Kapitel 12

22 3 1
                                    

Ohne groß darüber nachzudenken schlug ich mir die Decke vom Schoß und ging aus dem Bett. Ehe ich mich versah lag ich auch schon auf dem Boden. "Ach Liebling was machst du denn da?", fragte meine Oma und half mir in den Rollstuhl.

" Tut mir Leid ich muss mich echt noch an das Kerlchen hier gewöhnen.", sagte ich und schmunzelte. "Das müssen wir alle.", sagte meine Oma mit einem lächeln im Gesicht.

Genau das liebe ich an meiner Oma ihr lächeln war einfach so ansteckend, dass man unwillkürlich , zurück lächlen musste. 

" So kann es los gehen?", als Antwort nickte ich kurz und meine Oma fing an mich durch die Gegend zu schieben.

Als wir nach einer gefühlten halben Stunde endlich im Auto saßen ,schaute ich die ganze Fahrt aus dem Fenster. Die Stadt hatte sich kaum verändert und es war schön mal außerhalb des Krankenhauses zu sein. Ich fühlte mich frei.

Ein kleines lächeln schlich sich auf meine Lippen als ich meinen Kopf gegen die Fensterscheibe lehnte und nach draussen starrte.

Wir kamen an neuen Häuserblöcken vorbei. Sie kamen mir bekannt vor aber ich war noch nie hier gewesen oder ?

Oma hielt an und wir standen vor einem wunderschönen Fachwerkhaus mit Vorgarten. Es sah verlassen aus. Der Garten war verwüstet ,er sah so aus als wäre jahrelang niemand mehr hier gewesen um sich um alles zu kümmern.

Meine Großmutter war längst aus gestiegen und hatte den Rollstuhl aus dem Kofferraum geholt.

Wie angewurzelt saß ich im Auto und starrte auf das Haus es kam mir bekannt vor wirklich unnormal bekannt.

Es fühlte sich komisch an hier zu sein ich konnte das Gefühl nicht beschreiben was mich in diesem Moment durchfuhr.

Ich schreckte auf als plötzlich jemand an meinem Autofenster klopfte. Als ich jedoch das Gesicht von Irma sah entspannte ich mich. Ich öffnete die Tür und stütze mich auf den Rollstuhl. Wird sich das je normalisieren ?

"Geht's dir gut Engel ?"

"Alles gut.",versicherte ich meiner Oma, die mich mit besorgten Blick musterte. Doch ich sah sie nicht anders an. Sie war die letzten Monate dünn geworden,zu dünn für meinen Geschmack.

Sie lächelte mich zuversichtlich an und schob mich in Richtung Tür.

"Hier wohnt niemand oder ?"

"Schatz sieh dir den Garten an , hier wohnt seit..,seit dem Vorfall niemand mehr. Ich hab noch die Schlüssel."

"Okay."

Sie zog den Schlüssel aus ihrer Tasche,er war nicht wie die anderen an ihrem Schlüsselbund.

Mühevoll öffnete sie die Tür und ich legte selbst Hand an und schob mich mit aller Macht in den Flur des Hauses rein.

Das seltsame Gefühl überkam mich wieder und machte mich nervös.

Gedankenverloren guckte ich mit alles an, rechts neben der Haustür war ein offener grosser Raum in dem ein alter Computer und ein grosser Holz - Schreibtisch stand. Die Wände waren mit eingebauten Regalen ausgestattet.

Langsam fuhr ich neben den Regalen vorbei und strich über einzelne Bücher die zurückgelassen wurden.

Alles war mit einer dicken Staubschicht bedeckt doch das wunderte mich nicht und störte mich auch nicht.

Links neben der Haustür war ein weiterer offener Raum, grösser als der Andere. Ein Sofa stand vor einem uralten Fernseher nur ein Tisch trennte die beiden voneinander. Ging man weiter in den Raum rein waren die Wände wieder mit Regalen besetzt und ein Steinkamin vor dem zwei Sessel standen vervollständigten den Raum.

Dead LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt