Kapitel 5

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Als sie am nächsten Morgen von dem verfressenen Hund geweckt wurde, hörte sie das leise Prasseln des Regens auf der Scheibe ihres Fensters. Gähnend steckte sie sich. Venus wischte sich über das Gesicht und blickte zum, von den dünnen Vorhängen bedeckten Fenster, welches leicht war.

Hinter der Glaswand erstreckte sich ein Meer dunkelgrauer Wolken, welches, wie eine stählerne Decke, über den lauten Straßen Londons hing. Ein Schleier aus kleinen Wassertropfen ging mit ihr einher und ließ alles hinter einer grauen Wand verschwinden.

Interessiert betrachtete Venus wie die Tropfen die Scheibe hinunter glitten; es schien ihr, als würden sie ein Wettrennen veranstalten.

Durch ein Klingeln ihres Handys wurde die Schwarzhaarige aus ihren Gedanken gerissen. Seufzend drehte sie sich um und nahm ihr Handy von dem, weiß gestrichenen, neben ihrem schwarzen Bett stehenden, Holztisch. Müde rieb sie sich ihre kaffeebraunen Augen und blickte verschlafen auf die kleine elektronische Wunderkiste.

Auf dem Display wurde ihr eine SMS von einer unbekannten Nummer angezeigt: "Um 11:00 Uhr in der Bakerstreet. S.H." Ihr Blick schnellte hoch zu der digitalen Uhr auf dem kleinen Display. 10:17 Uhr.

Genervt stöhnte sie auf und rollte sich etwas ungeschickt aus ihrem Bett. Abby, welche noch vor diesem stand, hechelte ihr entgegen und guckte zu ihr hoch.

"Du bekommst gleich dein Essen", beruhigte die Schwarzhaarige den Welpen und ging in die Küche, wo sie für die Katze und den Hund das Futter hinstellte. Sofort kam Abby angeschossen und lief auf ihren Napf zu, um ihr Fressen förmlich zu inhalieren. Uninteressiert lehnte Venus an der kalten Küchenzeile und betrachtete den gefräßigen Hund einen Moment lang, ehe sie sich von der grauen Platte abstieß und damit begann sich einen Tee zu machen.

Teebeutel und Tasse waren schnell auf die Arbeitsplätze gestellt und nach ein paar Handgriffen begann auch der Wasserkocher zu arbeiten. Es dauerte nicht lange, bis das Wasser kochte und Venus ihren heiß geliebten Tee aufbrühen konnte. Einige Sekunden betrachtete sie den schwimmenden Teebeutel in der schwarzen Tasse, ehe sie sich entschloss, sich in der Zwischenzeit im Badezimmer fertigzumachen.

Venus schlurfte ins Bad und schnappte sich ihre Haarbürste von dem hölzernen Waschtisch. Mühsam bekämpfte sie das Krähennest auf ihrem Kopf; jeden Morgen war es das gleiche Problem mit ihren schwarzen Locken. Die Braunäugige betrachtete einen Moment ihr eigenes Gesicht im Spiegel, ehe sie wieder in die Küche ging und einen schnelle Schluck von ihrem Tee nahm.

Ihre hohen Wangenknochen hatte sie von ihrer Mutter geerbt, die leicht geschwungene Nase hingegen von ihrem Vater; genauso wie den blassen Teint. Sie wurde nie braun, höchstens rot und das war kein Spaß.

Schlagartig merkte sie, dass der Schluck von ihrem Tee doch keine so gute Idee gewesen war. Das Gebräu war noch viel zu heiß zum Trinken. Sofort stellte sie ihre Tasse wieder auf die graue Platte und wedelte sich mit ausgestreckter Zunge Luft zu.

Gedanklich schalt sie sich für ihre Dummheit, natürlich war der Tee noch viel zu heiß, schließlich hatte sie ihn gerade erst aufgebrüht. Ein wenig knatschig, wegen der verbrannten Zunge, drehte sie sich um und stiefelte durch den im Landhausstil gehaltenen Flur in ihr Schlafzimmer.

Sie zog eine Schublade ihrer schwarzen Kommode auf und suchte sich ein Outfit für den Tag heraus.

Am Ende entschied sie sich für eine ausgebleichte, lockere, schwarze Bluse, welche sie in die ebenfalls schwarze Hose steckte. Zufrieden mit ihrem Outfit begab sie sich, in der Hoffnung, dass ihr Tee endlich abgekühlt sei, wieder in die Küche.

Als ihr Blick allerdings die Uhr streifte, konnte sie nicht anders als die Augen zu verdrehen.

Mittlerweile war es zwanzig vor elf und somit Zeit für sie loszugehen. Ohne weiter auf ihren Tee zu achten, schritt sie wieder in ihren Flur und nahm sich schwarze Socken aus einer Schublade, dazu holte sie schwarze Lederschuhe aus einem weißen Holzregal.

Moriarty - Stayin' alive (BBC Sherlock FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt