You only live once [boyxboy]

Kapitel 8

Ich ging durch eine dunkle Straße meiner Stadt, und blieb vor einem sehr heruntergekommen Laden stehen.
Das müsste er sein.
Außen an der Wand stand in hässlich geschwungenen Buchstaben: "Buy-and die".
Sehr ansprechend, also wirklich, dass die Polizei auf so etwas nicht aufmerksam wird!
Ich hatte gerademal eine Viertelstunde gebraucht, um die Adresse des "Ladens", wenn man das überhaupt
noch so nennen konnte, im Internet zu finden.
Ich sage nur: Google weiß alles.

Nach der Schule war ich sofort hierher gekommen.

Langsam ging ich zu der Tür, und drückte sie auf.

Wow, ich nehme alles zurück! Verdammte scheiße ist der Laden geil. Überall standen Regale, die mit Heroin, Crack, Crystal, Kokain, und Sonstigem beschriftet waren.

Also wenn ich bei der Auswahl nichts finde...

Grinsend ging ich zu den Tresen, wo mich schon ein fetter, leicht alkoholisierter Mann erwartete.
Bestimmt stinkreich, fast alle Drogenverkäufer waren reich.

"Ähm hallo." Etwas nervös spielte ich mit meinen Finger.

"Hier is kein Spielplatz für kleine Würmer wie dich, geh wieder nachhause zu Mami."

So ein unhöflicher...

"Ich will was kaufen."

Amüsiert beobachtete er mich.

"Haste Kohle dabei? Sonst gibts nix."

Ich zog meinen Arbeitslohn für einen Monat aus der Tasche, den ich zusammengespart hatte, und legte ihn auf den Tisch. Hoffentlich reicht es.

"Da bekommst aber nicht viel dafür. Mal schauen."

Er ging durch den Laden, und stellte mir verschiedene Dinge hin.
"Weißt du überhaupt was das alles is?",sprach der Mann amüsiert als er meinen orientierungslosen Blick bemerkte.

"E-eigentlich ni-icht so genau.",stotterte ich vor mich hin.

"Die Jugend von heute, einfach keine Ahnung von den wichtigsten Dingen im Leben! Du brauchst auf jeden Fall etwas Marihuana und GHB, musst n' bisschen offener werden. Dann kann ich noch Nikotin empfehlen, sehr gut für dich!"

Ich unterbrach in.
"Haben Sie noch etwas, bei dem man so Sachen vergisst und so?"

Skeptisch sah mich der alte an.
"Vergessen also?Macht aber sehr abhängig das Zeug. Was red ich da, die anderen Dinge hier sind auch nicht besser."

"Ja und?" Ungeduldig beobachtete ich alle seine Bewegungen.

"Kennst du Heroin?"Nach meinem fragenden Ausdruck redete der Mann weiter. "Man spritzt sich das halt, und dann ist man auf nem Trip wie du ihn noch nie erlebt hast! Du denkst nur noch positiv."

"Wieviel?"

Er nannte mir den Preis, und ich riss erschrocken die Augen auf. Man war das Zeug teuer.
Dann also nur das Heroin, und das andere Zeug hebe ich mir für später mal auf.

Mit meinem Erkauften ging ich schließlich fast pleite aus dem Laden. Wenn das jetzt so weiter geht, muss ich mir wohl noch einen Nebenjob suchen.

Langsam ging ich die Gasse entlang, zurück, in die Richtung, aus der ich hoffentlich gekommen war.

Betonung auf hoffentlich. Die Wahrscheinlichkeit dass ich in den nächsten Stunden nachhause finde ist sehr gering.

Eine Bewegung links von mir ließ mich plötzlich erstarren.

Ich drehte mich langsam um, und sah...eine Katze...jetzt werd ich schon paranoid.

Mit schnellen Schritten setzte ich meinen Weg fort, und kam schließlich unbeschadet zuhause an.