Kapitel 8

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"Süße du bist ganz nass geschwitzt du hast die ganze Zeit geschrien.Du hattest einen Alptraum." " Ich weiß Mom ich weiß." Vorsichtig strich ich ihre Hand von meiner Schulter. Ich war sichtlich verwirrt.Wie konnte ein mir fremder Mensch meinem eigenem Dad so ähnlich sehen.Das kann kein Zufall sein, mein Vater hatte keine Geschwister.War meine Mom ,wirklich meine richtige, leibliche Mutter?Hatte mein Vater sie etwa betrogen und sie bis zu seinem Tod unwissend gelassen?Es war schrecklich, alleine die vorstellung ließ mich schaudern.Ich hatte mir schon immer ein Bruder oder eine Schwester gewünscht. Ich hätte mit ihnen reden und spaß haben können. Wir hätten gestritten uns wieder versöhnt und dann wieder gestritten.

So wie bei meiner alten Freundin.Wir kannten uns seit dem Kindergarten.Sie war immer wie eine Schwester für mich. Auch in der Grundschule waren wir immer für einander da und haben überalles geredet. Sie hatte einen großen Bruder in den ich früher heimlich verknallt war.Er war 2 Jahre älter als wir , aber er sah ziemlich gut aus.Sein Name war Harry. Die meiste Zeit als ich bei meiner Freundin Wynne war ,saßen wir bei ihr zu Hause auf ihrem Bett und haben geredet oder ihr Zimmer verwüstet in dem wir Kissenschlachten veranstalteten.

Trotz der Lautstärke die wir produzierten hörte man wie Harry sich mit Gemma seiner älteren Schwester stritt. Doch nach längerer Zeit klopfte er immer an ihrer Tür  und die beiden umarmten sich. zumindest erzählte mir Wynne das immer.Wir waren wie Pech und Schwefel.Sie hatte immer Selbstzweifel. Sie fand sich immer zu dick obwohl sie total okay war, vielleicht war sie keine Bohnenstange aber sie war auf gar keinen Fall dick.Ich sagte es ihr immer, leider bleidigte sie ihre 'Ex-Freundin' immer.Früher verstanden sie sich immer prächtig , aber seitdem Amilia auf die falsche Spur geraten war, redete sie über Wynne .Hinter ihrem Rücken natürlich. Ich sagte es Wynne und verteidigte sie vor Amilia.Seitdem haben sie so gut wie nichts mehr miteinander zu tun.Wynne war wirklich hübsch. Sie hatte blonde,schulterlange Haare und einen Pony.Außerde hatte sie dicke Wangen die ich immer total knuffig fand sie aber ständig gesagt hat ich sollte das lassen.Ich vermisse sie wirklich sehr.Sie ist seit 2 Jahren nach Kanada gezogen weil ihr Vater dort einen neuen Job fand.Wir schrieben zwar sehr oft miteinander und sie sagte das sie nach Kanada nach Deutschland und dann doch wieder zurück gezogen wäre.Innerlich hoffe ich bis heute das sie wieder zurück nach L.A. zieht. Seit sie weg ist habe ich keine Freunde mehr gehabt , ich glaube ich hatte einfach nur Angst.Ich könnte das ganze nicht nocheinmal durch machen.

Ich war so in Gedanken das ich nicht merkte das der Arzt ins Zimmer kam.Ruckartig setzte ich mich auf, als ich bemerkte das er direkt vor meinem Bett stand." Ich wollte sie nicht stören oder belästigen, aber ich wollte sie wegen der Prothese noch einmal fragen.Haben sie schon eine Entscheidung gefällt?"

Mist an die Prothese hatte ich gar nicht gedacht.Was antworte ich denn jetzt.Er will bestimmt eine Antwort sonst wäre er nicht hier.

"Ja.Also ja ich hätte gerne die Prothese."

War das die richtige Entscheidung?Ja! Ja es war die richtige, die anderen Studenten würden mich im Rollstuhl nur noch komischer anstarren als sie es jetzt schon tun.

"Okay , gut. Ich hab hier noch die Einverständniserklärung." Er hielt mir ein Klemmbrett vor die Nase ich nahm es unsicher in die Hand und nahm den Stift der am Brett befästigt war.Ich atmete tief durch und unterschrieb schließlich.Der Arzt nahm die Einverständniserklärung wieder zu sich und überreichte sie meiner Mutter die wieder am Fenster saß.Auch sie unterschrieb aber im Gegenteil zu mir ohne zu zögern.

"Okay wenn das geklärt ist können sie gleich mit uns kommen und wir werden sie schon mal messen." Ich nickt und setze mich aufs Bett.Ich wollte aufstehen, doch als ich mit dem rechten Bein aus dem Bett hüpfen wollte bemerkte ich,das es weg war.Hilfe suchend sah ich den Arzt an , der höchstwahrscheinlich gerade eine Krankenschwester gerufen hat.Nach ein paar Sekunden kam eine Frau ins Zimmer,sie schob einen Rollstuhl vor sich.Meine Mom kam der Schwester zur Hilfe beide hoben mich kurz bis ich auf einem Bein humpelnd mich in den Stuhl fallen ließ.Zusammen mit dem Arzt verließ ich den Raum. Meine Mutter wollte mit , doch ich wollte nicht das sie mich begleitet.

Wir gingen in einen sterilen Raum der sich am Ende des langen Flurs befand. Mir wurde geholfen aus dem Rollstuhl in eine Extravorrichtung zu kommen. Zu meiner Verwunderung wurde nicht nur mein rechtes, fehlendes Bein bemessen, sondern auch mein linkes.Es dauert nicht lange bis der Arzt all seine Maße hatte.Die Krankenschwester brachte mich zurück in mein Zimmer und verschwand so schnell wie sie gekommen war.

"Wie war es?" fragte meine Oma."Es war normal ?Er hat mich in eine art Sitz-Bein-Messungs-Stuhl gesetzt." "Okay also nichts besonderes?",fragte meine Mutter die sich zu uns gesellt hatte.Ich schüttelte den Kopf."Mom kannst du bitte die Gardinen vom Fenster an die Seite schieben ich will nach draussen sehen." Schon lange hatte ich kein Sonnenlicht mehr gesehen."Ich weiß nicht Schatz", antwortete sie. Wie bitte? Wieso konnte sie denn nicht einfach die Gardinen bei Seite schieben."Wieso nicht ?",fragte ich so höflich wie nur möglich."Also.. Okay ich mache es aber vorher muss ich dir noch etwas sagen." Sie ging um das Bett herum und setzte sich neben mich.Sie nahm meine Hand,was mich sehr nervös achte.Was war nur los ?"Also als du den Unfall hattest welchen Monat hatten wir da?" Wieso fragte sie das."Wir hatten Oktober",antwortete ich mit zittriger Stimme."Also Schatz jetzt..",sie stoppte kurz und atmete tief durch." Jetzt ist es Januar."

Nein!! Nein das konnte einfach nicht sein.Ich hatte Weihnachten verpasst?? Ich hatte meinen und den Geburtstag meiner Mutter verpasst??Ich spürte wie mir die Tränen hochkamen doch ich versuchte mit aller Mühe sie zurück zuhalten. "Alles Gute nachträglich Mom",meine Stimme war leise und ich wusste nicht ob sie mich gehört hatte.Doch sie bestätigte es als sie mir einen Kuss auf die Stirn gab und sagte "Dir auch mein Liebling."Sie entfernte sich von mir , ging auf die Fenster zu und nahm die Gardinen weg.Es schneite und es war dunkel was mir verriet das es schon spät sein musste."Danke" sagte ich und starrte in den grauen Himmel, bis ich schließlich in einen traumlosen Schlaf fiel.

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Ich widme dieses Kapitel Wenkii weil sie einfach die Beste ist Hdl:*

LG Leaannasofie99 :-*

Dead LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt