Irgendwann löste sich Palle von mir und stand auf, wobei er murmelte, dass er müde sei und ins Bett gehen wollte. Ich blieb sitzen und sah ihm nach, als er sich im Türrahmen noch einmal kurz umdrehte und leise „Danke", flüsterte.
Dieses eine kleine Wort ließ mein Herz etwas schneller schlagen und gab mir endgültig die Bestätigung, dass es richtig gewesen war, ihn zu umarmen und zu trösten. Seufzend legte ich mich auf die Couch und starrte an Palles Wohnzimmerdecke. Was sollte ich jetzt tun? Es ihm einfach sagen? Aber wie? Würde er mir überhaupt glauben, wenn ich erst jetzt damit herausrückte oder dachte er dann, ich würde alles nur aus Mitleid machen?
Je länger ich so da lag und nachdachte, desto deutlicher wurde mir bewusst, dass ich nicht mehr lange abwarten wollte und durfte. Ich konnte Palle nicht noch länger diesen Schmerzen aussetzen; ich hatte schließlich am eigenen Leib erfahren, wie es war, Liebeskummer zu haben. Und auch ich selbst wollte ihm eigentlich gerne näher kommen. Ich hatte es heute geschafft, ich zu umarmen, warum sollte es da so viel schwerer sein, ihn zu küssen?
Es war immerhin nur eine winzige Berührung. Und trotzdem, ich hatte noch nie jemanden geküsst, es würde ein neues Gefühl sein, an das ich mich gewöhnen musste. Und da war sie wieder, die Angst davor, sich nicht daran gewöhnen zu können, wieder Schmerzen zu spüren und Palle am Ende nur zu enttäuschen. Ich konnte stundenlang nicht schlafen, wälzte mich hin und her, spielte mit dem Gedanken, zu Palle zu gehen, ihn einfach zu umarmen oder tatsächlich so weit zu gehen, ihm meine Liebe zu gestehen.
Es war sicher schon weit nach Mitternacht, als ich mir sicher war, bereit zu sein, Palle meine Liebe zu gestehen, doch ich hatte viel zu große Angst, ihn zu verärgern, wenn ich ihn jetzt aufweckte. Gleichzeitig war mir allerdings auch klar, dass ich diese Nacht kein Auge zu tun würde, wenn ich nicht vorher mit Palle geredet hatte.
Ich hatte schon fast die Hoffnung aufgegeben, in dieser Nacht noch irgendetwas erreichen zu können, als ich aus Palles Zimmer ein leises Poltern und kurz darauf einen unterdrückten Fluch. Leise stand ich auf und schlich zu Palles Zimmertüre. Erst war alles still und ich dachte, ich hätte mir alles nur eingebildet, doch plötzlich konnte ich hören, dass jemand durch den Raum tappte. Die Aufregung kroch von meinem Bauch aus in meinen ganzen Körper und mein Herz schlug doppelt so schnell, doch ich hatte mir vorgenommen, das durchzuziehen, also klopfte ich vorsichtig an die Holztür.
Alle Geräusche von Palle verstummten, er war wohl vor Schreck erstarrt, dann hörte ich ihn leise flüstern: „Ja? Manu?" Langsam drückte ich die Türe auf und stand jetzt in Palles Zimmer. Der stand knapp einen Meter vor seinem Bett und sah mich überrascht an. „Was ist los?", flüsterte er und ich lief zu seinem Bett, um mich zu setzen. Er tat es mir gleich und sah mich dann erwartungsvoll an.
Bei genauerer Betrachtung seiner Augen fiel mir auf, dass sie noch geröteter waren, als vorher bei unserem Gespräch, also hatte er wohl noch mehr geweint. Ich wollte seine Sorgen jetzt endgültig beenden, er sollte wieder lächeln, deswegen nahm ich mich zusammen und murmelte: „Palle, tust du mir einen Gefallen?" Er sah mir tief in die Augen und flüsterte: „Jeden" Mein Herz klopfte noch schneller und ich hatte das Gefühl, der Raum würde sich um sich selbst und damit um uns drehen, alles in meinem Blickfeld außer Palle verschwamm, doch sonst war ja auch nichts wichtig. Und schließlich schaffte ich es, endlich auszusprechen, wonach ich mich schon so lange sehnte: „Küss mich!"
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Hier sehen Sie die Masterin der fiesen Cuts >:D
Kurzes Kapi, das war das vorletzte, jetzt kommt das Finale ^^
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Kürbistumor - Küss mich!
FanficIch hatte monatelang nur über Skype mit Leuten geredet und es gab niemanden, der von meiner Sozialphobie wusste. Ich war komplett alleine und eigentlich hätte ich kein Problem damit, wären da nur nicht diese verdammten Gefühle für meinen besten Freu...