Kapitel 12

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In der Umkleidekabine angekommen, setze ich mich erstmal hin und atme tief durch. Das hat jetzt echt gut getan, jetzt muss ich nur noch von hier weg. 

Ich schreibe Gaby eine Sms in der steht das ich gekündigt habe, und ich jetzt nachhause laufe, mein Magen knurrt ,so entscheide ich mich für einen Besuch in dem Kaffee in dem ich mit Luc war. 

Und tatsächlich, Luc ist da. " Hey Lauren, alles klar?", ich nicke und setze mich zu ihm. 

" Einen Kaffee mit Milch und Zucker", murmle ich zur Kellnerin, die prompt wieder verschwindet. 

" Ja bei mir ist alles okay, ich habe heute gekündigt, es ist Zeit zu gehen." , er schaut mich erstaunt an und fragt " Ist das dein Ernst? Lauren, du bist eine super Ärztin, wir brauchen dich. ", ich blicke ihm direkt ins Gesicht und merke wie der Glanz in seinen Augen langsam verblasst. 

" Ich will nach Melbourne, Australien. Ich muss einfach ganz ganz weit weg Luc, ich kann nicht mehr. ", er legt seine Hand vorsichtig auf meine und fragt was passiert sei, doch ich kann kein Wort heraus bringen. 

Er tut mir irgendwie Leid, aber ich darf ihm das bloß nicht zeigen, mich wundert jedoch das er mich nicht gehen lassen will, ich meine, wir haben uns nur ein paar mal getroffen und mehr nicht.

Der heiße Kaffee füllt meinen Mund aus und gibt mir den Mut, zu sprechen. 

" Taylor, mein Freund hat mich betrogen. Er war mit einer anderen Frau im Bett. In unserem Bett. ", meine Augen füllen sich mich Tränen, die ich jedoch versuche zu unterdrücken doch es ist zu spät, denn Luc hat sie bemerkt. 

Ich sehe seine Fassungslosigkeit, die ihm ins Gesicht geschrieben ist. Er steht auf, und nimmt mich in den Arm, es ist komisch, aber es tut irgendwie gut. 

" Scheiße, was ein Arschloch, den nehme ich auseinander, Lauren du darfst nicht gehen." flüstert er. Als ich meinen Kopf auf seine breite Schulter ablege gebe ich zu, dass ich schon sehr bald ein Flugticket buchen und meine Wohnung kündigen werde.

Nachdem wir unseren Kaffee zuende getrunken habe, verlassen wir das Cafe, worauf mich Luc auf eine Zigarette einlädt, die wir auf dem Dach des Rettungswagens genießen. 

Er kramt in seiner Tasche um seine Zigarettenschachtel zu suchen, während ich ins Leere starre und flüstere:" Es war unser Bett. Irgendwie kann ich es immernoch nicht wirklich fassen. Und irgendwie hab ich Angst allein nach Australien zu fliegen.", er nimmt einen tiefen Zug, pustet diesen wieder in die Luft, und reicht mir eine Zigarette die er bereits angezündet hat. 

" Was hälst du davon wenn ich mitkomme? Ich bleib einfach ein paar Monate bis du dich dort gefunden hast, und dann geh ich wieder?", diese Frage lässt mir den Atem stocken. " Ist das dein Ernst?, was ist mit deinem Job und deiner Wohnung ?", "halb so wichtig", murmelt er während er den Rauch erneut horizontal in die Luft pustet.

Die Frage regt mich zum nachdenken an, vielleicht wäre es ja garnicht so schlecht, dann wäre ich zumindest nicht allein. 

" Ich denke darüber nach, es ist besser wenn ich mich jetzt nachhause bewege und etwas Schlaf bekomme", er drückt seine Zigarette aus, springt vom Dach des Rettungswagens und ruft:" Du kannst auch wohl so lange bei mir schlafen, ich hab ein Gästezimmer, dann kannst du deine Wohnung jetzt schon kündigen und musst nicht mehr darin leben. Also nur wenn du willst.", ich weiß zwar nicht wirklich wieso aber ich nehme das Angebot an und springe ebenfalls herunter und drücke meine Zigarette an einer Betonwand aus. 

Ehrlich gesagt weiß ich nicht wieso ich das grad getan habe, aber Luc will anscheinend wirklich nur das Beste für mich. 

The past get's you everywhereWo Geschichten leben. Entdecke jetzt