Reunification - James T. Kirk

Diez

goodbye [exclamation]
"used when someone leaves"

Noch zwei Stunden, bis die im Orbit der Erde sei würden. Prüfend richtete Elizabeth die rote Kadettenuniform und verließ ihr Quartier. Würde sie jetzt nicht mit Jim reden, würde sie es nie tun. Ihr Herz schlug bis zum Hals, während sie unruhig im Turbolift auf und ablief. Sie wusste nicht mal, was sie genau sagen würde, aber ihn unwissend zu lassen, wäre einfach nicht richtig. Er verdiente die Wahrheit, auch wenn sie schmerzhaft war.

Da stand sie nun, vor der Tür seines Quartiers, schluckte gegen den Knoten in ihrem Hals an und drückte die Klingel. Ein letztes Mal richtete sie den Kragen, dann öffneten sich die Türen und sie sah Jim, der auf seinem Sofa saß, in die Augen. Er musterte sie überrascht, als er das Rot der Uniform sah, und stand auf.

"Du gehst wieder zur Akademie?", fragte er mit Verwunderung und Schock in seiner Stimme. "Du weißt, ich habe Kontakte und hätte--"

"Ja, hättest du, das weiß ich", unterbrach Elizabeth, bevor er seinen Gedanken ausprechen konnte. "Aber ich wollte es ohne deine Hilfe tun und einfach wegen meiner Fähigkeiten aufgenommen werden und nicht, weil du mich empfohlen hast."

Jims Blick senkte sich. "Aber... warum gehst du? Du könntest hierbleiben, ich könnte dich irgendwie als Offizier auf die Enterprise bekommen, dann kannst du hierbleiben."

"Ich brauche momentan einfach etwas Abstand von der Enterprise und dir" erklärte Elizabeth. "Das Jahr auf der Akademie wäre ideal dafür."

"Wovon redest du?", fragte Jim und bemerkte die Tränen in ihren Augen, als sie sich setzte. "Warum brauchst du Abstand?" Er legte eine Hand auf ihr Knie, während er sich langsam auf das Sofa sinken ließ.

Ihre Augen schlossen sich und ihre Tränen tropften auf den roten Stoff, wo sie dunkle Flecken hinterließen. Das Ziehen in ihrer Brust und die Übelkeit kehrten wieder. "Du erinnerst dich doch noch an Winterball auf der Akademie, oder?" Auf Jims Nicken schluckte sie. "Ich war damals die beneidetste Kadettin auf dem Campus, weil ich mit dir ausging, aber dann hast du mich sitzen lassen. Weißt du, es hat mich damals nicht interessiert, dass mir jede deiner Verflossenen geraten hat, mich von dir fernzuhalten, weil du mir das Herz brechen würdest."

"Habe ich anscheinend auch", seufzte der Captain und fuhr sich über den Bartschatten. "Ich hoffe, du weißt, wie leid mir das tut."

Elizabeth reagierte nicht auf seine Entschuldigung, stattdessen atmete sie tief durch und erzählte weiter. "Eigentlich sollte der Abend etwas Besonderes werden. Ich hatte vorher nicht wirklich viel Zeit, mit dir zu sprechen, weil die Prüfungen anstanden und ich wollte es im richtigen Moment tun..." Sie sah ihn für einen kurzen Augenblick an, bevor sie auf ihre Unterlippe biss und auf ihr Knie sah, auf dem noch immer seine Hand lag. Die Worte schienen in ihrer Kehle festzustecken, als wollen sie nicht ausgesprochen werden. Jim sah sie geduldig an und atmete ruhig, obwohl sein Herz bis zum Hals klopfte. "...ich war schwanger, Jim. Von dir." Sie sah ihn an und verfolgte seine Reaktion. Freudentränen bildeten sich in seinen Augen und ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. "Ein Mädchen."

"Ich habe eine Tochter?", fragte Jim mit brüchiger Stimme, während er eine Träne in seinem Augenwinkel wegwischte.

Elizabeth schüttelte den Kopf. "Nein, Jim."

Sein Lächeln verschwand sofort und er zog ungläubig die Augenbrauen zusammen. "Was? Hast du etwa--"

"Nein!", unterbrach Elizabeth schockiert. "Kurz nach dem Ball war meine Flugprüfung und die Schwangerschaft, das Lernen und das mit dir und Marla hat mich so gestresst, dass ich völlig unkonzentriert war und das Shuttle gegen einen Meteor gesteuert habe. Der Warp-Kern ist gebrochen und mein Flugpartner und ich mussten einen Notfall-Transport auf die Mars-Station machen. Dabei..." Ihre Stimme brach ab und sie schluchzte. "... dabei ging das Signal des Kindes im Musterpuffer verloren und es konnte nicht rematerialisiert werden." Sie schlug beide Hände vor ihr Gesicht, begann, zu zittern und zu schluchzen, dann merkte sie, wie sich Jims starke Arme um ihren Körper legten. Instinktiv legte sie ihre Arme um seinen Hals und krallte ihre kühlen Finger in seinen Nacken.