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Der Webstuhl der Zeit

Eines jeden Menschen Leben
Wird gewebt am Webstuhl der Zeit
Fremde Muster erschaffen die Schiffchen
Bis in alle Ewigkeit.
Manche Schiffchen führen Silber,
Andere Fäden aus purem Gold.
Doch die meisten weben dunkle Töne,
Weder hell, noch süß, noch hold.
Nur der Weber sieht mit wachem Blicke
Wie sich das Schiffchen flink bewegt,
Erkennt das Muster, das sich bildet,
Während der Webstuhl sich emsig regt.
Er allein kennt des Gewebes Schönheit,
Führt die Schiffchen ohne Zagen,
Die manch schrecklich düst'res Fädchen
Als auch sonnig-goldene tragen.
Erst wenn jeder Webstuhl stillsteht
Und die Schiffchen ruhen stumm,
Wird der Herr das Muster offenbaren:
Das Wer, das Wo und das Warum.

(Unbekannt)

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