》Kapitel sechzehn《

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Die Augen zusammenkneifend und leicht zitternd krallt sich Daehyun in die Hand seines Freundes. Youngjae, der kurz vor Schmerz aufzischt, versucht den älteren zu beruhigen, indem er sanft mit seinem Daumen über Daehyuns Handrücken streicht. Sie haben sich gerade mal zwei Meter von dem großen Gebäude entfernt, als Daehyun angefangen hatte, sich so zu verhalten. "Geht's?" flüstert Youngjae besorgt. Nur ein knappes Nicken von Daehyun als Antwort. Youngjae drückt leicht die Hand des Dunkelblonden und geht langsam Richtung Straße, die zu Daehyuns Pech gerade ziemlich stark befahren ist. Er schluckt schwer und starrt auf den Boden, bevor der jüngere von beiden seinen kranken Partner, als kein Auto kommt,  mit über die Straße zieht. "Daehyun~" spricht Youngjae Daehyun einfühlsam an. "Hmh?" kommt es lediglich von Daehyun zurück. "Schau dich um, schau dir die Natur an, einmal, ganz genau, präg sie dir genau ein." lächelt er und Daehyun schaut vorsichtig auf, schaut sich um. Die Blätter der Bäume am Straßenrand, die im leichtem Wind hin- und herschaukeln, wie in Trance. Die Vögel, die wunderschöne Melodien trällern. Diese eigentlich alltäglichen Dinge durfte Daehyun nie kennenlernen. Besser gesgagt, er konnte es nicht. Jetzt schafft er es, ganz plötzlich, nur wegen einem Jungen, in den er sich verliebt hat? Dahinter steckt großes- Nein, riesiges Vertrauen hinter. Das weiß Youngjae sehr zu schätzen. 

Schon ganz abwesend, bemerkt Daehyun gar nicht, wie er fast in ein Mädchen läuft, er zuckt schreckhaft zusammen und versteckt sich in Daehyuns Armen. Das Mädchen schaut sich kurz verwirrt um und geht dann weiter ihren Weg.  Sanft streicht Youngjae Daehyun über den Rücken. Langsam beruhigt Daehyun sich wieder und geht nun von selbst weiter Richtung des kleinen Parks. Youngjae muss lächeln. Er wusste, dass Daehyun stark genug war.

An dem Park angekommen, schaut Daehyun sich ratlos um. Youngjae, noch immer lächelnd, zieht seinen Freund zu einer nahen Parkbank an einem kleinen Bach. Dort sitzend lauscht Daehyun den Geräuschen der Natur. Bis Youngjae das Wort ergreift. "Dae, ich bin so stolz auf dich."

Der Angesprochene dreht seinen Kopf zu Youngjae und muss leicht lächeln. "Und ich auf dich." Youngjae schaut verdutzt. "Wieso denn auf mich?" folgte seine Frage an den grinsenden Koreaner neben ihm. 

"Du hast es geschafft, dass ich wenigstens ein wenig meine Angst überwinde und rausgegangen bin. Das hat 24 Jahre niemand geschafft." nickt er überzeugt und beugt sich vor, um Youngjae zärtlich zu küssen.

anthropophobia | DaeJaeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt