- I'm so sorry, so so sorry
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„Hast du schon einmal darüber nachgedacht, Jimin zu heiraten?", verwirrt blickte ich auf, vergaß, dass ich meine beste Freundin Emma eigentlich ignorieren wollte und hob fragend eine Augenbraue.
„Wie kommst du darauf? Konzentrier dich lieber darauf, mir eine neue Bluse zu beschaffen." Entsetzt deutete ich auf den großen Kaffeefleck auf meiner Brust, für welchen sie verantwortlich gewesen war. Sie lebte ein viel zu hektisches Leben, als dass sie auf Menschen wie mich Acht gab. Als Moderator einer Promi- Nachrichtensendung brauchte man nur zwei Dinge: heißen Kaffee und den aktuellsten Tratsch. Emma spiegelte dieses Motto perfekt wider.
„Nimm doch irgendeine. Und beantworte bitte meine Frage, hast du, oder hast du nicht?" Sie griff eine Bluse von der Stange und warf sie mir entgegen. Schnaufend fing ich sie auf und versuchte ihr Gesicht zu deuten. Doch was ich da versuchte, war einfach sinnlos. Ich seufzte.
„Als ich mit Minjae schwanger war, haben wir oft über das Thema Heirat gesprochen. Wir wollten heiraten, doch es ist in den Jahren im Sand verlaufen und keiner von uns hat irgendwelche Anstalten gemacht, eine Hochzeit in nächster Zeit zu planen.", meinte ich und entschied mich widerwillig für die Bluse, damit ich vielleicht noch zwanzig Minuten meiner Mittagspause genießen konnte. „Verheiratet oder nicht, für mich macht es außerdem keinen Unterschied. Wir sind eine Familie.", fügte ich hinzu, als wir an der Kasse standen und Emma ihre EC-Karte zückte.Sie schwieg.
Leise schloss ich die Haustür hinter mir. Doch meine Bemühungen, nicht gleich von einem Plagegeist gequält zu werden, brachten nichts, denn keine Sekunde später schoss Minjae polternd die Treppe hinunter. Mit seiner rechten Hand umklammerte er das Geländer, als er die letzten vier Stufen mit einem Satz hinuntersprang und dann vor mir stand. Freudestrahlend grinste er mich an und zeigte mir somit seine Zähne, die mehr Lücken aufwiesen als mein Gedächtnis nach einer Partynacht.
„Du bist wieder da!", stellte der Junge fest und hüpfte neben mir auf und ab.
„Lass deine Mutter erst einmal ankommen.", hörte ich Jimin aus dem Wohnzimmer rufen, der mit Sicherheit vor seinem Laptop saß und Artikel für die nächste CeCi- Ausgabe verfasste oder korrigierte.
„Mama, Papa hat mich verhungern lassen.", jammerte Minjae und zog an meinem Oberteil, ich schmunzelte. Daher weht der Wind.
„Dann muss dein Papa einen wirklich guten Grund gehabt haben.", meinte ich und hob den Jungen in meine Arme. Mit einem Kuss auf die Wange begrüßte ich ihn, welchen er gleich wieder mit seinem Ärmel abwischte. Ich lächelte. Das tat er jedes Mal.
„Das, was auch immer Papa versucht hatte zu kochen, ist im Ofen verbrannt." Diesmal lachte ich laut los, denn das war typisch Jimin.
Immer wenn ich bis abends Arbeiten musste, versprach mir Jimin, für Minjae zu kochen, damit er nach der Schule etwas Warmes zu essen bekam. Doch jedes Mal endete dies in einem Desaster und damit, dass ich Abends am Herd stand und Essen machte.
Mit Minjae im Schlepptau, der mir nölend hinterher trappelte, ging ich ins Wohnzimmer und blickte Jimin an, der auf der Couch saß. Ich verschränkte meine Arme vor der Brust.
„Glaub mir, ich habe mein bestes gegeben.", entschuldigend hob er die Hände und stand auf, nachdem er seinen Laptop auf den Sofatisch gestellt hatte. Er kam auf mich zu und legte seine Arme um meine Hüfte, verschränkte seine Finger hinter meinem Rücken.
„Und außerdem, ich liebe es dir beim Kochen zuzusehen." Ein Grinsen bildete sich auf seinen Lippen, weswegen ich mir sofort denken konnte, was er noch gesagt hätte, wenn das achtjährige Kind nicht hier gewesen wäre. Verlegen schlug ich ihm auf den Oberarm und wandte mich von ihm ab.
„Du bist doch kindisch.", rief ich über die Schulter, als ich in der Küche verschwand, um das Abendessen vorzubereiten.„Wie war dein Tag heute?", fragte Jimin, der sie gerade umzog. Ich hatte es mir im Bett gemütlich gemacht, ein Buch in meiner Linken und die Decke halb über meine nackten Beine geschlagen. Ich blickte auf und bemerkte, dass er mich durch den Spiegel hinweg beobachtete.
„Anstrengend," das Buch legte ich auf den Nachttisch „ich durfte mich heute wieder mit Janghee auseinander setzen. Morgen werde ich mit ihren Eltern einen Termin vereinbaren." Seufzend rieb ich mir meine Schläfe. „Wirklich, ich möchte es verstehen."
„Was hat sie gemacht?" Jimin streifte sich im Gehen ein weites Shirt über und blieb vor dem Bett stehen. Gähnend griff er nach meiner Hose, welche ich einfach ans Bettende geschmissen hatte, nachdem ich aus dieser geschlüpft war, und krempelte sie wieder auf rechts und legte sie dann über den Schaukelstuhl. Wie viele schlaflose Nächte wir in diesem Schaukelstuhl verbracht hatten, da Minjae einfach nicht schlafen wollte.
„Gar nichts, das ist ja das Problem.", ich ließ meine Hand auf den Oberschenkel fallen. „Sie war so eine gute Schülerin, ihre Noten sind vorbildlich gewesen, hat immer Interesse gezeigt und jetzt – jetzt sorgt man sich um ihre Versetzung. Das kann nicht normal sein, oder?"
„Und du denkst, da können dir ihre Eltern helfen?" Er ließ sich neben mir nieder und schob seine Füße ebenfalls unter die Bettdecke. „Ich meine, wird sie sich dann nicht noch mehr vor dir verschließen? Wenn damals irgendein Lehrer meine Eltern eingeschaltet hätte, um über meine schlechten Noten zu reden, dann hätte ich diesen Lehrer sofort abgeschrieben." Sein Blick streifte mich, als ich die Stirn runzelte.
„Dann werde ich mir wohl etwas anderes überlegen.", ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und schloss meine Augen. Seine warme Hand strich über meinen Arm, fuhr imaginäre Linien nach und malte Muster auf meine Haut, wie schon seit langem.Eine Angewohnheit, die er nicht ablegen konnte und ich bis auf die Knochen genoss.
„Können wir nicht für immer hier liegen bleiben, bis die Welt mit uns fertig ist?", fragte ich und spürte, wie Jimin sich neben mir auf die Seite drehte. Mein Kopf fiel auf das weiche Kissen, gedämpft atmete ich aus. Mittlerweile waren seine Finger unter mein Top gerutscht und strichen dort über meinen Bauch. Ein Schauer lief mir über den Rücken, ich bekam Gänsehaut.
„Der Giftzwerg eine Etage tiefer könnte ein Problem darstellen." Grinsend öffnete ich meine Augen. Jimin blickte auf mich herab, seinen Kopf hatte er auf die andere Hand gestützt und trug ein permanentes Lächeln auf dem Gesicht. Einzelne Strähnen fielen ihm in die Stirn, ich hielt meinen Atem an.
Ohne eine weitere Sekunde zu verschwenden, griff ich nach seiner Schulter, krallte mich in sein Shirt und zog ihn zu mir runter. Bevor sich jedoch flatternd meine Lider schlossen und ich seine weichen, vollen Lippen auf meinen spürte, blickte ich ihm tief in die Augen und sah in diesen alles, was ich brauchte. Jimins Hand, welche über meinen Bauch gestrichen hatte, lag nun auf meiner Brust und liebkoste sie. Am ganzen Körper zitternd, verankerte ich meine Hände in seinen Haaren und verstärkte somit den Kuss.
Langsam beugte er sich über mich, sein Knie fand seinen Platz zwischen meinen Beinen.
Kurz fuhr seine Zunge über meine Unterlippe, ehe er sich von mir löste. Murrend blickte ich auf.
„Du trägst eindeutig zu viel Kleidung." Atemlos zupfte ich am Saum seines Oberteils. Leise lachend schlüpfte er aus seinem Shirt und stellte seine Hände neben meinem Kopf auf dem Bett ab. Meine Arme schlangen sich um seine Schultern, während ich ihn betrachtete.
„Ich habe dich noch gar nicht gefragt, wie dein Tag heute gewesen war.", flüsterte ich und zwirbelte einige seiner Haare zwischen meinen Fingern auf, weswegen er für einen Moment einfach seine Augen schloss.
„In der letzten Stunde um einiges besser geworden." Er öffnete ein Auge, sein breites Lachen erschien wieder auf seinen Lippen, welches ich so sehr liebte. „Und wenn du mir jetzt sagst, wo unser Zimmerschlüssel ist, dann können wir dafür sorgen, dass dies auch so bleibt.", fügte er hinzu und lehnte sich zu mir runter, damit er sein Gesicht in meiner Halsbeuge vergraben und dort federleichte Küsse verteilen konnte. Es brauchte seine Zeit, bis ich überhaupt meine Stimme wiedergefunden und einen Satz in meinen Gedanken konstruiert hatte, um ihm zu sagen, wo der Schlüssel war.
„Im Nachtschrank, die erste Schublade."___
Zweaterpaws.
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Die Maske - Sweet Pea | Jimin
FanfictionAchtundzwanzig und glücklich. In den Händen hält Enya ihr ganzes Leben und alles, was sie sich in diesem wünscht. "Ich liebe dich.", flüsterte Jimin stolz. "Ich liebe dich so sehr." Niemand hatte geahnt, dass ihre Liebe zueinander auf eine so harte...