Zayn's P.o.v.
Vor einer Woche war ich mit dem Zug nach Italien gefahren. Meinen Eltern hatte ich gesagt, dass ich kurzfristig einen alten Freund von früher besuchen würde, was zwar ebenfalls stimmte, doch den wahren Grund warum ich weg fuhr verriet ich ihnen nicht.
Früher sind wir im Urlaub immer mit der ganzen Familie nach Italien an den Gardasee gefahren.
Als ich zehn war freundete ich mich mit einem Jungen meines Alters an, der aus der Gegend kam.
Vor fünf Jahren habe ich Nevio das letzte Mal gesehen. Wir hatten immer mal wieder Kontakt und auch wenn ich ihn als kleinen Jungen kennen gelernt habe weiß ich, dass ich immer auf ihn zählen kann.
Aus diesem Grund war ich direkt nach meiner Ankunft mit meinem Rucksack, in dem ein paar Klamotten steckten, mit dem Bus zu ihm gefahren.
Als ich an der Haustür klingelte öffnete seine Mum die Tür. Für einen kurzen Moment schaute sie mich an und rief darauf hin freudig: "Zayn!"
Anfangs hatten Nevio und ich Probleme uns zu verstehen, da ich kein italienisch konnte und er nur sehr wenig Englisch, doch da wir so viel Zeit miteinander verbrachten lernten wir automatisch immer etwas von der Sprache des anderen.
Nachdem ich eine Stunde von meinem Leben in London erzählt hatte schaute Nevios Vater mich lächelnd an und fragte: "Du bist aber bestimmt nicht nur wegen uns hier oder?"
Zehn Minuten später stand ich wieder auf der Straße und folgte einem kleinen Weg, den Nevios Eltern mir beschrieben hatten. Nevio war mittlerweile 19 und wohnte allein.
Als ich nach fünf Minuten Fußweg vor einem Haus stand, dass zu der Beschreibung der Eltern passte trat ich näher ran und schaute auf das Klingelschild. Sivori, ich war also richtig.
Als die Tür aufging schaute ich in ein Gesicht, dass sich sehr verändert hatte, jedoch immer noch so vertraut war wie damals.
Nach einer ausgiebigen Begrüßung bat Nevio mich rein und wir unterhielten uns eine lange Zeit über unsere Kindheit. Im Laufe des Gesprächs stellte sich heraus, dass Nevio mit seiner Freundin in dem Haus wohnte, sie es sich jedoch nur leisten konnten, weil es seiner Oma gehörte.
Als ich daran dachte wie es wäre, wenn Niall und ich gemeinsam in so einem Haus wohnen würden musste ich instinktiv lächeln, doch im nächsten Augenblick versteinerte sich meine Miene, als ich daran dachte, was ich getan hatte.
Nevio kannte mich schon damals sehr gut und somit war ihm dies auch nicht entgangen.
Ich wusste, dass ich ihm vertrauen konnte und somit erzählte ich ihm die ganze Geschichte. Er hörte mir aufmerksam zu und unterbrach mich nur dann, wenn er etwas nicht verstanden hatte.
Als ich fertig war schaute er mich einen Moment an und sagte dann: "Komm mit. Ich will dir was zeigen!"
Kurze Zeit später saßen wir in seinem Auto und hielten eine viertel Stunde später am Straßenrand. Nevio schnallte sich ab und öffnete die Fahrertür. Ich saß immer noch regungslos da, überwältigt davon, wie sehr ich Italien und Nevio vermisst hatte. "Worauf wartest du schon?", fragte er mich grinsend und riss mich somit aus meinen Gedanken.
Ich stieg ebenfalls aus und folgte ihm einen schmalen Weg hinunter, der zum See führte.
Als wir unten angekommen waren setzte Nevio sich direkt ans Wasser und klopfte auf den Boden neben sich. Ich setzte mich ebenfalls und schaute auf das Wasser, auf dem viele Kiter und Surfer waren. "Warum ist hier niemand?" "Hier gehen die Surfer immer ins Wasser. Deshalb hat keiner Lust hier herzukommen, aber man muss nur ein paar Tage hier verbringen um zu wissen, um wie viel Uhr die meisten aufs Wasser gehen, und wann sie wieder rauskommen", eriwederte er grinsend.
So kannte ich Nevio. Er hatte für alles eine Lösung.
Plötzlich wurde es still und Nevio schaute mich ernst an: "Warum bist du hier Zayn?" "Ich hab's zu Hause einfach nicht mehr ausgehalten."
"Ich weiß nicht, was dich dazu gebracht hat so zu handeln. So kenne ich dich nicht. Als kleiner Junge hast du immer zu dem gestanden was du wolltest. Warum jetzt nicht auch?" "Aus Angst", erwiederte ich und senkte den Kopf. "Ich werde dir jetzt eins sagen Zayn. Du musst wissen, was du damit anfängst. Früher hat es dich auch nicht interessiert, was die Leute von uns dachten, als wir mit dem Einkaufswagen durch das Restaurant gefahren sind und den Kellner fast umgefahren haben." Bei der Erinnerung fing ich an zu grinsen. "Du hattest Spaß, dir waren die Konsequenzen egal und vorallem war es dir vollkommen egal, was die Leute von dir dachten. Dafür habe ich dich immer bewundert." "Wir waren Kinder." "Na und? Jetzt bist du halt so gut wie erwachsen. Das ändert aber lange noch nichts daran, ob du zu dem stehst, was dir Spaß macht und was du liebst!"
Nach dem Gespräch am See fuhren Nevio und ich wieder zurück. Abends stellte er mich seiner Freundin Bella vor und wir grillten zusammen.
Als ich dabei war den Tisch zu decken beobachtete ich Bella und Nevio. Sie machten das Feuer am Grill an und irgendetwas schien daran irre komisch zu sein. Ich hielt inne und dachte an Niall. Ich wünschte mir nichts mehr, als dass er jetzt bei mir wäre.
Plötzlich überkamen mich Schuldgefühle. Ich hatte das Bild im Kopf, wie ich ihn an die Hauswand presste und er sagte ich solle ihn küssen.
Ein Schauer lief mir über den Rücken und in dem Moment wurde mir klar, dass wenn er es heute vor all den Leuten gesagt hätte, ich es definitiv getan hätte.
Nachdem wir gegrillt hatten packte ich meine Sachen und verabschiedete mich von Bella und Nevio. Die Verabschiedung fiel Nevio und mir nicht leicht, da wir beide nicht wussten, wann wir uns das nächste mal sehen würden, doch er verstand meine frühzeitige Abreise, wofür ich ihm mehr als dankbar war.
Ich fuhr zum Bahnhof und hoffte, dass der nächste Zug nicht erst nach ein paar Stunden kommen würde und ich hatte Glück, denn es dauerte nur eine halbe. In der Zeit kaufte ich mir ein Zugticket und schrieb meiner Mum eine SMS.
Hi Mum,
ich komme früher zurück als gedacht. Bitte sag den Jungs und erst recht Niall nichts. Es soll eine Überraschung werden.
Zayn xx
Als der Zug eintraf suchte ich mir einen Platz am Fenster und holte meine Kopfhörer aus meinem Rucksack.
Ich stellte mir vor, wie ich in ein paar Stunden vor Niall stehen würde. Ich müsste gegen Mittag wieder in London sein.
Meine Gedanken kreisten immer weiter und ich merkte, wie ich immer müder wurde.
Ich wollte nicht schlafen, denn ich liebte Zugfahrten, weil man unglaublich gut über Dinge nachdenken kann während die Welt an einem vorbeizieht, doch irgendwann konnte ich meiner Müdigkeit nicht mehr standhalten und meine Augen fielen zu.
Liebe Fahrgäste, wir befinden uns kurz vor der Endstation, dem Londoner Hauptbahnhof.
Eine Stimme, die aus einem der sämtlichen Lautsprecher im Zug sprach weckte mich. Ich hatte so gut wie die ganze Fahrt verschlafen. Ich nahm meinen Rucksack und stand auf.
Als ich draußen auf dem Bahngleis stand holte ich mein Handy aus der Tasche und stellte fest, dass ich drei neue Nachrichten von meiner Mum hatte.
In einer davon fragte sie mich, wann ich am Bahnhof ankommen würde und ob sie mich abholen sollte.
In den anderen beiden fragte sie mich ob alles okay wäre und es mir gut ging.
Ich fing an zu grinsen. Typisch meine Mum.
Ich wollte sie jedoch nicht auf der Arbeit anrufen und fuhr deshalb mit dem Bus nach Hause.
Meine ganze Familie schien nicht da zu sein, denn das Haus war leer. Ich ging hoch in mein Zimmer und warf den Rucksack auf mein Bett. Danach ging ich runter zum Kühlschrank und machte mir ein Sandwich. Nachdem ich gegessen hatte zog ich mir wieder meine Schuhe an und lief rüber zu Nialls Haus. Als ich klingelte öffnete seine Mum die Tür und schaute mich prüfend an: "Zayn? Was machst du denn hier?" "Ich wollte zu Niall." "Nun ja, er ist gerade mit den anderen Jungs das Fußballspiel von Louis gucken, aber..." Ich überlegte kurz, ob mein Fahrrad keinen platten hatte und unterbrach sie dann: "Es tut mir wirklich leid ich habe überhaupt keine Zeit. Ich will nicht unhöflich sein, aber ich muss dringend etwas mit Niall klären." "Das denke ich auch", bestätigte sie mit strenger Stimme, doch sie konnte sich ein lächeln nicht verkneifen. Dankbar lächelte ich zurück und lief zurück zu unserem Haus, hinten in den Garten bis zum Schuppen, in dem mein Fahrrad stand.
Ich konnte es einfach nicht mehr abwarten Niall zu sehen und schob das Fahrrad bis zur Straße, fuhr los und trat so fest in die Pedale wie ich konnte.
Als ich am Fußballplatz ankam sah ich Niall, Liam und Harry schon von weitem am Spielfeldrand stehen.
In der Eile schloss ich mein Fahrrad noch ab und lief dann los. Ich konnte einfach nicht mehr warten Niall das zu sagen, was ich ihm sagen wollte.
Als ich fast bei ihnen angekommen war drehte Harry sich plötzlich um und sagte verwundert: "Zayn ich dachte du bist in Italien?" Als Niall meinen Namen hörte drehte er sich ruckartig um und schaute mich für eine Sekunde erschrocken an. Im nächsten Augenblick war sein Gesichtsausdruck jedoch kalt und er wich meinem Blick aus.
Ich holte tief Luft und sagte dann: "Niall? Ich..ich..."
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Ziall - The love between two boys
FanfictionNiall hatte auf der Schule in Irland viele Probleme. Er hofft, dass der Umzug nach London seine neue Chance ist. Auf seiner neuen Schule lernt er Zayn kennen, einen der beliebtesten Jungs. Ihnen wird schnell klar, dass da mehr ist, als nur Freunds...