Kapitel 3

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22. Juni

"Warte- Was?", fragte ich geschockt.
Chiron schaute mir in die Augen. "Du weißt doch sicherlich von der griechischen Mythologie. Götter, Titanen, Ungeheuer und mehr, oder?"
"Ja.", stimmte ich zu. "Ich hab angefangen, mich damit zu beschäftigen, als ich die ganzen Monster satt war!"
"Welche Monster? Du wurdest von Monstern angegriffen?"
"Ja. Immer an meinem Geburtstag!", bestätigte ich.
"Wann hast du Geburtstag, Tiana?", fragte Chiron.
"Nennen sie mich nicht Tiana. Und ich hatte gestern. Da war eine Hirschkuh, die hat uns hierhergeführt..."
"Naja, darauf kommen wir später nochmal zurück. Jedenfalls gibt es das alles wirklich.", versuchte Chiron zu erklären.
Ich verschränkte die Arme. "Glauben Sie, dass wäre mir nicht schon vorher aufgefallen?"
"Wie bitte?", fragte Chiron. "Du glaubst das alles?"
"Natürlich! Wenn alle rumrennen und schreien, sie wären Gottkinder, ich jeden Geburtstag von einem Monster angegriffen werde und meine Bürste sich in Pfeil und Bogen verwandelt, würde ich entweder Suizid begehen weil ich denke, ich bin verrückt, oder erstmal gründlich nachdenken.", sagte ich und verdrehte die Augen. "Ich dachte, nachdenken wäre praktischer, aber wenn ich bedenke, dass Sie eigentlich ein Zentaur sein sollten, aber hier im Rollstuhl sitzen, dann wäre Suizid eigentlich keine schlechtere Wahl."
"Tiana, jetzt hör mal zu..."
"Nennen Sie mich nicht Tiana. Ich bin immernoch Tia für alle. Nicht, dass Sie ein schlechtes Vorbild sind.", rief ich sichtlich wütend und stand auf. Ich hatte immernoch Bluse und Latzhose an.
"Okay, Tia. Hör zu. Das ist am Anfang immer gewöhnungsbedürftig. Ich schlage vor, Clarin und Hazel führen dich herum. Und zum Thema, Zentaur, ich bin auch einer.", meinte Chiron und fuhr aus der Hermeshütte.
Na toll, jetzt war ich mit Hazel und Clarin alleine. Anscheinend waren die Hermeskinder nicht da.
Ich schnauzte die beiden an: "Na was denn. Mich anzustarren bringt auch nichts!"
Hazel zuckte zusammen und schlich aus der Hütte.
"Definitiv Ares!", sagte Clarin und folgte ihr.
"Ich geb dir gleich mal ne Portion Ares wenn du nicht die Klappe hältst!", schrie ich, während ich die Treppe nach draußen hinunterpolterte.
"Wow! Komm mal runter! Das war nicht nötig!", sagte er und hob die Hände.
"Natürlich!", meinte ich ironisch, funkelte ihn an und lief vor zu Hazel. Wie ich Jungen hasse!
"Was ist in dich gefahren?", fragte Hazel.
"Ich weiß es nicht!", sagte ich mit zitternder Stimme. Da kam mir auch schon eine Träne. Ich wandte mich von ihr ab, damit sie es nicht sah.
"Tia... Weinst du?", fragte Hazel.
Sie nahm mich in den Arm und ich schluchzte.
"Na los, das wird alles. Jetzt zeige ich dir erstmal das Camp!", sagte Hazel.
Clarin lief vorbei und schaute uns verwundert an.
Ich beruhigte mich und stolperte mit Hazel im Schlepptau vorwärts.
"Was war das?", fragte Clarin.
Ich ignorierte ihn und lief einfach weiter.
"Hey! Ein Todesblick hätte auch gereicht!"
Das würde ich ihm nicht gönnen, einfach die Genugtuung, ihn genervt da laufen zu sehen, war zu groß.
Hazel zeigte mir noch alles andere, unter anderem das Hauptgebäude, den Pavillon, den Strand und den äußersten Rand des Waldes (an der Stelle lasse ich, Janine, die Details raus. Ich hoffe ihr wisst, wie das Camp aufgebaut ist^^ Wenn nicht tut's mir leid \(>•<)/).
Hazel setzte an: "Und jetzt gehen wir zum Pavi..."
"Aaaaaaaargh!!!", schrie da eine bekannte Stimme hinter mir.
Mir wurde schwarz vor Augen, als Teddy mir mit Was-Weiß-Ich eine überzog.

Ich wachte auf, als jemand mir kaltes Wasser über den Kopf schüttete. Nein, Moment- das war kein Wasser. Es war Cola.
"ERNSTHAFT? MUSSTE DAS SEIN?", schrie ich.
Ein Mann in einem Hemd mit Leopardenmuster *stellt euch an dieser Stelle bitte Kotzgeräusche vor!* beugte sich über mich. "Na bitte! Geht doch. Und ja, das musste sein."
Ich wurde so wütend, dass mein Kopf wahrscheinlich so aussah, als würde er gleich platzen.
"Ach bitte, tu dir keinen Zwang an!", sagte der Mann während er sich aus seinem Kühlschrank eine neue Dose Cola holte.
Und ihr müsst euch vorstellen, es war auch noch Cola light! *stellt euch an der Stelle bitte nochmal Kotzgeräusche vor (Sorry an alle Cola light Fans, ich kann das Zeug nicht ausstehen >-<)!*
Jetzt wurde ich nich wütender und röter (sorry Grammatik, ich weiß, Farben kann man nicht steigern!).
"Ich hab's nicht so gerne, wenn Campbewohner sich umbringen. Nicht gut für mein Image, verstehst du?", laberte der Mann, während er seine Coladose öffnete. "Ich hab absolut keinen Bock, weitere 500 Jahre hier verbringen zu müssen."
Jetzt riss mir der Geduldsfaden. Also, wenn ich überhaupt einen hätte, dann würde er jetzt reißen. Meiner war vermutlich schon in einer anderen Galaxie, so oft, wie er explodiert ist.
"Darf ich anfangen?", fragte ich zuckersüß und versuchte, mein Temperament zu zügeln. Verdammt, ich muss das unter Kontrolle kriegen. 'Bitte sag nein bitte sag nein bitte sag nein!'
Zu meiner Enttäuschung und zum Glück meiner unsteigerbaren Wut nickte der Leopardentypi. "Schieß los."
"1. WAS FÄLLT IHNEN EIN, EINFACH COLA ÜBER MICH ZU SCHÜTTEN! UND DAZU NOCH COLA LIGHT! TRINKT DAS ÜBERHAUPT NOCH WER? 2. KANN MIR BITTE EINER SAGEN, WIESO SIE DAS SCHRECKLICHE HEMD ANHABEN? DAS TRÄGT KEINER. ORIGINAL KEINER! KÖNNEN SIE VIELLEICHT..."
"Hey, ganz ruhig. Cola light ist klasse. Wein ist hier ja nicht erlaubt." Er wandte sich weiter in den Raum. "Die Kleine gefällt mir. Viel Temperament. Könnte zu Ares gehören!"
"JETZT FANGEN SIE NICHT AUCH AN MIT DIESEM ARES-QUATSCH! ICH-BIN-EINFACH-NUR-NORMAL!", brüllte ich.
Klirr! Ich hatte das Gefühl, das gerade sämtliche Glühbirnen oder andere Beleuchtungen im Camp explodiert waren. Oder implodiert. Was auch immer.
Ein Haufen Campbewohner stürtzten herein und blieben dann geschockt stehen. "Mr... WAS?
Die Dunkelheit änderte aber nichts daran, dass ich immernoch komplett wütend war und meinen Zorn ablassen musste. "WAS IST DENN DAS HIER! ICH BIN EINFACH HIERHERGEKOMMEN, WEIL SO 'NE BLÖDE HIRSCHKUH DAS GESAGT HAT. HÄTTE ICH GEWUSST, DASS HIER EINFACH LEUTE OHNMÄCHTIG GESCHLAGEN WERDEN, OHNE SICHTLICHEN GRUND, DANN WÄRE ICH ZUHAUSE GEBLIEBEN!"
Ich schnaufte auf und alle Wut ersetzte sich durch Trauer. "Zu...zuhause..."
Alle schauten mich geschockt und voller Ehrfurcht an.
"Äh, also... Diana Claus...", fing der Mann an, anscheinend 'Mr Irgendwas'
"TIANA CLOTH!"
"Also, Tina Coss, was du da grade gemacht hast war... nicht gerade... normal. Es wäre gut, würdest du dich erstmal setzen..." Er deutete auf einen Sessel mit Leopardenfellmuster.
"Garantiert nicht! Ich setze mich doch nicht in..." Da hielt ein unsichtbare Macht mir den Mund zu drückte mich in den Sessel. Sie ließ mich los, ich krallte meine Finger in die Armlehne und ich ließ einen Schwall an Schimpfwörtern ab, die ich besser auspiepe...
*piiiiiiieeeeeeeeeep*
Anschließend schluchzte ich wieder und verschränkte die Arme vor der Brust. Immernoch starrten mich alle an. "Was? Was ist los? Warum starrt ihr mich alle an?"
"Nun denn, Tara Koll...", begann Mr Was-Weiß-Ich und musterte mich jetzt, als hätte ich die Welt zerstört oder so. Nur, dass ich das eben nicht getan hatte. Es war nur der Strom im Camp ausgefallen. "Wie hast du das gemacht?"
Augenblicklich verwandelte die Traurigkeit sich wieder in Hass und Wut.  "WIE ICH DAS GEMACHT HABE?  ICH HAB ALLES NEGATIVE AUF EINMAL RAUSGELASSEN UND DANN WARES HALT SO! UND ÜBRIGENS HEIßE ICH TIANA! WER GLAUBEN SIE EIGENTLICH WER SIE SIND, DASS ICH WEGEN IHNEN DEN KOMPLETTEN STROM ABSCHALTEN MUSS?"
Ich glaubte, jetzt sah ich in Mr Keine-Ahnung's Augen endlich ein wütendes Funkeln. "Ich bin Mr D."
"D für doof, dumm oder dämlich?", fragte ich. "Ach nein, es war Dauervollpfosten, nicht wahr?"
"Jetzt gehst du zu weit!", schrie er. "Ich bin Dionysos, der Gott des Weines!"
"Aha. Toll. Und wer ist das?", fragte ich und deutete auf die Person, die jetzt neben uns stand.
Es war ein Mann, ich schätze Mitte Zwanziger, mit dunklen Locken und einem Handy in der Hand.
Er flüsterte Mr 'D für dämlich' etwas ins Ohr. Dessen Augen weiteten sich. "WAS? DIE?"
Der Mann nickte. "Ach ja, ich bin übrigens Hermes."
"Der Gott der Reisenden, der Geschäftsleute und der Diebe? Der, in dessen Hütte ich bin?", fragte ich trocken.
"Ja. Ganz genau. Und jetzt muss ich wieder los. War schön, mit dir gesprochen zu haben.", rief er und verschwand.
"Also, Dana."
"Tiana."
"Mrs. Conns.", sagte Mr 'D, der Dauervollpfosten' bedrohlich. "Also Mrs. Conns. Wie's aussieht darf ich dich doch nicht in den Wahnsinn treiben. Ziemlich schade. Na gut, vielleicht nicht ganz so schade. Aus dir wird mal 'ne gute Kriegerin. Aber wenn du dich noch einmal über meinen Modegeschmack beschwerst..."
"Dann können Sie sich ihren Strom sonstwohin stecken!", zischte ich und ließ meine Augen nochmal extra bedrohlich silbern funkeln.
"Wir werden ja sehen...", fauchte Mr 'D für dumm' zurück. "Also, alle zurück an die Arbeit. Macht das, was ihr vorher auch gemacht habt."
"Äh... Mr D. Das Licht.", traute sich einer zu sagen.
Mr 'D für doof' hob eine Augenbraue. "Ach ja, richtig. Unser Sonderkind hat ja was angestellt!"
Er winkte und es wurde wieder hell. "Und du... lass dich gefälligst nicht von Monstern fressen!"
Ich stand auf und schritt an allen vorbei aus dem Hauptgebäude, allerdings nicht, ohne mich auf der nochmal auf der Schwelle umzudrehen und Clarin hochnäsig anzufunkeln.
"Ich sag's ja! Eindeutig Ares!", behauptete er. Dafür kassierte er eine Schelle von mir.
"Kein-anderes-Wort-mehr!", zischte in ihn an. "Jedenfalls, wenn dir dein Aussehen lieb ist. Ist grade nicht in Mode, mit 'nem Handabdruck im Gesicht rumzulaufen."
Ich wandte mich ab und stolzierte endgültig aus der Hütte. Ich versuchte, noch einmal die Beleuchtung abzuschalten, aber es ging nicht. Mr 'D für...' (ach egal, ich geb's auf!) hatte anscheinend vorgesorgt. Verdammt!
Hinter mir gingen alle anderen zögerlich aus dem Hauptgebäude.
Ich drehte mich um, gab mir einen Facepalm und verdrehte die Augen. "Alter, ist das euer Ernst? Ich beiß' euch schon nicht!"
Die anderen sahen nicht wirklich überzeugt aus.
'Kann mir doch egal sein, wenn fue sich so anstellen!', dachte ich. Aber das stimmte nicht. Ich war enttäuscht.
Gerade als ich weitergehen wollte, galoppierte mir Chiron entgegen.
In Zentaurengestalt hatte er einen weißen Pferdekörper und er trug ein 'Camp Halfblood'-Shirt. Das kannte ich schon.
"Alle zum Pavillon! Es gibt Essen!"
Warum sagte er das? Hazel hatte mir erzählt, dass ein Muschelhorn gab, das zum Essen läutete. Ach egal.
Alle liefen zum Pavillon. Ich tat es ihnen gleich und suchte währenddessen Mary und Hazel.
"Mary!", rief ich.
"Hey Tia! Das war ja was!", antwortete sie, während sie meine Flechtfrisur löste, die vom gestrigen Tag noch immer komplett verruscht auf meinem Schädel thronte.
Jetzt fielen mir die dunkelbraunen Fransen bis an die Brust. "Du weißt, dass ich das hasse, oder?"
Mary kicherte. "Ja!"
Ich verdrehte die Augen. "Hazel, hilf mir!"
Hazel lachte. "Ich glaub', das kriegst du alleine auch ganz gut hin."
"Ja... trotzdem!", bestand ich und musste auch lachen.
Da lief ein Mädchen mit blonden Haaren auf mich zu. "Hi. Du bist Tiana, oder?"
"Ja, wieso?"
"Ach, nur so. Ich hab' bloß so gefragt... ich bin Charlie.", sagte sie.
"Charlie?", fragte ich.
"Naja..." Sie fummelte an den Knöpfen ihrer Bluse. "Eigentlich Charlot. Tochter der Athene. Weißt du dein göttliches Elterteil?"
"Hey, Charlie. Ich glaube das hier alles.", sagte ich. "Aber die Tochter von 'nem Gott? Ich? Sorry, aber das ist'n schlechter Scherz. Meinetwegen kann das hier alles existieren, aber nicht in meiner Welt."
"Öööööh... Doch, klar!", rief Charlie voller Begeisterung. "Ich könnte dich auf den ersten Blick Ares zuordnen. Oder Apollo. Oder..."
Und so schwafelte sie die ganze Zeit, bla bla bla, ich kürze das mal.
Jedenfalls kamen wir beim Essen an. Es gab Hamburger und Pommes.
Ich stellte mich mit Hazel und Mary an.
"Okay, und für wen soll ich opfern?", fragte ich.
"Also ich opfere für Aphrodite, ist doch klar!", schwärmte Mary, während sie die Hälfte ihrer Pommes ins Feuer kratzte.
"Ich opfere für Athene!", rief Charlie begeistert und kippte alles außer dem Burger hinein.
Hazel stand unschlüssig da. "Ich für... Hermes. Weil seine Hütte uns aufgenommen hat."
Dann warf sie ihren Burger rein. Typisch Vegetarier!
Ich überlegte. Besser wäre sicher, klein anzufangen. "Für Hestia."
Und dann musste ich mich von dem Großteil meiner Pommes verabschieden.

"Also, ich will ja nichts sagen, aber das Essen hier schmeckt deutlich besser als im Waisenhaus...", begann ich am Hermestisch.
"Ja. Das im Waisenhaus war schrecklich!", bestätigte Hazel.
Ich war grade fertig geworden, da fing Chiron auch schon an. "Heroen, wir spielen heute noch 'Erobert die Flagge'! Macht euch bitte bereit. Um punkt 16:00 Uhr will ich alle im Wald haben! Hüttenverteilung ist wie immer."
"Was ist 'Erobert die Flagge'?", fragte ich Charlie.
"Ach, das ist bloß ein Spiel!", antwortete diese.
"Ein Spiel?", mischte sich Teddy ein. "Charlot! Meine Zwillingsschwester ist letztes Mal dabei gestorben!"

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Heeeeey, ich bin fertig! Ich glaube, das war das längste Kapitel, dass ich bisher geschrieben habe (>°•°<)
2000 Wörter, wenn nicht sogar mehr.
Ich möchte nur anmerken, dass das alles unabhängig der Percy Jackson/Helden des Olymp Reihe passiert. Die Hazel ist auch nicht Hazel aus HdO...
Naja, genug gequatscht...
LG, Viel Glück, bis bald, Janine Kathleen!

I'ts my turn- Artemis Tochter (Percy Jackson FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt