Kapitel 7

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Ich spürte Schmerz, mehr als ich je zuvor gespürt hatte.

Der Pinsel strich über meinen gesamten Handrücken und ich konnte bald meine Hand nicht mehr spüren.

Ich schloss meine Augen und blendete die ganze Welt um mich herum aus.

Es klappte, die Welt um mich war weg und die Schmerzen hörten auf, mein Leben war wieder normal, doch leider nur für wenige Sekunden.

Als ich meine Augen das nächste Mal öffnete, spürte ich als Erstes den stechenden Schmerz in meiner Hand und ich merkte wie mir Tränen über die Wangen liefen.

Ich traute mich nicht auf meine Hand zu schauen, denn ich wusste der Anblick meiner verätzten Haut würde nicht sehr schön sein.

Insgeheim hoffte ich das ich nicht zu sehr blutete, denn ich ekelte mich immer noch vor Blut, auch wenn es mein eigenes war.

Langsam senkte sich mein Blick in Richtung meiner Hand. Ich fühlte mich wie in Trance und war extrem angespannt.

Ich atmete noch einmal tief ein, als mich plötzlich ein ohrenbetäubenden Krachen aus meinem Zustand erweckte.

Sofort schaute ich zur Tür von wo das Geräusch kam, doch ich konnte nur noch den Schatten der schweren Holzfällerstiefel in der Türspalte sehen.

Ich war alleine. Mein Entführer war weg und nicht mal mehr Caitlin lag auf dem Tisch.

Ich nahm all meine Kraft zusammen und schaute auf meine Hand, oder das was davon übrig war. Mein gesamter Handrücken war blutig und ab und zu konnte man zwischen dem Blut die weißlichen Knochen sehen.

Diesen Anblick konnte ich nicht wirklich lange aushalten und musste wieder weg schauen.

Es tat immer noch weh, aber ich gewöhnte mich langsam an den Schmerz. Meine Hand schaute ich nicht mehr an und konnte auch nicht sehen ob ich viel Blut dadurch verloren hatte. Allerdings wurde ich müde, war das nicht ein Zeichen von Blutverlust?

Ich beschloss zu schlafen solange mein Entführer noch weg war, denn beobachtet zu werden während ich schlief wollte ich wirklich nicht.

Ich schloss meine Augen und es dauerte nicht lang bis ich einschlief.

Ich war wieder da. Da wo ich das letzte Mal auch war--vor meiner Haustür.

Sollte ich reingehen?

Was war, wenn er dort wieder auf mich wartete?

Sollte ich das riskieren?

Langsam griff ich an den Schlüssel der bereits im Loch steckte und wollte ihn umdrehen.

NEIN, DAS KONNTE ICH NICHT MACHEN.

Sofort zog ich meine Hand von dem Schlüssel weg, ich wollte nicht nochmal riskieren in die Hände meines Entführers zu laufen.

So dumm war ich nicht. Ich atmete einmal tief durch und drehte mich um.

Vor mir war der lange Hausflur, durch den ich nun rannte um so schnell wie möglich aus meinem Haus zu gelangen.

Ich rannte und rannte und rannte.

Der Gang schien nicht zu enden...

Irgendwann blieb ich stehen und schaute hinter mich und dort war meine Haustür. Ich schien mich nicht von der Stelle bewegt zu haben.

Ich war verzweifelt und vergrub mein Gesicht in meine Hände. So verharrte ich eine Weile, doch als ich das nächste Mal nach oben blickte war ich nicht mehr in meinem Hausflur.

Ich war wieder da.

Bei meinem Entführer.

Ich brauchte ein paar Sekunden um zu verstehen was gerade passiert war und wo ich mich nun befand.

Aus Reflex drehte ich mich um, doch dort stand er.

Genau hinter mir.

Er lächelte zufrieden und packte mich dann grob an meinem Arm.

Ich konnte gar nicht so schnell schauen, da lag ich schon auf dem Boden. Er hatte mich geschubst und das nicht gerade sanft.

Langsam beugte er sich über mich und ich spürte seinen warmen Atem an meinen Hals.

Er packte mein T-Shirt und zog es mir aus. Ich war wie gelähmt und konnte mich nicht bewegen. Jetzt öffnete er meinen BH und schmiss ihn in eine Ecke des Zimmers.

Es folgten Socken, Hose und Unterhose und am Ende lag alles in einer Ecke und ich nackt vor ihm auf dem kalten Steinboden.

"Dann wollen wir mal.", murmelte er und griff nach einem großen Eimer der neben ihm Stand.

Ich wollte aufstehen und weg rennen doch irgendetwas machte es mir unmöglich.

Er hob den Eimer hoch und schüttete den Inhalt über mich. Erst das Gesicht und dann arbeitete er sich langsam zu den Füßen vor.

Die Flüssigkeit lief mir in den Hals und in die Augen und dann merkte ich was es war.

Säure.

Mein ganzer Körper fühlte sich an als würde er brennen und ich spürte wie es mir immer schwerer fiel zu atmen.

Bis irgendwann der Schmerz verblasste und mein Herz aufhörte zu schlagen und dafür war ich dankbar, denn jetzt war es endlich vorbei.

Pain, Fear, LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt