Unruhig warf Anni sich in dem großen Bett hin und her und wimmerte dabei leicht. Ständig hatte sie Albträume aus ihrer Zeit als Sklavin. Eigentlich hatte sie diese Träume jeden Tag, außer an dem Tag, an dem sie in Ruffy's Armen schlief.
Dunkel. Es war dunkel. Mal wieder hatte man dem jungen Mädchen eine Augenbinde umgebunden. Ein kräftiger Mann trug sie über seine Schulter durch das ganze Anwesen, um sie zu ihrem Meister zu bringen. Man hörte nur seine schweren Schritte und ihr leises Wimmern. Sie wusste, wenn sie zu laut war, wurde sie noch härter bestraft. Es wurde eine Tür geöffnet. Sie wurde auf ihre nackten Füße gestellt und die Tür, die scheinbar hinter ihr war, schloss sich wieder. Wieder waren schwere Schritte zu hören, die diesmal aber von vorne kamen und gingen um sie herum. Fettige Finger strichen über ihre Wange, wodurch ihr ein eckeleregenden Schauer über den ganzen Körper lief.
"So eine zarte und wunderschöne Haut. So kenne ich mein Lieblingsspielzeug und nicht anders. Du hast einen starken Willen. Bisher hat noch niemand so lange durchgehalten, ohne das ich ihren Willen gebrochen oder sie getötet habe.", hauchte der Meister ihr ins Ohr, worauf sie wieder eine unangenehme Gänsehaut bekam.
"Deswegen hab ich auch immer besonders viel Spaß mit dir.", hauchte er ihr wieder ins Ohr, bevor er ihr mit der Faust in den Magen schlug. Keuchend sackte sie zu Boden, bevor sie seinen Fuß in ihrer Seite spürte und über den Boden wirbelte. Schmerzvoll kam sie auf dem Boden auf und schrie vor Schmerz. Immer wieder schlug oder trat er auf sie ein und genoss ihre qualvollen Schreie. Genoss ihren Schmerz. Was er allerdings noch mehr genießen würde, wären ihre Tränen, aber diese hatte sie noch nie gezeigt. Er ging vor ihr in die Kniee und zog sie an den Haaren hoch, worauf sie wieder aufschrie. Durch die Augenbinde konnte er nicht sehen, was für Gefühle in ihren Augen lag, aber er würde sie auch nicht abnehmen. Niemals sollte sie erfahren, wie er aussah.
"Sei froh, dass ich so gnädig bin dich nicht zu töten. Du bist nur Dreck und nichts wert!", flüsterte er ihr dreckig ins Ohr.
"Hör auf!", schrie sie verzweifelt.
"Genau wie jeder andere Mensch. Wir, die Himmelsdrachenmenschen, sind Götter und ihr seid nur Abschaum!", flüsterte er ihr weiter ins Ohr und sie konnte sein Grinsen heraushören.
"HÖR AUF ZU LÜGEN!", schrie sie ihn wütend an. Er lachte einfach weiter, aber es verblasste immer mehr. Eine Stimme mischte sich dazwischen.
"Anni, wach auf!", flehte Ruffy seine Freundin an, welche um sich schlug und immer wieder schrie. Er zog sie auf seinen Schoß und nahm sie in den Arm, während er ihr immer wieder beruhigende Sachen ins Ohr flüsterte. Sie fing an sich zu entspannen und schlug schließlich müde ihre Augen auf. Obwohl sie mindestens zwei Stunden geschlafen hatte, fühlte sie sich noch erschöpfter als vorher. Schlafen konnte sie allerdings nicht mehr, weshalb sie sich aus Ruffy's Armen löste und das Zimmer verließ. Ihr Weg führte sie ans Deck, wo sie auf den Löwenkopf kletterte und sich niederließ. Gedankenverloren starrte sie auf das Meer, welches von dem Mond und den Sternen erleuchtet wurde. Ruffy ging ebenfalls an Deck. Er machte sich Sorgen um seine Freundin. Irgendwas schien sie zu bedrücken. Langsam ging er zu ihr und setzte sich neben sie. Ohne zu zögern zog er sie wieder auf seinen Schoß und nahm sie ganz fest in den Arm.
"Danke Ruffy.", ihre Stimme war nicht mehr als ein Hauch. Ruffy sah zu ihr runter, aber sie blickte weiterhin auf's Meer heraus. Eine Träne glitzerte in ihrem Gesicht, welche Ruffy ihr sanft wegstrich.
"Wofür bedankst du dich jetzt?", verwirrt stellte er ihr die Frage. Verstand er schließlich nicht, wofür, da er nichts getan hatte. Anni lächelte leicht. Das war ihr Ruffy.
"Dafür, dass du immer für mich da bist. Das ich der Crew beitreten durfte und einfach nur bei euch sein darf. Auch für damals. Ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass mein Vater damals an euer Insel geankert und mich dort gelassen hat. Oder für grade eben. Ohne dich, wäre ich noch immer in diesem Traum gefangen.", weitere Tränen flossen ihre Wangen herunter, aber sie lächelte. Denn es war die Wahrheit. Ruffy seufzte, als er an damals zurück dachte.
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Setzt die Segel! [One Piece]
FanfictionDas erste Kapitel startet vor der Schlacht im Marine Ford, wo Ruffy eine alte Freundin auf dem Sabaodie Archipel wiederfindet. Dann gibt es einen Timeskip von zwei Jahren und ab da an könnt ihr miterleben, wie Ruffy mit seinen Freunden Abenteuer in...