Erstes Kapitel - Part 2

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Die ganze restliche Nacht drehten sich meine Gedanken nur darum. Ich hatte nicht noch einmal meine Augen geschlossen. Als der Wecker neben mir dann sieben Uhr anzeigte, stand ich auf. Ich ging ins anschließende Bad, das man zu meinem Entsetzen nicht mal zuschließen konnte. Ich putzte mir mit einer Zahnbürste des Motels die Zähne und kämmte meine Haare mit meinen Fingern.

Dann stand die Frage im Raum, ob ich duschen sollte. Erstens hatte ich keine Wechselsachen und zweitens konnte Dean jeden Moment reinplatzen. Aber ich war dreckig und kleine Blutspritzer zierten meine Beine. Also zuckte ich mit den Schultern, nahm ein kleines Handtuch und hängte es von außen an die Türklinke. Hoffentlich verstand Dean.

Der Duschstrahl war wohltuend warm und ich wollte für immer dort stehenbleiben, doch ich wusste nicht wie spät es war und wir mussten bestimmt gleich los. Dean war sicher auch schon wach. Der Hahn ließ sich nur schwer wieder schließen und ich wickelte mich schnell in eins der weißen Handtücher, die in einem Schrank gelegen hatten.Dann trocknete ich kurz meine Haare ab und öffnete die Badezimmertür vorsichtig.

Dean packte gerade eine Tasche und drehte sich bei dem Geräusch der Tür um. Sein Blick glitt über meinen eingewickelten Körper und ich wurde rot.

Wie lang war nochmal mein Handtuch? Er grinste verschmitzt. Er war beeindruckt.

Wieso das denn? Ich hatte schon immer etwas an meinem Körper auszusetzen.Meine Beine waren zu kurz, meine Hüfte zu breit und mein Bauch eindeutig zu aufgebläht.

Ich räusperte mich. „Äh. Ich... Ich hab kein Geld. Meine EC-Karte ist zu Hause und auch das ganze Bargeld." Er verstand sofort, was ich meinte. „Wir können nicht zurück." Es lag etwas Unausgesprochenes in der Luft. Wir wussten beide, was es war. Man würde mich erkennen und Fragen stellen.

„Wir fahren gleich weiter. Auf dem Weg kaufen wir dir Sachen", erklärte er. Ich nickte dankbar und drehte mich wieder um, um ins Bad zurück zu gehen.

„Das ist mir total unangenehm. Aber ich habe auch jetzt nichts zum Anziehen." Langsam schaute ich ihn wieder an. Ein Grinsen erschien auf seinem Gesicht. „Nicht so schlimm." Wieder wurde ich rot.

Er grinste weiter und kramte dann in der Tasche herum. Wollte er mir eins seiner Shirts geben? Kurz darauf warf er mir tatsächlich ein Shirt und ein Holzfällerhemd zu. Meine Atem stockte. Ich konnte doch nicht die Sachen eines Fremden tragen. Aber andererseits hatte ich nichts Anderes. Also was blieb mir übrig?

Ich ging zurück ins Bad und zog mich an. Da Dean mindestens 20cm größer war als ich, ging das dunkelgrüne Shirt auch über meinen Hintern. Wie ein Kleid. Das Hemd band ich mir um die Hüfte. Zur Sicherheit.Dann kämmte ich noch mal meine Haare und schmiss die Zahnbürste in den Müll.

„Bist du fertig?", fragte Dean. Er musste direkt vor der Tür gestanden haben. Mein Nachthemd warf ich auch in den Eimer und öffnete dann die Tür.

Mein Retter musterte mich kurz und stieß grinsend die Luft aus. Konnte er nur grinsen?

Er drehte sich um und schnappte sich die Tasche. „Können wir dann?"Ich nickte und schaute mich kurz im Zimmer um. Zurücklassen konnte ich nichts. Schließlich besaß ich jetzt nichts mehr. Barfuß verließ ich das Zimmer hinter Dean und ließ die Tür ins Schloss fallen.

Ich schwor mir in diesem Moment, dass ich nicht mehr an diese Nacht denken würde. Meine Eltern waren tot, ja, aber ich wollte kein heulendes schwaches Mädchen sein. Ich wollte John zeigen, dass ich eine Jägerin werden könnte, was auch immer das bedeuten würden.

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