Kapitel 11

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Unsanft stieß mir eine Pfote in die Flanke und blinzelnd öffnete ich meine Augen. Die eindringlich grünen Augen Feuersterns blickten mir entgegen.
"Aufstehen, du sollst auf Patroullie gehen", miaute dieser zu mir. Hinter ihm tauchte Rußpelz auf, welche eindringlich miaut:"Feuerstern bitte, er hat schlimme Verletzungen erlitten...". Ich unterbrach sie, wärend ich aufstand:"Schon gut Rußpelz, ich werde auf Patroullie gehen, wenn etwas ist, komme ich unverzüglich zu dir". Leicht nickte diese und verschwand in ihrem Bau. Ich streckte mich ausgiebig, die leichten Schmerzen ignorierend und unterzog mich schnell einer Wäsche. Feuerstern hatte wärenddessenden Bau verlassen und stand unter dem Felsen, der gleichzeitig sein Bau ist.
Langsam trottete ich zu ihm. "Nun, mit wem soll ich auf Patroullie gehen?", fragte ich. Feuerstern deutete mit einem Wink seines Schwanzes zu einer Katzengruppe am anderen Ende der Lichtung.
"Mausefell, Graustreif, Borkenpelz und Farnpelz werden dich begleiten. Ihr werdet bitte die Grenze zum Zweibeinerort und zum SchattenClan erneuern und auf Eindringlinge überprüfen", miaute dieser. Ich nickte ihm verstehend zu und tappte zu der Gruppe von Katzen.
"Na endlich", knurrt Borkenpelz und setzte sich Richtung Lagerausgang in Bewegung, der Rest der Patroullie folgte ihm.
Draußen im Wald glitzerte der Tau noch auf den Gräsern und die Blätter über ihnen raschelten leicht im Wind. Die Sonne war schon vor etwas längerer Zeit aufgegangen und zog langsam ihre Bahn über den Himmel.
Borkenpelz an der Spitze leitete sie geschickt um die Kiefern herum Richtung Baumsägeort.
Dort untersucheten sie die Nahegelegene Grenze zum Zweibeinerort.
Langsam lief die Katzengruppe um Schatten der Bäume an der Grenze entlang, als ein Kreischen von der anderen Seite des Zauns ertöhnte.
Sofort ging die Patroullie in Antragstellung.
"Das sind bestimmt wieder diese Streuner", knurrte Graustreif. "Ja, vielleicht sollten wir überprüfen, was dort vor sich geht", fügte Farnpelz hinzu. Mausefell erwiederte:"Sie sind nicht über die Grenze gekommen, also geht es uns nichts an, was sie dort treiben". Zustimmend nickte Graustreif:"Mausefell hat recht, dennoch sollten wir schnell schauen".
Mit diesen Worten trat er ins freie und sprang geschickt auf den Zaun, um in die kleinen Terretorien der Zweibeiner zu blicken. Konzentriert unddie Ohren gespitzt, schaute er sich jeden Winkel genauestens an, bevor er wieder wieder herabsprang.
"Nicht einmal eine Maus hat sich bewegt. Ich denke, es war bloß ein kleines Gerangel zwischen zwei Hauskätzchen". Graustreif drehte sich um und fuhr den Weg der Patroullie fort.
Mittlerweile war es fast Sonnenhoch, als sie am Donnerweg ankamen. Der strenge Geruch der schwarzen Fläche drang in meine Nase und ich rümpfte diese, um den Gestank los zu werden.
"Wie soll man bei diesem Gestank nur irgendwelche Zeichen von Eindringlingen finden?", murmelte ich vor mich her, wärend ich angestrengt an einem Farnbüschel schnupperte. Dies wiederhole ich immer wieder, bis wir an den Schlangenfelsen ankamen. Dort setzt sich Graustreif hin und miaut:"Wenn ihr wollt, könnt ihr jetzt etwas jagen gehen, schließlich haben wir jetzt schon einen langen Weg hinter uns. Wenn wir mit der Patroullie hier fertig sind, bitte ich euch, noch etwas für die Ältesten und Königinnen zu fangen, denn Beute ist, wie ihr wisst rar. Nichts desto trotz wird bald die Blattfrische zurückkehren".
Wir nickten und teilten uns auf.
Ich schlug den Weg Richtung Trainingsplatz ein, in der Hoffnung, dort das ein oder andere Eichhörnchen finden zu können. Leise schlich ich durch die Farne und Büsche, wärend ich mein Maul leicht öffnete, um einen Geruch von Beute nicht zu übersehen.
Als ich am leeren Tariningsplatz vorbei ging, hörte ich ein leises rascheln unter einem alten Brombeergebüsch. Leise tappte ich darauf zu und der Duft von Maus lässt meinen Magen aufknurren. Das kleine Tier suchte in den Blättern nach Futter, als ich immer weiter auf es zu schlich.
Ich sprang und die Maus verkroch sich schnell in ihrem Loch, als ich auf einen kleinen Ast trat. Im selben Moment flatterte eine Taube aus dem Gebüsch, welche ich gerde noch mit den Krallen packen konnte. Ich drückte sie zu Boden und tötete sie mit einem schnellen Biss ins Genick. Zufrieden mit meiner Beute kehrte ich zu meiner Patroullie zurück. Borkenpelz war bereits da und hatte zwei Mäuse vor seinen Pfoten liegen. Zeitgleich kamen Mausefell und Farnpelz mit einem Eichhörnchen und einem Spatz aus den Blättern.
Ein paar Herzschläge später tappte Graustreif zu uns. Dieser trug lediglich eine kümmerliche Spitzmaus zwischen den Zähnen.
"Ich hatte anscheinend nicht so viel Glück wie ihr. Wie wäre es, wenn wir uns die Taube und die zwei Mäuse teilen und den Rest zurück in das Lager tragen?", fragt der graue Krieger. Ich legte die Taube in der Mitte der Katzengruppe ab und trete zurück.
"Ihr könnt euch gerne etwas nehmen, ich bevorzuge lieber Beute ohne Federn", füge ich hinzu. Mausefell, Borkenpelz und Farnpelz nickten dankbar und machten sich anschließend an der Taube zu schaffen, um sie unter sich auf zu teilen. Graustreif kauerte sich hin und begann, seine eigene Spitzmaus zu verzehren, wärend ich zu den beiden Mäusen von Borkenpelz ging und mir eine von diesen nahm. Genüsslich biss ich und das Fleisch des Tieres und kaute dies langsam.
Als anschließend alle fertig waren, nahmen die Katzen die übrig gebliebenen Beutestücke wieder auf und trabten weiter am Donnerweg entlang.
Es dauerte nicht mehr lange, da kamen wir schon am Baumgeviert an und schlugen den Weg zurück zum Lager ein. Auf dem Weg dort hin fing ich noch eine Amsel und Graustreif mithilfe von Mausefell einen Star.
Zufreiden mit ihrer Ausbeute trabet die Patroullie durch den Lagereingang auf die Lichtung. Schnell legte ich meinen Fang auf den Frischbeutehaufen und suchte mur ein sonniges Plätzchen.
Die späte Blattleere war kaum noch zu spüren, nur ab und zu zauste ein eisiger Wind meinen Pelz. Doch dies war nicht der Grund, der mein Fell sich aufstellen lies, sondern Tigersterns bedrohliche Stimme, die von dem Wind mitgetragen wurde.
"Nun, mein alter freund. Langsam rinnt dir die Zeit durch die Pfoten und du verlierst immer mehr dein Ziehl aus den Augen! Beeile dich, oder meine Geduld wird zu Ende gehen und ich übernehme meine Rache, wärend du im unendlichen Nichts die Zeit nach deinem Tod für immer verbringen wirst!"


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Nach Jahren ist endlich mal wieder ein Chapter da!

Naja, egal, bis denne!

Geißels Rückkehr Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt