17. Eine Bitte, ein Gefallen

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Zeldas POV

Als ich die Tür öffnete blickte mein Vater von seinen Papieren auf. "Ich bin es Vater", sagte ich und schob mich in den Raum. Seine Miene hellte sich auf, als er mich sah. "Zelda, Schatz, was gibt es?" Mit einem Lächeln deutete er auf den Stuhl ihm gegenüber. Ich blieb stehen und stützte mich auf die Stuhllehne. "Es geht um Link..." Vaters Mundwinkel sanken und man sah, wie er versuchte zu verbergen, dass er genervt war. "Vater, warte bevor du mich fortschickst", schob ich hastig hinterher. "Ich will ihn nur noch einmal sehen, bevor ich morgen früh abfahre, Vater. Bitte!" Mein Vater sah mich lange und nachdenklich an, und für einen Moment glaubte ich, er würde es genehmigen. Doch dann zog er die Stirn in Falten und schüttelte entschieden den Kopf. "Zelda, wir haben das besprochen. Der Junge ist gefährlich. Und wir haben keine Uhrzeit zu der sich eine Prinzessin dort unten herum treiben sollte. Eigentlich sollte sich eine Prinzessin niemals dort unten herum treiben. Du solltest dich in deine Gemächer zurückziehen und auf die Abreise morgen vorbereiten. Hat Impa deine Sachen gepackt? Oder hast du es schon selbst gemacht?" Frustriert sah ich zu Boden. "Nein ich... ich mache es sofort..." Ich fühlte mich gleichzeitig hilflos und wütend. Doch ich konnte es so nicht stehen lassen. Bevor ich mich zurückzog sah ich ihm noch einmal fest in die Augen. "Vater. Nur eins noch, eine letzte Bitte: Link darf nichts passieren. Wenn er verletzt wird ...oder getötet... Ich würde dir niemals verzeihen."

"Prinzessin? Darf ich eintreten?", ertönte Impas Stimme vom Flur. Ich stopfte gerade das Nötigste in einen Koffer, als sie herein kam. Besorgt hockte sie sich neben mich auf den Boden. "Prinzessin, lasst mich das doch machen", bot sie sanft an. "So werden die Kleider nur knitterig. Setzt euch ruhig aufs Bett, ich mach das." Ich zögerte, doch schließlich stimmte ich zu. Für eine Weile war es Still, abgesehen vom Rascheln der Kleidung, die Impa einpackte. Als sie schließlich den Koffer schloss räusperte sie sich. "Prinzessin... Ich wollte nur... Wünscht ihr, dass ich euch begleite?" Ja! Ja ich will, dass du mich begleitest! Ich brauch dich dort!, schrie eine verzweifelte Stimme in meinem Kopf. Doch das sprach ich nicht aus. Stattdessen setzt ich ein tapferes Lächeln auf. "Impa. Es wäre zu schön, wenn du mich begleiten könntest. Aber ich weiß nicht, wem ich hier im Schloss außer dir vertrauen kann. Ich brauch dich hier. Ich muss dich um einen Gefallen bitten. Es könnte dich in Schwierigkeiten bringen. Wenn du es also nicht tun willst, könnte ich das verstehen..."

Jades POV

Ich lag auf der Pritsche und starrte an die Decke. Meine Gedanken waren bei Link. Ich hoffte er war okay. Es war idiotisch von ihm gewesen, nicht zu fliehen. Er hätte entkommen können. Stattdessen hatte er seine Freiheit für eine Nachricht an die Prinzessin geopfert. Aber obwohl ich Link noch nicht allzu lange kannte, wusste ich, wie wichtig es ihm war das Richtige zu tun. Er hätte es nie über sich gebracht zu fliehen, und die Prinzessin hier zurück zu lassen. Ich wusste nicht, was die genaue Situation war. Aber scheinbar standen sie sich furchtbar nahe. Und scheinbar war sie in Gefahr. Ich rollte mich gerade auf die Seite, um mich vom Nachtdienst zu erholen, als Kit hereinkam. "Sorry Jade, ich wollte nicht stören... Schläfst du?" Ich setzte mich auf und schüttelte den Kopf. "Was gibts?" Kit sah sich flüchtig um, eher er näher kam. "Da ist jemand.. der dich sucht. Sie wartet im Dienstbotengang Richtung Ostflügel. Es scheint wichtig zu sein...", flüsterte er und sah mich verunsichert an. Er schien selbst nicht zu wissen wer sie war und warum sie mich suchte. Es könnte eine Falle sein. Andererseits, warum sollte jemand mir eine Falle stellen?

Nervös stiefelte ich durch den halbdunklen Gang. Wo ist diese mysteriöse Frau denn nun, um Himmels Willen?  Langsam wurde ich misstrauisch. Dann erblickte ich sie, mit hellem Haar, und einem flüchtigen Lächeln auf den Lippen. "Jade?", fragte sie in meine Richtung. Ich nickte. Ihren Kleidern nach war sie eine Zofe. Eine von recht hohem Rang, wie mir schien. "Dürfte ich nach eurem Namen fragen?" Meinen schien sie ja schließlich zu kennen. Doch sie überging die Frage, und kam direkt zur Sache. "Ich hab mir sagen lassen, dass du eine Freundin Links bist, und weißt wo er sich aufhält. Sehe ich das richtig?" Verunsichert runzelte ich die Stirn. "Ja.. das ist richtig..", erwiderte ich. Ihr Lächeln wurde breiter. "Gut.. dann muss ich dich um einen Gefallen bitten, meine Liebe. Es ist nicht ungefährlich. Aber es ist von größter Wichtigkeit. Jemand von ganz oben hat mir diesen Auftrag gegeben, wenn du verstehst was ich meine." Ich schluckte. Jemand von ganz oben. Wenn es um Link geht, konnte es sich eigentlich nur um die Prinzessin handeln. Die Frau erläuterte, was von mir verlangt wurde und hielt mir einen kleinen, gefalteten Brief hin, der kaum größer war, als das rote Wachszeichen, mit dem er versiegelt war. Das Siegel zeigte ein Diadem und ein verschnörkeltes Z. Ich hattte recht gehabt. Es ging um die Prinzessin. Nach dem ich tief durchgeatmet hatte griff ich schließlich nach dem Zettel, und klemmte ihn unter meinen Gürtel. "Ich werde mich darum kümmern." Mit einem zufriedenen Nicken drehte die Frau sich um und verschwand wieder im Dienstbotengang.

Mit gestrafften Schultern trat ich die Treppen hinab ins Kellergewölbe. Vor der schweren Holztür, hinter welcher die Zellen der Gefangenen lagen stand ein großer, breiter Wachmann. Er musterte mich mit einem kritischen Blick. So selbstbewusst wie möglich trat ich auf ihn zu. "Jade, Sir, vom königlichen Wachdienst. Oberst Paspar wünscht ein Gespräch." Verunsicherung zeigte sich auf seinem Gesicht. "Der Oberst...? Was könnte er...?" Ich zuckte mit den Schultern, sah mich um und beugte mich vor. "Ich wurde nicht mit Details betraut, aber, unter uns Sir, es scheint dringend zu sein", raunte ich ihm zu. "Ich bin hier, um die Wache für den benötigten Zeitraum zu übernehmen." Er überlegt für einen Moment aber dann nickte er, drückte mir die Schlüssel in die Hand und stapfte zügig davon. Ich betete, dass diese Lüge mir genug Zeit verschaffen, und er nicht gleich wieder hier auftauchen würde. Nachdem seine Schritte nicht mehr zu hören waren, schloss ich die Holztür auf und schlich in das spärlich beleuchtete Gewölbe. Die meisten  Zellen waren leer. Ich war mir nicht sicher, ob überhaupt jemand anderes als Link hier unten saß. Die erste Zelle an der ich vorbeikam, in der sich jemand befand, war seine. Link hockte auf dem Steinboden, den Rücken gegen das schmale Bettgestell gelehnt, den Blick zu Boden gerichtet. Er sah nicht einmal auf, als ich vor den Gitterstäben stehen blieb. Erst als ich mich räusperte hob er den Kopf. Verwirrt, mit weit aufgerissenen Augen starrte er mich an. "Jade?!" Er hiefte sich hoch und kam auf mich zu. "Wie? Ich meine.. Wieso bist du hier? Ich..?" Ich konnte ein Grinsen nicht unterdrücken, auch wenn mir sein Anblick im Herzen wehtat. Er sah furchtbar aus, schmutzig, müde, blass. "Ich sollte nicht hier sein. Und du darfst niemandem sagen, dass wir gesprochen haben. Aber ich hab eine Nachricht für dich." Ich fischte den kleinen Brief hervor und hielt ihm Link durch die Stäbe entgegen. Ein flüchtiger Blick auf das Siegel schien ihm auszureichen, um zu wissen, von wem der Brief war. "Die Prinzessin...", flüsterte er, während er das Wachszeichen vorsichtig brach und den Zettel entfaltete. Nur eine halbe Sekunde später sah er mich an. "Ich muss zu ihr! Ich muss sie sehen!" Seine Stimme war aufgeregt, aber auch fast ein wenig erleichtert. Ich lächelte ihn mitleidig an. "Link... Sie ist schon fort..." Panisch umklammerte er die Gitterstäbe. "Fort? Wohin? Mit wem? Wieso weißt du das?!" Ich seufzte. "Die Frau, die mir den Brief gab, hat es mir erzählt. Sie ist auf dem Weg zum Schloss in den Bergen mit dem königlichen Berater..."

Link ballte die Hände zu Fäusten und biss sich auf die Unterlippe. Man merkte dass er versuchte seine Wut und Frustration zurückzuhalten. Nach dem er einen Moment verkrampft in der Zelle auf und ab lief, lehnte er sich gegen die Wand und ließ sich an ihr herunterrutschen, bis er wieder auf dem kalten Steinboden saß. Er verbarg das Gesicht hinter seinen Händen. "Jade.. was soll ich machen?" Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte. Ich wusste es doch auch nicht. "Was soll ich nur machen...", wiederholte er. Dann schob er mir den Brief unter dem Gitter hindurch. Es waren nur drei Worte aufgeschrieben worden.

Ich vertraue dir.


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Hallo ihr lieben! Ich weiß es ist schon wieder ewig her! Aaaaber hier habt ihr das nächste Kapitel! Danke für alle Kommentare/Votes!♥

&dafür, dass ihr noch dabei seid, trotz der unregelmäßigen Updates!!


Vertraut mir, Prinzessin! (Zelda x Link)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt