Nun saß ich auf einer alten Veranda und starrte schon seit einer gefühlten halben Stunde in einen verwildeten Garten.
Mir liefen die Tränen die Wangen runter und hinterließen eine heiße Spur.Doch dieses Mal zwang ich mich nicht sie zurückzuhalten.
Aber nein, ich saß nicht auf einem Stuhl auf meiner Veranda vor meinem Haus und starrte in meinen Garten, den ich bändigen müsste. Oh nein, ich saß in einem Rollstuhl, weil ich mein Bein verloren hatte und ich stand auf einer Veranda eines Hauses das mal mir gehörte, und starrte in einen Garten der voller schrecklicher Erinnerung nur so überschwappte.
Ich weinte alles raus.
Ich ignorierte den Blick meiner Oma.
Ich wollte am liebsten allein sein.
Mir ist auf der einen Seite ein Stein vom Herzen gefallen aber auf der anderen Seite habe ich jetzt noch mehr Probleme als ich sowieso schon hatte.
Ich wusste jetzt das ich nicht mit Zayn verwandt war, aber wie sollte ich ihm erklären das seine Tante ein Kind entführt hatte?
Wie sollte ich darauf reagieren das meine Mutter mir all dies verschwiegen hatte?
Hätte sie mir das alles vorher gesagt ,dann hätten wir meinen Bruder zurückholen können.
Meine Mutter wäre nicht so streng zu mir gewesen sie wäre ein glücklicherer und aufgeschlossenerer Mensch gewesen.
Ich wäre nicht so alleine gewesen all die Zeit.
Die Stimme meiner Oma riss mich aus meinen Gedanken "Schatz, komm wir fahren nach Hause"
"N..nach Hause?", stotterte ich zusammen.
"Ja ich darf dich eigentlich schon seit längerer Zeit wieder mitnehmen doch du warst immer so blass um die Nase ich wollte das sie dich noch etwas beobachten, aber ich denke du kannst wieder nach Hause kommen."
"Oh, Okay", schluchzte ich .
Ich wollte mich grade selbstständig zum Auto bringen als meine Oma anfing mich zu schieben. Ich hasste es mich nicht selbst bewegen zu können doch dieses Mal ließ ich es zu.
Vor dem Auto, machte Irma die Tür auf und wollte mich reinheben, doch als ich ihre dünnen Arme vor mir sah, schreckte ich auf.
"Ich schaff das schon Oma danke."
"Was redest du denn da ich helf dir !"
" Nein Oma wirklich ich schaff das", ich war total verzweifelt sie war so schwach und ich war nicht gerade die leichteste.
"Kindchen was ist nur los mit dir?"
"Nichts nur ich.. ehm also ich , ich fühl mich so unnütz wenn du mich immer überall hinträgst und schiebst."
"Aber das ist doch selbstverständlich ich kann doch helfen."
"Oma wenn ich bald wieder in die Uni gehe werde ich auch auf mich gestellt sein."
"Na gut ich gebe aber nur auf , weil wir sonst noch Jahre hier rum stehen."
Ich lächelte kurz und angelte mich in den Wagen.
Auf der ganzen Strecke schweigten wir und ich verlor mich mal wieder in meinen Gedanken.
Er ging mir einfach nicht aus dem Kopf.
Seine Augen die so viel Liebe und Freude ausstrahlten, obwohl er praktisch... tot war.
Wahrscheinlich hatte er nie so viele schreckliche Dinge erlebt, er war immer so positiv und sah in allem das Gute. Das könnte ich nie denn die Welt ist schlecht, nein. Der Mensch ist schlimm, er nahm mir meinen Bruder und meinen Vater.
All diese Geschehnisse veränderten meine Mutter, der Schmerz ändert Menschen.
Ich konnte nicht glauben das Zayn und ich uns seit dem Kindergarten kennen. Ich konnte mich nicht erinnern.
Ich konnte mich ja nicht mal an meinen eigenen Bruder erinnern. Ob er wohl weiß was früher geschah? Aber er benutzt ja seinen richtigen Nachnamen... Er muss also bescheid wissen.
Nial..mein Teddy. Wir hätten uns bestimmt auch im Jugendlichenalter gut verstanden. Wahrscheinlich wäre unsere Familie jetzt noch komplett..
Wir wären nicht umgezogen Vater hätte einen anderen Job in einer anderen Firmer bekommen und wäre vielleicht sogar noch am Leben.
Mama wäre viel glücklicher und hätte mich öfter raus gelassen, ich hätte nicht immer so viel Angst gehabt.... ich hätte mehr Freunde gehabt. Ich wäre nie alleine gewesen.
Ich hätte nicht hier her ziehen müssen alleine, da wir gar nicht est wegzeiehn hätten müssen. Ich wäre nie in den Wagen von Zayn gefahren.
Aber vielleicht war das alles Schicksal, vielleicht sollte das alles passieren, denn so habe ich Zayn kennen gelernt. Aber dann wäre Zayn jetzt nicht tot.
Das Schicksal ist ein mieser Verräter.
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Wir waren inzwischen zu Hause angekommen. Und Oma kochte etwas für uns. Es roch nach Bohnen und Speck, wie ich diesen Geruch vermisst habe.
Ich schlief ab jetzt in Omas Schlafzimmer unten und sie oben in meinem. Da ich die Treppen nicht mehr hoch gehen konnte.
Konnte ich überhaupt irgendetwas?Ich war maximal auf jemanden angewiesen. Ich wollte nie so enden. Nie wollte ich abhängig von irgendetwas sein.
Ich fuhr in die Küche die wunderbar nach Essen roch , endlich keine Krankenhauskost mehr.
"Kann ich dir irgendwie helfen Irma?", fragte ich um mir nicht ganz faul vor zu kommen.
"Du kannst den Tisch decken wenn du möchtest, die Schubladen sind tief genug.",lächelte meine Oma , die wahrscheinlich bemerkt hatte das ich vor langeweile fast starb.
"Alles klar, mach ich",sagte ich in einem fröhlichen Ton.
Ich deckte den Tisch mit viel Mühe , da wir aber nur zu zweit waren , war meine Arbeit schnell getan.
"Ich bin fertig ,kann ich noch was machen?"
"Klar wenn du möchtest kannst du schonmal Paprika für den Salat schneiden."
Gesagt, getan. Ich holte ein Brett die Paprika und ein Messer.
Beim Schneiden, fing ich mal wieder an zu tagträumen. Ich dachte an Zayn an Niall und an meine Mom.
"Mist!" , schrie ich auf. Blut floss aus meinem Daumen. Ich hatte mir in den Finger geschnitten, sowas passiert mir doch sonst nicht.
Ich schloss die Augen kurz vor Schmerz , doch als ich sie auf machte, war der Schmerz wie verflogen. Ich konnte nicht glauben was ich vor mir sah.
Zayn!
"Hey, du musst doch vorischtig sein! Ich mags nicht dich so zu sehen. Du musst wirklich mehr aufpassen."
"Wie bist du so plötzlich hergekommen?", doch bevor ich meine Frage zu Ende stellen konnte, verblasste er ,man sah nur noch seine Silhouette bis auch diese verschwand.
Mit seinem Verschwinden, kam der Schmerz wieder.
"Liebling wie konnte das denn passieren?",fragte meine Oma ,als sie bemerkte, dass ich meinen Daumen im Mund hatte.
"Ich weiß nicht ",sagte ich weil ich nach dem Ereignis grade nicht viel rausbekam.
Was war das?
Wieso hab ich ihn gesehen ,aber meine Oma nicht?
Wieso war er da?
Das war unmöglich.
"Hier ein Pflaster, ich mach den Rest, geh du ruhig fernsehen."
Ich war zu verwirrt um jetzt noch eine Diskussion mit meiner Oma anzufangen.
Ich fuhr ins Wohnzimmer, schaltete den Fernseher ein und ließ ich ihn laufen, während ich weiter über Zayn nachdachte.
Wie kann man jemanden so nah und doch so fern sein?
Wieso musste er in einer Todeswelt gefangen sein warum durfte er nicht loslassen?
Will ich das er loslässt?
Bin ich egoistisch wenn ich will, dass er noch weiter in dieser schrecklichen Welt ganz alleine stecken bleibt , nur damit er noch bei mir bleibt?
Ich denke die ganze Zeit darüber nach , wie schrecklich mein Leben ist, das ich gar nicht drüber nachgedacht habe das auch Zayns Leben auf Kopf steht.
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Dead Love
FanfictionLiebe ist die grösste Macht die es auf der Welt gibt , doch kann sie Tote wieder beleben? Als Maddy im Koma liegt trifft sie auf eine Person , doch ob sie real ist darum lässt sich streiten. Doch als sie im Krankenhaus rumfragt erfährt sie den Namen...