Vertraut mir, Prinzessin! (Zelda x Link)

21. Frischer Wind

Jades POV

Fluchend schnürte ich meine Schuhe. Ich hatte mich noch einmal für ein paar Stunden aufs Ohr gelegt, und lief jetzt Gefahr zu spät zum Nachtdienst zu kommen. Stürmisch warf ich die Jacke meiner Uniform über und hastete aus dem Schlafsaal. Gerade in dem Augenblick kamen mir zwei Typen entgegen, vermutlich hatten sie Schichtende. Ich konnte gerade noch so zur Seite stolpern um einen Zusammenstoß zu vermeiden. Ich nickte entschuldigend und wollte weiter rennen als ich die Worte "Prinzessin" und "Suche" aufschnappte. Ich blieb stehen, und hörte wie einer der beiden erzählte, dass Leute aus seiner Einheit mitten im Dienst abgezogen wurden, um sich den Suchtruppen anzuschließen. Alarmiert holte ich zu ihnen auf, und griff nach der Schulter des Sprechenden. "Was ist passiert? Wo ist der königliche Berater?" Verduzt drehte er sich zu mir um. "Äh, der Berater? Ich-äh, ich denke er ist im Schloss? Er hat die Suchaktion ja in Auftrag gegeben... Und so genau weiß niemand was geschehen ist... Eine Art Überfall? Unfall?", er sah fragend zu seinem Kollegen, doch der zuckte nur ahnunglos mit den Schultern, "Aber die Prinzessin scheint verschwunden, und wenn das so weiter geht... Na, ja wir sollten uns alle auf eine anstrengende Nacht einstellen. Sie werden wahrscheinlich so viele von uns wie möglich mobilisieren - also ruh dich lieber aus, so lange du noch-" Ich würgte ihn mit einem knappen "Danke" ab, und rannte zum Kellergewölbe. Ich musste Link informieren. Wenn der Berater hier war, aber die Prinzessin nicht, hieß das, es musste etwas vorgefallen sein. Hatte er ihr etwas angetan, und tat nur so als wäre sie verschwunden? Oder war sie vor ihm geflohen? Egal was es war. Sie brauchte mit Sicherheit Hilfe von jemandem dem sie vertraute. Und außer Link fiel mir nur die Zofe an, aber die zu kontaktieren wäre schwierig.

Ich hatte das Kellergewölbe fast erreicht, als mir eine Idee kam, und ich noch einmal zurück rannte. Ich versuchte mich zu erinnern, in welchem Schlafsaal Link untergebracht gewesen war -  wenn ich Glück hatte war seine Uniform noch dort. Und ich hatte Glück. Ich stopfte sie in einen Beutel, klemmte ihn mir unter den Arm, und ging so schnell und unauffällig wie möglich zu den Kerkern. Dort angekommen stellte ich zu meiner Verwunderung fest, dass keine Wache vor der schweren Holztür stand. Ich hatte mein Schwert schon gezückt gehabt, und war bereit gewesen um die Schlüssel zu kämpfen. Aber das konnte ich mir scheinbar sparen. Ich staunte nicht schlecht, als ich feststellte dass die Tür nicht mal abgeschlossen war und trat misstrauisch in das Gewölbe. Die Tür zu Links Zelle stand offen und zwei Personen standen im halbdunklen Gang. Als sie mich hörten fuhren sie erschrocken herum. "Wer ist da?", raunte die kleinere der beiden, und ich glaubte die Stimme zu erkennen. "Jade", erwiderte ich und trat näher heran. Beide atmeten merklich auf und ich war dicht genug dran um zu erkennen, dass es sich um Link und die Zofe handelte. Erleichtert umarmte ich Link. "Ich hatte schon Angst, man bringt dich zu deiner Hinrichtung oder so, als ich gesehen hab, dass die Zelle offen ist", sagte ich mit einem Seufzen. Er lachte. "Hinrichtung? Seit wann soll ich denn hingerichtet werden?" Ich zuckte grinsend mit den Schultern und drückte ihm dann den Beutel in die Hand. "Uniform", antwortete ich auf seinen fragenden Blick. Dann wandte ich mich an die Frau. "Wieso steht keine Wache vor der Tür?" Sie zwinkerte und deutete auf den Geldbeutel, welchen sie an ihrem Gürtel trug. "Ich schätze also, ihr seid aus dem gleichen Grund hier, wie ich? Link weiß über ihr Verschwinden Bescheid?" Sie nickte. "Ich kann das Schloss selbst nicht verlassen, ohne für Aufsehen zu sorgen. Außerdem möchte ich Toku im Auge behalten. Ich trau ihm nicht über den Weg. Und ich weiß leider nicht, welchen Auftrag die Suchtrupps bekommen haben. Möglicherweise sollen sie Zelda zu ihm bringen. Das müssen wir verhindern, so lange wir nicht wissen wem zu trauen ist. Link wird nach ihr suchen... Aber wenn du schonmal hier bist... Du hattest vermutlich ohnehin vor mit ihm los zu ziehen, oder?" Sie warf dabei einen Blick auf den Beutel, aus dem Link die Klamotten mittlerweile heraus gefischt hatte. "Ich hoffe nur, wir können dir auch vertrauen... Übrigens ein guter Einfall, in den Lumpen die er jetzt trägt würde er auffallen wie ein bunter Hund, wenn ihr euch davon schleicht..." Link zog sich das Hemd der Uniform über den Kopf und schnürte es zu. "Was machen wir, wenn wir sie gefunden haben?" Seine Stimme klang rau, was wahrscheinlich der feuchten, kalten Luft hier unten zu verdanken war. Die Frau nickte und erklärte uns ihren Plan. An einen Überfall oder etwas derartiges glaubte sie nicht, schließlich waren Kutscher und Berater unversehrt. Einige Wertsachen schienen zu fehlen, aber die konnten genauso gut von Toku in einen Graben geschmissen worden sein. Sie ging davon aus, dass Zelda auf dem Weg hier her war, um mit ihrem Vater über das Geschehene zu sprechen. Die Suchtruppen hingegen entfernten sich langsam immer weiter vom Schloss. Das bedeutete, wenn wir Glück hatten, fanden wir sie, ohne dabei in Kotankt mit ihnen zu kommen. Sie gab uns einen dunkelbraunen Kapuzenmantel mit, den Zelda anziehen solle, um nicht erkannt zu werden. Wir sollten mit ihr zum Liefereingang der Küche kommen und dem dort zuständigen Küchenjungen sagen, Impa schicke uns. Er wüsste was dann, was zu tun wäre.

Links POV

Impas Plan klang gut. Gut, aber auch riskant. Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass wir die Prinzessin zu zweit schneller finden würden, als all die anderen? Aber wir hatten keine Wahl, nicht, wenn wir nicht wussten, wer auf unserer Seite stand. Bevor sie uns fortschickte griff sie nocheinmal nach meinem Arm. "Link... Du musst sie finden. Bitte." Aus ihren Augen sprach so viel Sorge und Liebe, dass ich all meine Zweifel bei Seite schob. "Das werde ich", gab ich mit fester Stimme zurück, ehe Jade und ich die Treppen aus dem Gewölbe erklommen.

Wir waren etwas verunsichert gewesen, ob wir unbemerkt aus dem Schloss gelangen könnten, doch im Schloss herrschte Ausnahmezustand. Scheinbar wurden unzählige Wachen aus ihren Betten geholt, um sich an der Suche zu beteiligen. Im Durcheinander vielen wir nicht weiter auf, vor allem jetzt, wo ich wieder Uniform trug. Wir schlichen uns durch einen Seitenausgang hinaus. Mir war nicht klar gewesen, wie sehr mir die schlechte Luft im Keller zu schaffen gemacht hatte, bis ich draußen war. Die frische Nachtluft tat unglaublich gut, und ich hatte das Gefühl mein ganzer Körper atmete auf, als ich den kühlen Wind auf meiner Haut spürte. Irgendwie stimmte es mich optimistisch. Wir würden sie finden. Komme was wolle.

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Wie immer: ein riesiges Dankeschön fürs Lesen!! (&fürs Voten &Kommentieren &Folgen usw!)♥

ich bin ab Donnerstag erstmal am urlauben usw, also wird das nächste Update nicht ganz so fix kommen -außer ich schaff noch eins vor Donnerstag :-)

Bis dahin~