Kapitel 8

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~Logan~

Die Autofahrt verlief still. Conner saß neben mir und hatte seinen Kopf gegen die Scheibe gelehnt. Seine Augen waren geschlossen. Ich hörte die leise Musik, die aus meinen Boxen kam. Diese Frau von gerade eben war komisch gewesen. Sie hatte uns angestarrt, als wären wir Geister. Irgendetwas hatte die Frau an sich, was mich an jemanden erinnerte. Wet war sie? Ihre Tochter, hatte genauso wie sie, diese starke Ausstrahlung. Soweit ich mich erinnern konnte war sie dieses Vorläufe Mädchen gewesen, dass Ethan in der Schule so aufgeregt hatte. Ich atmete tief ein. Mein Brustkorb hob und senkte sich. Conner war still. Er hatte die ganze Autofahrt nichts gesagt. Ich lenkte das Auto in unsere Einfahrt, schaltete die Musik ab und starrte Conner an. Er beachtete mich nicht. Es vergingen mehrere Minuten, dann hörte ich ein lautes Seufzen seinerseits. Ich sagte nichts. Das musste ich auch nicht. Conner wusste, dass ich ihm zu hörte, ohne, dass ich irgendwelche Andeutungen machen musste. „Sie ", sagte er. Wen meinte er? Die Frau von gerade eben? Das Vorläufe Mädchen? Nachdenklich runzelte ich meine Augenbrauen. „Sie ist wieder da", meinte er wieder. Wen meinte er mit sie? Oder war es....? Mit großen Augen schoss mein Kopf rum. Die einzige Frage die mir durch den Kopf ging war 'Warum?'. Conners Augen wurden glasig. Es war wie ein  Lichtblitz der mich durchzuckte. Vor meinem inneren Auge, kamen die Augen der Frau, zum Vorschein. Sie sahen sich auf irgend eine Art und Weise ähnlich. Auch war die Nase Conner's, genauso wie die der Frau, mit rötlichen Flecken übersät. Ich sah ihm an, dass er versuchte sich  zusammen zu reißen, doch genauso wie ich wusste, dass er gleich weinen würde, war mir bewusst wie Conner sich danach verhalten würde. Es war schon lange her, dass er geweint hatte. Genau genommen seit dem er Sie verlassen hatte. Auch ich war meinen Gefühlen gegenüber immer kontrolliert. Weinen war etwas, was ich nicht tat. Laut schreien, Boxen, alles was das Gegenteil von Weinen war, war meine Lösung meine Gefühle zu offenbaren,die  Trauer ausdrücken sollten. Ich wusste, was für eine Stärke es war einfach zu weinen. Aber, dass war ich nicht. Keiner von uns war das. Was waren schon körperliche Schmerzen, die man aushalten musste, oder Muskeln die man sich über Jahre aufgebaut hatte, wenn man seine Gefühle nicht zum Ausdruck bringen konnte? Ich blinzelte. Durch meine Sonnenbrille sah ich alles dunkler als es sein sollte, weshalb ich einen Moment brauchte, bis ich meinen Augen wieder vollends trauen konnte. „Wieso ist sie wieder da? ", meinte Conner hysterisch. „Ich will sie nicht mehr sehen! Ich kann es einfach nicht!". Mit diesen Worten machte er die Tür auf, knallte sie zu und lief in Richtung See weg. Es war ruhig. Mein Nacken schmerzte. „Ich weiß auch nicht warum sie wieder da ist, Conner", flüsterte ich leise, „Aber was ich weiß ist, halt dich von ihr fern. Es ist das erste Mal nicht gut gegangen und ein zweites  Mal wirst du es nicht mehr verkraften. Glaub es mir einfach. Ich weiß es". Ein klopfen an meiner Fensterscheibe ließ mich aufschrecken. Das grinsende Gesicht von Liam schaute mich an. Mit zusammen gezogenen Augenbrauen schüttelte ich den Kopf. Ich wollte allein sein. Wiedermals blickte ich auf. Liam war verschwunden. Ich grinste. Er schaffte es immer wieder  jemanden zum Lachen zu bringen. Egal ob es ihm oder Andere schlecht ging.
In meinem Zimmer war es dunkel. Ich hörte das leise Summen des Ventilators. Meine Augen waren auf die Zeile in meinem Buch, dass ich in der Hand hielt, gerichtet. Die kleine Leselampe neben meinem Bett spendete genügend Licht und trotzdem blieb der Raum weitesgehenst dunkel. Die Zeilen flogen nur so an mir vorbei. Es war wie in einem Film, der sich allerdings nur in meinen Kopf abspielte. Ich merkte kaum noch wie ich die Seiten umblätterte, als ich wiedermals gestört wurde, durch das unverhoffte eintreten Dad's. Mit nur einem I kann auf ihn, der schnell wieder auf mein Buch huschte, hab ich ein tiefes Brummen von mir. Auffordernd hob ich eine Augenbraue. Man sag Dad an, dass er nervös war. Wieso nur? Weshalb waren momentan alle so komisch? Ethan, der immer nachdenklicher wirkte, Conner, dessen Liebesleben alles durcheinander brachte, Dad, der auf unnatürliche Weise nervös war und die Frau, die bei unserem Anblick fast in Tränen ausgebrochen war. Die Frau. Das Mädchen. Alles hatte angefangen, als wir h sie dieses Mädchen vorgeknöpft hatten. Aber es gab keine übernatürlichen Kräfte. Oder doch? Mehrmals schüttelte ich den Kopf. Es war alles nur Einbildung. Ein  ungewöhnlicher Zufall. Ich sollte weniger Fantasy Bücher lesen, nahm ich mir vor. „Logan? ", fragte Dad. Er setzte sich auf meine Bettkante, schaute sich nervös im Raum um und faltet seine Hände in seinem Schoß. Ich setzte mich auf und legte schweren Herzens mein Buch beiseite. Dad hatte Vorrang. Es sah ungewöhnlich aus wie er dort vor mir saß. Seine Tattoos, die seinen Körper übersäten, waren mit ihm gealtert. Er war Anfang fünfzig und trotzdem noch gut in Form. Daher sah es so skurril aus  wie er dort saß. „Hast du nicht manchmal nach deiner Mutter gesehnt? ", fragte Dad mich. Einen kurzen Moment stockte mein Atem. Hatte er mich gerade, dass gefragt was ich glaubte gehört zu haben? Ob ich mich nach meiner Mutter gesehnt hatte? Und wie ich mich nach ihr gesehnt hatte. Nach ihren Armen, und einmal auch das Wort 'Mum' aussprechen zu können. Doch jetzt kam es mir unwirklich vor. Warum sollte ich mich jetzt nach meiner Mum sehnen? Ich hatte sie nie kennengelernt und wollte es auch nicht mehr. Diese Frau hatte Dad's Leben mehr als nur beeinflusst. Außer sie, gab es keine Frau mehr in seinem Leben. In keiner erdenklichen Art und Weise. Er achtete nichtmals auf andere Frauen, obwohl ihm immernoch verstohlene Blicke Blicke, von dem Schlag seines Alters, zugeworfen wurden. „Ja, Dad", antwortete ich wahrheitsgemäß, "ich habe mich nach Mum gesehnt, aber jetzt nicht mehr". Bei meinem letzten Satz spürte ich einen kleinen Stich in meinem Brustkorb. Hatte ich mich I bewusst nach ihr gesehnt? Bei meinem Blick auf Dad stockte ich abermals. Er hatte Tränen in den Augen. Er war stark. Er konnte seine Gefühle zeigen. Die glasigen Augen von ihm schauten mich an. Ich fühlte mich wie versteinert. Möglicherweise sah man meinem Gesicht an, denn die ersten Tränen rollten Dad's Wangen hinunter. „Weißt du ", flüsterte er," Sie war eine wundervolle Frau. Olivia war eine wundervolle Frau".Olivia? Hieß so meine Mum? Und warum hatte er 'war' gesagt? War sie tot? "Es lag nichtmals an ihr , dass wir uns getrennt hatten", fuhr er fort, "Ich war es Schuld. Ganz allein ich. All die Jahre hatte ich sie nicht gesehen..... Kannst du dir vorstellen wie es ist, wenn man die Liebe seines Lebens wieder trifft und dann sie dich voller Hass anstarrt?". Er hatte was?! Dad hatte unsere Mum getroffen und es h sich nicht erzählt? Abgesehen von mir, kam es mir nicht so vor als würden die Anderen bescheid wissen.
„Du hast sie getroffen?", sagte ich kalt. Es tat mir Leid wie ich mit ihm redete, aber ich konnte nicht anders. Alm die Wut und der Schmerz, der mir nicht bewusst war rieselte auf mich ein. „Du hast sie getroffen und es uns nicht erzählt?",sagte ich laut. Dad schaute mich nur an. Es interessierte mich nicht, dass er nichts sagte. Es war mir egal. Mein Atem ging schneller. Meine Hände hatten sich zu Fäusten geballt. Ich brauchte meine Ruhe. Jetzt. Sofort. Auf der Stelle. Dad sah mir an, was in mir vorging. Wortlos stand er auf und schloss die Tür hinter sich. Wieso hatte er mir das alles erzählt? Warum? Wusste er nicht wie es mir dabei gehen würde? Mit einer Bewegung meines rechten Armes fegte ich einige Bücher aus meinem Regal. Sie landeten laut krachend auf dem Boden. Jedes einzelne Buch. So fühlte ich mich. Wie ein Buch, dass aus der Reihe geschmissen wird. In den Abgrund. In diesem Fall auf den Boden. Ich zog mir eine schwarze Lederjacke über meinen meinen Kapuzenpulli, dessen Kapuze ich mir tief ins Gesicht  gezogen hatte. Die Zigarettenpackung hielt ich fest in der Hand. Ohne groß nachzudenken stürmte ich aus meinem Zimmer. Die Treppe runter ins Erdgeschoss. An Dad, der mich meinen Namen rufend aufhalten wollte vorbei nach draußen. Rasch ging ich die Einfahrt runter Richtung Park. Ich stellte mich in eine ruhige Ecke unter einen Baum. Mit meiner Hand zündete ich mir meine Zigarette an. Der Geschmack betäubte meine Gefühle. Ich wusste nicht wie lange ich dort stand. Wie viele Zigaretten ich geraucht hatte. Was mir aber klar war, war die Erkenntnis, dass momentan bei jedem von uns das Leben irgendwie verrückt spielte. Ob es im positiven Sinn war oder sein würde, müsste sich noch heraus stellen. Mein Feuerzeug schnippste auf. Die wie viele Zigarette hatte ich gerade angezündet? Ich schaute auf. Um mich herum lag ein Haufen verbrauchter Zigaretten. Meine Packung fühlte sich deutlich leichter an. Ob meine Mum früher auch geraucht hatte? Ob ich ihr ähnlich sah? Das war das erste Mal, dass ich wirklich über Mum nach dachte. Vielleicht hatte ich doch gelogen, als ich sagte, ich wolle sie nicht mehr kennenlernen? Und dann passierte es. Eine einzige Träne lief meine Wangen hinunter. Danach die Zweite und Dritte. Die Tränen liefen und liefen und es war mir in diesem Moment zum ersten Mal nicht unangenehm zu weinen. Vielleicht war ich doch stark? Aber es fühlte sich nicht so an. Ich sehnte mich nach Nähe zu jemanden, dem ich vertraute. Der die Arme um mich schloss. Plötzlich spürte ich eine andere Körperwärme. Ganz dicht bei mir. Die Person war klein. Mit einem Tränenschleier vor den Augen schaute ich sie an. Vorsichtig legte sie beide Arme um mich und hielt mich fest. Meine Tränen flossen immer mehr. Ein leises Schluchzen drängt aus meiner Kehle. Langsam beugte ich mich zu der kleinen Person hinunter. Meinen Kopf legte ich in ihre Halsbeuge und vergrub mein Gesicht darin. Meine Arme schlossen sich um ihren zierlichen Körper. Ihre Hand streichelte über meinen Rücken. Mit ihrer leisen Stimme redete sie beruhigend auf mich ein. Tief durchatmend löste ich mich von ihr. Mit meinen Handflächen rieb ich mir über das feuchte Gesicht. Die Zigarette hatte ich irgendwann fallen lassen. Mit geöffneten Augen schaute ich in das Gesicht des Mädchens, das mich getröstet hatte. Sie kam mir bekannt vor. Es war doch nicht etwa...? Konnte es wirklich sein, dass es schon wieder dieses vorlaute Mädchen war? Auch sie schien mich erkannt zu haben, den ihr nicht vorhin mitfühlender Gesichtsausdruck hatte sich in einen eiskalten verwandelt. Mit verschenken Armen stand sie vor mir. Ihre Augen waren kalt. Lag es an mir? Ich spürte wie sich durch ihren Blick eine Gänsehaut auf meinen Armen breit machte. Anmerken ließ ich es mir dennoch nicht. Sie erinnerte mich in diesem Moment an Aiden. Er war ein sehr stiller Mensch. Auf andere machte er den Eindruck unerreichbar zu sein. So sah sie in diesem Moment auch aus. Wie oft hatte ich sie schon gesehen? Oft genug um eigentlich ihren Namen zu kennen. Trotzdem wusste ich ihn nicht. Weiterhin darüber nachdenken konnte ich allerdings nicht, da ich durch ein lautes Gebrüll von diesem kleinen Zwerg abgelenkt war. „Wieso begegne ich euch eigentlich immer? Hat man nicht einmal Ruhe vor euch?! Da will man einmal nett sein! Sieht man ja was passiert! Es erwarten einen nur böse Überraschungen! ". Was sagte sie da? „Es reicht", knurrte ich,„Ich habe besseres zu tun, als mich mit dir abzugeben! ". Mit diesen Worten drehte ich mich um und wollte gehen. „Stimmt", hörte ich ihre Stimme, „Heulen ist wirklich etwas, was einen beschäftigt".Ich schoss herum und funkelte sie wütend an „Wg es ja nicht, irgendjemandem von dem Vorfall zu berichten sonst..... ". Ich wurde durch ihre gereizte Stimme unterbrochen„Jaja, ich weiß was jetzt kommt. Der böse Badboy, will dem kleinen Mädchen Angst machen, aber ich sag dir was, es ist mir egal warum du rum flennst. Nur pass das nächste mal besser auf, nicht das jemand anders an  meiner Stelle dich tröstet!". Mit diesen Worten drehte sie sich um und wollte gehen. Dich mit schnellen Schritten trat ich hervor und zog sie mit dem Rücken zu mir, an meine Brust. Dabei hörte ich sowas wie 'Nicht schon wieder' von ihr. Was meinte sie? Ich schüttelte den Kopf und zischte ihr leise ins Ohr „Irgendwann wirst du es bereuen. Glaubs mir".Mit diesen Worten stieß ich sie von mir weg und ging.
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Hallöchen 😊👋🏻
Na wie fandet ihr das Kapitel? Zu eintönig oder ganz gut? Bewertung von 0-10?😂
Und du liebe Kate kam mal wieder in eine 'Badboy - Situation' 😂Die Arme kann einem schon fast Leid tun 😅💞
Alles Liebe 🌸❤️
Eure
~M

My 8 new Badboybrothers ?! Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt