„Okay jetzt mal ernsthaft!", zum gefühlt 100. Mal rolle ich heute schon mit den Augen, aber das stoppt Hanna nicht. Sie hatte den ein oder anderen Drink zu viel und sitzt nun mit erhobenem Zeigefinger vor Monty, welcher sie unsicher ansieht. „Wer von uns ist die Heißeste?"
„Du weißt, dass ich schwul bin, oder?"
„Okay genug Hanna, lass ihn in Ruhe." Die Blonde macht einen Schmollmund, aber nachdem Monty ihr zuzwinkert grinst sie zufrieden. „So sehr ich dieses Treffen auch genieße, aber ich muss los.", sage ich und erhebe mich langsam.
„Ah zu Lexa hm." Vor Schreck fällt mir meine Jacke wieder aus der Hand, sie fällt auf den Tisch und kippt mein zum Glück leeres Glas um, ich atme genervt durch.„Ja Jas, zu Lexa.", antworte ich, räuspere mich und will zur Tür gehen, aber falsch gedacht.
„Wie läuft es zwischen euch?" ich drehe mich zu Chloe, die auf einem Barhocker sitzt und mich breit grinsend ansieht.
„Normal denke ich. Gut. Ich weiß nicht."
„Hmmm..."
„Fuck you Jasper!"
„Okay, okay. Ich mein' ja nur. Jeder hier sieht es Clarke, vielleicht solltest du dir mal Gedanken machen."
Weil ich genau weiß, dass er recht hat, schüttle ich abweisend mit dem Kopf. Wenn ich das alles zulassen würde, all meine Gefühle und Gedanken, dann würde ich mich doch tatsächlich in den Feind verlieben. Oder es zugeben – verliebt habe ich mich schon. Da ich aber nie ein Mensch der Konfrontation war und lieber weggelaufen bin, mache ich das auch jetzt nicht anders.
„Wir sehen uns Leute.", sage ich leiser als gewollt, bevor ich die Tür hinter mir zuziehe.
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Einen wunderschönen Tag, mit strahlendblauem Himmel, und ich sehe aus als hätten wir Winter. In meinem langen Mantel stehe ich zusammen mit Jasper vor dem Haus, in dem ich aufgewachsen bin. Es brodeln so viele Gefühle in mir drin, denn ich weiß nicht wie Abby auf mich reagieren wird.
Ich bekomme gar nicht die Chance weiter nachzudenken, denn als die Tür auffliegt kollidiert Sekunden danach eine flache Hand mit meiner Wange. Schwer atmend schaue ich zu meiner Pflegemutter, die Tränen in den Augen hat, ich kann es ihr nicht verübeln, und den Schlag habe ich verdient.
„Dürfen wir reinkommen und das Drama drinnen weiterführen?", fragt Jasper, während er mich bereits hinter sich her ins Haus zieht.
Minuten voller Schweigen später sitzen wir am Holztisch in der Küche, alle mit einem Kaffee in der Hand. Ich bin glücklich darüber, dass die beiden mir die Zeit geben mich zu sammeln, auch wenn ich mir sicher bin, dass Abby am liebsten explodieren würde.
„Es tut mir leid...", flüstere ich, ohne aufzuschauen. „Ich wusste nicht mehr weiter, ich musste nur weg von hier."„Clarke, wir waren alle immer für dich da!" Abby ist wütend, ihre Stimme laut. „Und anstatt dir helfen zu lassen bist du über Nacht einfach weggelaufen. Dann täuschst du deinen Tod vor – was zum Teufel ist los?"
„Es war wegen- wegen dem Typen." Zur Unterstützung schaue ich zu meinem Bruder, welcher ruhig nickt. „Der von dem ich schwanger war, er hat mich gesucht und bedroht, deshalb habe ich meinen Tod vorgetäuscht."
Wieder folgt eine Phase in der nur Stille herrscht. Innerlich bete ich nur, dass Abby mir die Geschichte glaubt. Was dann aber folgt, damit hat sicher niemand gerechnet. Unsere Mutter fängt an zu lachen, so ehrlich, dass ich sie nur anstarren kann. Als sie sich beruhigt hat zieht sie ihr Handy hervor, ich will sie schon anmeckern dafür, dass sie mich auslacht, da zeigt sie mir ein Bild – von Costia. Dann ein weiteres – Chloe.
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The Orphan
FanfictionNach langer Zeit kehrt Clarke nach Hause zurück, zurück zu all dem was sie rücksichtslos zurückgelassen hat. Eine flüchtige Begegnung am Bahnsteig wirft Clarke in ein neues Leben und in neue Geheimnisse, die besser verborgen geblieben wären. Clexa A...