Part 2

116 8 2
                                    

Es war nicht wie ich vermutet hatte der Postmann oder der Nachbar nein es war Harry. Ich war kurz davor los zu schreien aber stattdessen fragte ich: „ Hey... ähm was willst du hier?“

Es hätte relaxt klingen sollen aber es hörte sich eher an wie eine Katze der man auf den Schwanz steigt.

„ Ich wollte mich für gestern entschuldigen..... Und... dich fragen ob du heute schon was vor hast?“, meinte er verlegen. Seine grünen Augen funkelten in der Morgensonne und ich konnte einfach nicht aufhören ihn anzustarren.

„Ähm.. das von gestern.. och ist schon in Ordnung!“, log ich, es war ja nicht so, dass ich mir die ganze Zeit darüber Gedanken gemacht habe. „Und wegen heute.. Natürlich habe ich Zeit aber ich muss vor erst Frühstücken! Du kannst aber  gern herein kommen. Natürlich nur wenn du willst!“, brachte ich nur mit Mühe hervor. Er blies sich eine seiner braunen Locken aus dem Gesicht und lächelte mich an. Er sah in der Sonne noch viel schöner aus als im braunen langweiligen Theatersaal. Dann nickte er und ich ließ ihn herein. Mit langsamen Schritten folgte er mir in die Küche. Als wir ankamen lächelte ich ihn an doch er lächelte nicht zurück.

Ich erschrak und wich einen Schritt zurück. Dann lächelte er wieder doch es war nicht wie zuvor, es wirkte ein wenig  traurig.

„Ich geh mich schnell umziehen...Du kannst dich inzwischen setzen. Ich bin gleich zurück“, murmelte ich und verschwand durch die Tür.

Omg, was war denn jetzt los. Okay Zoy beruhig dich, er hat nur nicht zurück gelächelt, kein Grund zur Sorge. Oder?

Als ich in meinem Zimmer ankam, das inzwischen hell von der Sonne erleuchtet wurde zog ich meine schwarze Hose und ein gelbes T-Shirt an. In Windeseile lief ich hinunter.

Harry lehnte mit verschränkten Armen am Küchentisch. Seine Miene hatte sich wieder erhellt und ich meinte: „ Ich habe doch keinen Hunger... Also wo gehen wir hin?“

„ Wir gehen nirgends hin! Ich möchte einfach nur fürs Theater üben!“meinte er in einem Ton der eher einem fauchendem Tiger ähnlich war. Das Lächeln aus meinem Gesicht verschwand und ich biss mir auf die Lippen um nicht direkt los zu heulen. Seine Augen waren dunkelgrün und seine Lippen bildeten eine straffe Linie. Ich nickte gehorsam und verschwand aus der Küche. Lukas folgte mir. Im Garten blieb ich stehen. Was ist denn jetzt in ihn gefahren? Ich fragte nur was wir machen und er fährt mich gleich an.

„ Gut dann beginnen wir mit Scene1 und zwar von ganz vorne“, sprach er. Obwohl er gerade echt gemein war sah er zum anbeißen süß aus. Am liebsten hätte ich ihn umarmt, aber ich glaubte nicht dass das in die jetzige Situation hinein passt. Nach 2 Stunden hatten wir das ganze Stück, durch gespielt. Selbst danach war er nicht freundlicher geworden. Er hatte mich nicht einmal mehr angesehen.

„ Tschau, bis nächsten Freitag!“, verabschiedete er sich und verschwand aus dem Garten.

Ich hockte mich auf den Boden, legte meinen Kopf in meine Hände und heulte los. Ich war nicht mehr zu stoppen. Nach ein paar Minuten fing es regnen an, doch ich blieb sitzen und heulte weiter. Da spürte ich eine Hand auf meinem Nacken. Erschrocken drehte ich mich um und konnte Leas zierliche Figur hinter mir erkennen.

„ Was ist mit dir los? Kaum ist man einen Tag fort, da steht schon die ganze Welt am Kopf!“, lachte sie. Doch mir wann nicht zum Lachen zu Mute und schluchzte stattdessen weiter. Lea half mir hoch und ich folgte ihr in mein Zimmer.

„Ich geh schnell duschen!“, schluchzte ich. Meine Freundin machte es sich auf meiner Couch gemütlich und schaute auf ihr Handy. Im Bad zog ich mich aus und hüpfte unter die Dusche. Während das warme Wasser auf meinen Kopf prasselte kam mir der ganze Vormittag nochmals vor Augen. Ich versuchte es zu verdrängen doch es gelang mir einfach nicht. Seine geschmeidigen Bewegungen, sein Gesicht ich wünschte es wäre nur ein Traum gewesen. Nach einigen Minuten kam ich aus der Dusche, zog mir etwas Neues an und setzte mich zu Lea auf die Couch. Eine Zeit lang schauten wir uns nur an doch dann fragte sie: „ So was war jetzt heute los? Wie lange hast du überhaupt geweint?“

Forbidden Love (H.S)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt