20 Uhr Nachrichten

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A/N: Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr am Ende einen Kommentar da lassen würdet, wie es euch gefallen hat. Ebenfalls hätte ich eine Idee für eine (etwas schmutzige) Fortsetzung. Habt ihr Lust drauf? Viel Spaß!

Beca POV

"Das waren die heutigen 20 Uhr Nachrichten, mein Name ist Chloe Beale und ich wünsche Ihnen allen einen schönen Donnerstag Abend."

Fassungslos starrte ich auf Felix's Handydisplay, um das meine Klassenkameraden und ich dicht gedrängt standen, um den bestmöglichen Blick darauf zu haben.

Was ich sah war unfassbar. Mrs Beale, meine Französischlehrerin, in ihrem offenbar früheren Job als Tagesschau-Nachrichtensprecherin auf irgendeinem YouTube-Insiderkanal. Mir und meinen Freunden stand sperrangelweit der Mund offen, bevor wir alle in Gelächter ausbrachen. Nicht, dass wir uns lustig machten. Nur, dass es unfassbar unerwartet kam.

Ich starrte immer noch mit einem belustigten Grinsen auf das pausierte YouTube-Video. Nur meine beste Freundin Stacie wusste, dass ich schon seit längerer Zeit ein Auge auf diese Frau geworfen hatte.
Mein Grinsen verbreiterte sich, als ich realisierte, dass ich nun eine Sache hatte, mit der ich sie die nächsten Monate aufziehen konnte.

Stacie warf mir einen Blick zu, der ebenfalls so ungläubig war, wie meiner. Mit ihrem Mund formte sie die Worte: 'Oh mein Gott', ich nickte nur zustimmend.
Nur war ich wahrscheinlich die einzige im Raum, die es unfassbar heiß fand, Mrs Beale so zu sehen.

Die nächsten Tage waren voll mit mehr oder weniger unauffälligen Versuchen, Mrs Beale irgendwie auf uns aufmerksam zu machen.

Sobald sie den Raum betrat, fingen alle plötzlich an, lautstark über die Nachrichten des Vorabends zu diskutieren, oder Dinge wie 'Nachrichten' oder 'Jetzt kommen wir zum Wetter' in ein unterdrücktes Husten einzubauen.

Aber entweder schauspielerte sie ziemlich gut, oder sie merkte echt nichts. Trotzdem war es unfassbar witzig, die Ahnungslosigkeit in Mrs Beale's hübschen Gesicht zu sehen, wenn die ganze Klasse wie auf Kommando in Gelächter ausbrach.

Und wenn sie so nichtsahnend mit diesem lächelnden, zweifelnden Blick vor der Klasse stand, hatte ich manchmal das Gefühl, dass ihre sturmblauen Augen manchmal länger an mir hängenbleiben, und der fragende Ausdruck in ihnen sich verstärkte, als ob sie eine Antwort von mir erwarten würde.

"Sagt mal, irgendwas ist doch hier faul.", stellte sie in einer Französischstunde am Dienstag Nachmittag fest, als die ganze Klasse mucksmäuschenstill vor ihr saß, aber mindestens jeder zweite sich ein Grinsen verkneifen musste. Ein Schmunzeln bildete sich auf ihren Lippen, ihre Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen und sie ließ ihren Blick langsam durch das Klassenzimmer schweifen.

Ich wand mich ab und schaute aus dem Fenster, da ich Angst hatte, ihrem Blick zu begegnen, einfach weil das Kribbeln in meinem Magen langsam aber sicher unerträglich wurde.

"Beca? Willst du irgendwas dazu sagen?", fragte sie plötzlich. Ich fuhr herum und traf direkt auf ihren bohrenden Blick. Mein Herz begann zu rasen, doch ich erinnerte mich selbst daran, dass ich diejenige war, die wusste was abging, und ich somit auch die jenige war, der die Dominanz in dieser Situation gehörte.

Ich merkte, wie der freche Ausdruck die Unsicherheit in meinen Augen überdeckte. "Warum ich?", fragte ich sie und meine Augen ließen ihre keine Sekunde lang los.
Sie sagte nichts. Es erschien nur ein wartendes Lächeln auf ihren Lippen und ihre rechte Augenbraue hob sich langsam.

Wenn sie nur wüsste, was wir wissen.
"Jede Klasse hat ihre Geheimnisse.", sagte ich jetzt, nach einer längeren Pause, in der die Intensität ihres Blickes meine linke Hand zum Zittern gebracht hatte.

Bechloe One Shots //Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt