Stories about you and me - Kurzgeschichten

Like you

Mit meinem vollen Pappbecher drängte ich mich an den tanzenden Leuten im Wohnzimmer vorbei. Es war mir mal wieder zu sticking drinnen. Das war auf den meisten Partys so. Irgendwann gings einfach nicht mehr. Ich öffnete die Schiebetür zum Garten und hörte von dort gleich ein paar bekannte Stimmen.

Ich war schon kurz davor umzudrehen und kehrt zu machen, als sie mich riefen.

''Hi Mira, setz dich doch dazu'', rief mir John zu und ich ging seufzend auf ihn zu.

Er saß mit Matthias auf der kleinen Sitzecke.

Ich setzte mich also neben die beiden.

''Na wie gefällts dir ?'', fragte Matthias.

''Ganz gut, drinnen war es nur ein bisschen zu warm''

Die beiden nickten zustimmend.

Ein paar Minuten später saßen wir schon zu 6t da und eine Flasche Wein wurde wild herumgereicht.

Die Gesprächsthemen schweiften ab, jeder wurde lockerer und ich merkte auch wie langsam meine mühsam errichtete Fassade gegenüber Jo zusammenfiel. Lachend saßen wir nebeneinader warfen uns vielsagende Blicke zu bei dem was Samatha sagte und chillten einfach. Bis es etwas eskalierte.

''Na Jo, wie siehts bei dir aus? Hast du auch mal bald ne Freundin oder ist das nicht so dein Ding?''

''Nur weil ich mich nicht immer an die Nächste schmeiße? Qualität vor  Quantität, aber bei dir sollte da ja nichts mehr zu retten sein'', gab er genrevt zurück.

Einen Moment lang herrschte Ruhe. Bis Samantha auf stand und mit Tränen in den Augen weglief.

''Ey das war echt nicht korrekt John'' Ihre beiden Freundinnen straften John mit einem Todesblick und ich warf einen fragenden Blick zu Matthias, der ebenso ziemlich verwirrt aussah.

Die beiden Tussis zogen auch davon und wir saßen wieder zu dritt da.

''Was machen die jetzt schon wieder für ne Show? Die wissen doch dass ich das nicht ernst meine. Ich meine wie lange kennen die mich bitte schon?'', gab John überrascht zurück.

Matthias und ich wechselten nur einen kurzen Blick, während John immernoch ungläubig in die Ferne schaute.

''Ne jetzt aber mal ganz ehrlich, stimmt doch auch irgendwie, was ist denn jetzt deren ihr Problem'', beschwerte er sich weiter.

''Ach komm Jo, vergiss es doch einfach'', gab Matthias zurück.

''Matthias hat Recht, ist doch jetzt egal, lass dir doch die Laune nicht verderben.''

Er schwieg kurz.

''Aber ich verstehs grad nicht!?'', fing er dann wieder an.

Matthias warf mir einen amüsierten Blick zu, den Jo natütlich sah.

''Ich find das grad alles andere als lustig.''

''Es ist schon lustig wie du dich darüber jetzt aufregen wirst, wahrscheinlich die ganzen nächsten zwei Tage'', erklärte Michael und John strafte ihn mit einem unverständlichen Blick.

''Mach dir jetzt einfach keinen Kopf, ich weiß ich mach mir auch zu oft zuviel Gedanken, aber vergiss es einfach'', versuchte ich zu helfen.

''Echt machst du das?'', fragte Matthias gespielt überrascht.

Ich schaut ihnen einen Moment lang perplex an bis mich John aufklärte, dass das Ironie gewesen war.

''Hahah Matthias'', erwiderte ich mit unveränderter Miene.

''Sorry'', antwortete er und versteckte sein Lachen hinter seinem Becher und wir verfielen in ein kurzes Schweigen, bei dem John die ganze Zeit nachdenklich in die Ferne blickte.

''Also ich geh kurz mal nach meinem Kumpel schauen''

Matthias stand auf und John nickte abwesend während ich die Augen verdrehte..

'Nach dem Kumpel schauen' war ihr Geheimcode für auf die Toilette gehen, wie bei kleinen Kindern..

Kopfschüttelnd blickte ich Matthias hinterher, bis John erneut seine Stimme hob.

''Warum können nicht alle so sein wie du, Mira'', fragte er, weiterhin in die Ferne blickend.

Mein Herz setzte einen Schlag aus und ich schaute ebenfalls weg und antwortete mit erstaunlich fester Stimme:

''Dann wäre es ja ziemlich langweilig.''

''Aber es wäre wenigstens eine angenehme Langeweile'', gab er zurück und unsere Blicke trafen sich und als hätten wir uns verbrannt schauten wir sofort wieder weg.

Ich nahm den letzten Schluck aus meinem Becher, als Matthias endlich wieder zurück kam.

Wir redeten wieder über verschiedene Sachen und John bat mir etwas von seinem Trinken an.

Ich wusste nicht was er für ein hochprozentiges Zeug dadrin hatte, aber ich wurde etwas nachlässiger.

Matthias machte einen Witz überJohn und ich klopfte John ironisch tröstend auf das Bein.

Überrascht musterte er mich und ich machte so als ob ich das unbewusst gemacht hätte.

Als John dann auch seinen Kumpel suchen wollte, stand ich mit ihm auf, da ich ebenfalls auf die Toilette musste.

Ich spürte schon langsam den Alkohol und versuchte meine Füsse normal voreinander zu setzten.

Wir beide gingen zusammen in den zweiten Stock was für manche wohl komisch aussah, wir wussten jedoch das oben zwei meist freie Toiletten waren.

Im Flur trennten sich unsere Wege und als wir schließlich gleichzeitig wieder in den Flur traten schaute ich ihn überrascht an.

''Perfektes Timing'', grinste ich.

''Das stimmt wohl. Ich hab extra gewartet bis ich gesehen hab, dass du rauskommst'', witzelte er.

''Bestimmt'', erwiderte ich und wir gingen zusammen hinunter, zurück in den Garten, während mich langsam wieder ein mulmiges Gefühl beschlich, wenn ich ihn von der Seite anschaute.