Da läutete es auch schon wieder. Ich öffnete langsam.
„Hey es tut mir echt leid und ich kann dir das auch alles erklären. Natürlich verstehe ich wenn du sauer bist, aber komm mit und lass es mich erzählen. Bitte!“, sprach er.
Mürrisch nickte ich und schloss die Tür hinter mir.
Eine Weile gingen wir nur stumm neben einander her. Der Weg der sich mitten durch viele Felder schlängelte strahlte in der letzten Abendsonne. Das frisch gemähte Gras lag zusammengerechnet auf einem Haufen und wenige Bienen flogen summend zurück zu ihrem Bienenstock. Die Vögel zwitscherten ihr Abendlied. Alles schien perfekt, nur ich, ja ich war wieder der schwarze Fleck auf dem Porträt. Selbst Harry, der nachdenklich auf den Boden starrte, sah wunderschön aus, wie ein griechischer Gott. Nach kurzer Zeit blieb er stehen und sah mir tief in die Augen. Ich wollte weg schauen, doch es gelang mir nicht.
„Nun gut...Was ist jetzt? Ich warte auf eine Erklärung!“, meinte ich mit einem bitteren Unterton. Ich hätte mir erwartet, dass er lächelt doch stattdessen biss er sich auf die Lippen.
„Komm setzen wir uns auf die Bank dort drüben.“ Er deutete auf eine morsche Holzbank, die im Schatten der Bäume ruhte. Ich nickte und wir ließen uns auf ihr nieder. Es knarzte kurz und ich hatte schon die Befürchtung, sie würde unter uns zusammen brechen.
Wieder sahen wir uns nur an doch dann begann er zu reden. „ Also es ist so, dass i nichts mit dir unternehmen darf! Du wunderst dich bestimmt warum, doch ich werde es dir erklären. Unsere Väter hassen sich Abgrund tief! Beide wollen immer das bessere besitzen und meinen Vater regt das dermaßen auf dass er mir verboten hat dir auch nur in die Augen zu sehen!“
Er verstummte. Ich biss mir auf die Lippen.
Ich durfte keinen Kontakt zu ihm haben. Jetzt verstehe ich auch warum Vater immer so komisch reagiert wenn ich seinen Namen in den Mund nehme. Wie furchtbar!
„ Aber warum hast du dich letztes Mal so dumm Verhalten?“, fragte ich piepsig.
„Als ich dich beim Theater angesprochen habe, bekam das mein Vater mit und im Auto folgte sofort eine Streitigkeit. Ich wollte dich dann unbedingt sehen und kam zu dir. Doch dann fielen mir wieder die Worte meines Vaters ein und ich konnte nicht anders, ich musste dich schlecht behandeln! Mein Vater kam auch auf dies drauf und nahm mir als Strafe das Handy weg und ich durfte auch nicht auf das Autofest! Bitte es tut mir leid!!!“
Ich schaute auf die Berge und ich fragte mich ob dort wohl gerade Menschen sind und sich den Berg hinauf schleppten. Es war gerade alles viel zu kompliziert um klare Gedanken zu fassen, doch eines wusste ich jetzt schon: ich könnte ihn nie in Ruhe lassen!
Er schaute mich an und ich musste lächeln. Dieser Blick hatte etwas von einem Welpen der nicht zu seiner Futterschüssel kommt und sein Herrchen bittet es herunter zu stellen.
„ Ja aber ich... wieso hast du mich deshalb schlecht behandelt? Ich kann doch auch nichts dafür!“ sprudelte es aus mir heraus.
Er nickte.
Die Sonne verschwand langsam hinter den Bergen und ich stand auf. Mir fiel nämlich ein, dass meine Eltern es nicht gestatten würden ohne Erlaubnis so lange weg zu bleiben.
„Ich muss nach Hause. Es tut mir leid, aber meine Eltern flippen aus wenn ich nicht zum Abendessen zu Hause bin.“ Seine grünen Augen blickten mich durchdringend an doch er stand auf und folgte mir.
Wir spazierten am Goldfischteich vorbei und keiner sprach ein Wort. Und ich hatte das Gefühl es wäre sogar besser so. Als ich zu Hause ankam hüpfte ich die Stiege hinauf und vergas dass Harry noch hinter mir war. Ich drehte mich um und er blieb stehen. „Na gut tschüss!“, stieß er hervor, drehte sich um und lief schnell davon.
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Forbidden Love (H.S)
RomanceIch hielt es einfach nicht aus... Ich schaute ihn an, doch er würdigte mich keines Blickes. Sein Körper spannte sich an, seine Zähne knirschten. Er sah mich an. Sein Blick? Emotionslos. @by Harrys_Prinzess