#14

73 4 0
                                    

An diesem Morgen begriff ich den Unterschied zwischen Verantwortung und Kontrolle. Lange hatte ich versucht, alles und alle zu kontrollieren, glaubte, dass nur dann mein Leben sicher wäre. Verantwortlich gefühlt für mein eigenes Leben habe ich mich jedoch nie. Erst waren es meine Eltern, dann meine Freunde und zuletzt mein Ehemann und die Menschen, mit denen ich lebte, die dafür zuständig waren. Immer wieder schob ich die Verantwortung von mir, im Privatleben wie im Beruf. Immer wieder fiel ich tief, wurde enttäuscht und verletzt. Jetzt aber habe ich endlich begriffen, was ich ändern muss.
Die Verantwortung liegt bei jedem Einzelnen. Ich bin verantwortlich für meine Entscheidungen, muss selbst die Konsequenzen für das tragen, was ich tue. Es gibt Menschen, die mich beraten oder mir helfen können, aber am Ende werde ich das ernten, was ich gesät habe. Ich war es, die erlaubt hat, Menschen in mein Leben zu lassen, die es nicht gut mit mir meinten. Ich war es, die viele Fehlentscheidungen getroffen hat, aber ich bin auch die Einzige, die jetzt entscheiden kann, ob ich aus meinen Erfahrungen lerne oder mich weiter von negativen Gefühlen und Erinnerungen zurückwerfen lasse. Ich entscheide selbst, ob ich Verantwortung für mein eigenes Leben übernehme oder sie weiter anderen überlasse. Natürlich gibt es Umstände, die man selbst nicht beeinflussen kann, aber wir leben in einer Zeit, in einer Gesellschaft, mit großen Freiräumen, wir können unser Leben weitgehend so gestalten, wie wir wollen. Wenn wir uns von Negativem entmutigen, von scheinbaren Grenzen oder Ängsten zurückhalten lassen, dann sind wir für die Konsequenzen selbst verantwortlich. Ich habe mich entschieden, die Verantwortung für mein Leben zu übernehmen, dafür zu sorgen, dass ich mich von meinen Schuldgefühlen und Ängsten befreie. Nur so kann es mir gelingen, so zu leben, wie ich es mir wünsche. Alles geschieht mit dem Bewusstsein, dass jeder Tag ein neuer Tag ist und mir neue Möglichkeiten bietet.
Kürzlich hat mir jemand gesagt: Greif nach dem Mond, dann erreichst du den Mond, greif nach den Sternen, dann erreichst du die Sterne, greif über die Sterne hinaus, dann sind deine Möglichkeiten unendlich.
(Sabine Kuegler)

Das Zitat ist von Sabine Kuegler, der Autorin des Romans  Dschungelkind, dessen Cover ich oben eingefügt habe.

Art of ThoughtsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt