Reunification - James T. Kirk

Ocho

intoxication [noun]
"the condition of having physical or mental control markedly diminished by the effects of alcohol or drugs"

Die alljährliche Routineuntersuchung auf der Enterprise stand an und bereits am frühen Morgen stand vor der Krankenstation eine lange Schlange, die aus übermüdeten Offizieren, die nach der ereignislosen Gammaschicht eigentlich nur schlafen wollten und solchen, die sie vor der Betaschicht hinter sich bringen wollten. Auch Elizabeth, Uhura und Scotty standen in der Schlange, die einfach nicht vorangehen wollte. Hinter ihnen spielte eine Gruppe Sicherheitsoffiziere Karten, noch weiter hinten sangen sie Volkslieder und schlugen im Takt an die Wände.

"Wenn das nicht bald weitergeht, verlange ich nach jemandem, der hier Essen und Klappstühle austeilt", sagte Uhura und lehnte sich seufzend an die Wand. 

"Besonders nach der Nachtschicht", antwortete Scotty.

"Es ist doch nichts passiert." Verwundert sah sie den Chefingenieur an. "Hat Lieutenant Marshall wieder Klarinette gespielt?"

"Schlimmer. Ensign Wiry hatte mit mir Dienst und ich hatte keine Möglichkeit, sie abzuwimmeln oder wegzuschicken." Er rieb sich verzweifelt die Stirn. "Immer, wenn sie anfängt, zu sprechen, stirbt etwas in meinem Inneren."

Uhura setzte einen verständnisvollen Blick auf. "Du bist da nicht allein. Lieutenant O'Neill ist wirklich der Einzige, der es mit ihr aushält, aber auch nur, weil er in sie verknallt ist."

"Gab's auf der Brücke nichts Interessantes?", fragte Scotty interessiert.

"Riley ist am Navigationsposten eingeschlafen", berichtete Uhura und grinste schadenfroh. "Er kann sich glücklich schätzen, dass weder Kirk noch Spock auf der Brücke waren."

Scotty schüttelte belustigt den Kopf, dann ließ er seinen Blick über die Wartenden vor ihnen schweifen, bis sich sein Blick auf jemanden fixierte. "Hogan!", rief er und reckte seinen Kopf, um von einem Ingenieur, der sich umdrehte, besser gesehen zu werden. "Sind die da drinnen eingepennt?"

"Glaub ich auch", rief er zurück und lachte. "Kommen Sie heute Abend?"

"Klar", antwortete Scotty. "Ich hoffe, Sie singen was Schönes." Auf das Nicken von Hogan grinste er und wandte sich wieder den Frauen zu, die neben ihm standen. "Heute Abend ist wieder Karaoke."

"Gut, dass ich arbeiten muss", sagte Uhura. "Wenn ich noch eine terrelianische Opernarie hören muss, krieg ich einen Kollaps."

"Ich würde mitkommen", sagte Elizabeth und ging ein paar Schritte vorwärts, als die Schlange endlich voranging. "Karaoke kann wirklich unterhaltsam sein."

"Wenn man über 1,5 Promille hat, ja", stimmte Uhura zu. "Wenn du drunter bist, schämst du dich nur fremd."

"Wir können einiges trinken", versicherte Scotty ihr. "Liegt in unserer Natur."

"Aye", stimmte Elizabeth knapp, aber lächelnd, zu, und betrat schließlich die Krankenstation. "Guten Morgen, Doctor."

"Das bleibt abzuwarten", antwortete der Arzt grimmig. "Nimmt die Schlange noch ein Ende?"

"Am Ende des Ganges, ja". Uhura grinste, als sie das genervte Seufzen des Arztes hörte und setzte sich auf das Biobett, auf dem sie von einem Krankenpfleger untersucht wurde.

Scotty schmunzelte. "Zieh nicht so ein Gesicht, Laddie, das macht Falten." Der Todesblick, der Doktor McCoy ihm zuwarf, brachte den Ingenieur zum lachen. "Ich mach doch nur Spaß."

"Spaß können wir heute Abend haben", sagte McCoy und lächelte amüsiert, während er Scotty mit einem Tricorder untersuchte.

Christine, die sich um Elizabeth kümmerte, drehte ihren Kopf zu dem Arzt und grinste breit, als sie sich wieder der Rothaarigen zuwendete. "Bones will es nicht zugeben, aber er liebt Karaoke."