7. Kapitel

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"Es tut mir wirklich leid." sagte er mit dieser typischen, ich tue so als wüsste ich wie du dich fühlst, Stimme.
Ich kann ihn echt nicht leiden, so ein Idiot.
"Sie müssen jeden Tag Tabletten nehmen, und Sie sollten Gewalt, Stress oder sonstigem aus dem Weg gehen.
Sonst könnte es sein, dass alles noch schlimmer wird.
Sie bekommen noch eine Anleitung, wie Sie die Medikamente zu nehmen haben, und wann Sie zur nächsten Untersuchung kommen sollen.
Falls irgendwelche Beschwerden auftreten, kommen Sie bitte sofort zu uns!"

Das war doch nicht sein Ernst?!
Als ich vorhin dachte, ich würde gerne für immer hierbleiben, meinte ich das nicht so, okey?!
Du Scheißkerl von einem idiotischem Hurensohn Arzt, sag bitte dass das nur ein Scherz sein soll, oder heute der 1. April ist.
Sonst...bring ich ihn um! Okey nein, ich würde ihn eher umbringen, wen er jetzt sagt, dass das ein Scherz war.

Der Arzt sah mich abwartend an.

Achso, ich soll was sagen!

"Oh"

Wirklich eine sehr geistreiche Antwort, Miles! Noch ein Versuch:

"Also, äh, ich muss aber nicht hierbleiben oder?"

Bitte, bitte, bitte

"Nein. Sie können natürlich gehen. Aber Sie sollten..."

Und schon hatte ich diesem Arschloch die Türe vor der Nase zugeschlagen.

Bye bye Krankenhaus, und hoffentlich sehen wir uns nie wieder!

Vor dem Krankenhaus angekommen, ging ich nach links, in einen kleinen Park. Früher war ich hier oft, aber seit zwei Jahren, hab ich einfach kaum zeit mehr, was echt schade ist.

Ich setzte mich auf eine, schon etwas heruntergekommene Bank, und fuhr die Zeichen, die irgendjemand dort hineingeritzt hatte, mit meinen Fingern nach.

J+P
A loves S
B.L ♥
Kill the police

Ok, das hat die romantische Stimmung jetzt versaut.

Warscheinlich hatte aber sowiso niemand von denen eine glückliche Beziehung.

J betrügt P mit ihrer besten Freundin.

A wird von S geschlagen und haut dann ab.

B.L wird denjenigen nie wahrnehmen, und hat jeden Tag eine andere Bitch.

Sehr deprimierend, aber ist halt so.

Langsam wird es schon dunkel, und ich machte mich auf dem Weg nach 'Hause'.

Mein Vater war gestern weggefahren, er macht mal wieder Urlaub mit einer seiner vielen Huren.
Was geht es mich an, ohne ihn bin ich sowieso besser dran.

Was ist heute überhaupt für ein Tag? Wahrscheinlich Mittwoch, ich habe im Krankenhaus die Nacht durchgeschlafen, und davor war Dienstag, wenn mich nicht alles täuscht.

Das heißt, morgen ist wieder Schule.

Mit schnellen Schritten ging ich die Straße zu meinem Haus entlang, und suchte währenddessen schonmal nach meinem Schlüssel, der hoffentlich immer noch in der linken Hosentasche steckte.

Ich nahm ihn heraus, und öffnete die Tür.

Nach langem überlegen, ob ich morgen in die Schule gehen sollte, oder nicht, machte ich mich schließlich auf den Weg in mein Schlafzimmer.

Den Wecker stellte ich wie immer auf 6:20 Uhr, legte mich dann ins Bett, und fiel schon nach ein paar Sekunden in einen traumlosen Schlaf.

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You only live once [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt