freu mich auf heute Abend dich zu sehen. Love You"
Ich setze noch zwei kussmund - Emoji hinzu und schicke sie ab.
Ich schnappe mir mein Regencape von der Garderobe und mache mich auf dem Weg zur Arbeit.

Der Freitag vergeht wie im Flug in der Praxis. Kaum Patienten,dafür klingelt heute das Telefon Sturm. Viele Rezeptanfragen und Terminvergaben. Franzi erzählt mir während sie die Visitenkarten nachfüllt, von Ihrem heutigen Date mit Chris. Sie hat Ihn vor einer Woche kennengelernt und schwärmt seitdem in den höchsten Tönen von Ihm.
Während ich die Formulare auf Ihre Vollständigkeit prüfe und mir notiere welche ich Montag bestellen muss, höre ich gefühlt 200 mal den Namen Chris, und wunder mich das die Wolken draußen immer noch Blau anstatt Rosa sind.Mein Schmunzeln entgeht Ihr natürlich nicht!
"Ich drücke dir alle Daumen für heute Abend" sage ich bitte um einen Ausführlichen Report am Montag.
Um 13 Uhr verlasse ich die Praxis in voller Vorfreude auf heute Abend.

Zu Hause eingetroffen, verstaue ich meine Einkäufe in den Kühlschrank und mache mir Rührei. Mein Magen knurrt bis ins Nachbarland!
Bei dem ersten Bissen gebe ich ein wohliges Seufzen von mir und setze mich mit meiner gerade ergatterten Closer an den Küchentresen.
Manchmal braucht man ein bisschen Klatsch und Tratsch sage ich mir um mein Gewissen zu beruhigen.

Ich stelle meinen Teller in die Spühlmaschine und begebe mich an die Aufräumarbeiten meiner Wohnung.
In 3 Stunden holt mein Freund mich ab. Mir bleibt also eine Stunde für die unliebsame Aufgabe.
Ich stelle die Musik auf Maximale Lautstärke und überlege mir im selben Atemzug schon mal eine gute Erklärung, falls Frau Berger hier antanzt und mich fragt warum das Haus bebt.
Sie tanzt zum Glück nicht an, und ich schaffe alles was ich mir vorgenommen habe.
Ich stelle den Staubsauger zurück an seinen Platz, lege die Hände in die Hüfte, schaue mich um, und bin zufrieden mit dem Ergebnis!

Im Badezimmer angelangt, lasse ich mir ein Bad ein, ziehe mich aus und stelle erst ein Bein in die Wanne Himmel ist das heiss pruste ich, bevor das zweite folgt.
Als sich mein Körper an die Temperatur gewöhnt hat, beginne ich damit mich zu rasieren, mich einzuseifen und mich abzuduschen.
Frisch eingecremt und in meinen Bademantel eingewickelt setze ich mich an meinen Schminktisch und zupfe mir noch schnell die Augenbrauen in Form ,bevor ich mir meine schwarze, an den knien zerrissene enge Jeans anziehe und mir ein schlichtes schwarzes Spaghettitop dazu über den Kopf ziehe. Mascara, Rouge und ein Hauch von Lipgloss dürfen natürlich nicht fehlen. Da ich heute lange auf den Beinen bin, wähle ich zu meinem Outfit bequeme Schuhe und greife zu meinen schwarz weißen converse sneaker. Meine Haare binde ich zu einem lockeren Dutt zusammen und Lackiere mir meine Fingernägel in einem Bordeaux Rot.
Ich fühle mich wohl in meiner Haut.
Ausser das ich gerne etwas größer wäre, bin ich ganz zufrieden. Ich mag meine blauen Augen und meine Haare.
Dank des Fitnesscenters,zu dem ich zwei mal wöchentlich gehe-ok manchmal auch nur einmal- verbessere ich mich selber, sind meine Beine und mein Po perfekt in Form.
Das einzige was ich nicht mag ist meine Oberweite. Ich finde sie ein wenig zu klein. Ich hätte gerne ein C-Körbchen, aber der liebe Gott dachte sich wohl das B völlig ausreichend für mich ist. Na immerhin erschuf er für solche Fälle, Push-Up Bh's, auch genannt Mogeltüten. Ich danke dem Herrn im Himmel dafür.
Amen

Um Punkt halb neun stehe ich vor meiner Haustür, und halte nach dem schwarzen Audi Ausschau.
Es dauert nicht lange, da biegt er um die Ecke, und kommt vor mir zum stehen. Ich öffne die Tür und steige ein. Kaum sitze ich, da zieht mich er schon mit einer schnellen Bewegung zu sich. Seine Lippen schmecken so unfassbar gut.
Ich erwidere den Kuss und schließe dabei mit der rechten Hand die Tür zu.
" Hi Baby, du siehst sexy aus" sagt er und mustert mich von Kopf bis Fuß.
"Danke Schatz" antworte ich.
"Du auch, wie immer"
"Schleim nicht" sagt er, wir fangen an zu lachen.

Wir fahren los ...

Butch! Von einer Frau verführt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt