Zweites Kapitel - Part 2

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„Da sind zwei Leute in den Wald gegangen", haspelte ich aufgeregt und zeigte in die Richtung. John sprang aus dem Auto und lief ihnen hinterher, bevor wir die beiden noch verloren. So schnell, wie es in dem engen Kleid möglich war, rannte ich ihm hinterher.

Die beiden Fremden waren noch nicht weit gekommen und man konnte ihr Gekeife ein ganzes Stück weit hören.

„Du vergisst andauernd alles!", schrie die Frau.

„Das stimmt doch gar nicht! Du solltest das verdammte Mückenspray einpacken!", kam es lautstark vom Mann zurück. Das würde lustig werden.

Als ich bei den beiden ankam, war John schon neben ihnen und ich verschnaufte kurz. Ab und zu hatte ich zu Hause mal ein Workout gemacht und Spaziergänge liebte ich auch, aber Sprints waren eindeutig nichts für mich.

„Sie können hier zur Zeit nicht campen", erklärte John. Die beiden schauten einander an und lachten dann. „Ja? Wieso das denn?" „Hier sind vor ein paar Tagen drei Männer verschwunden."

„Ach das ist nicht schlimm", meinte der Mann und zog seine womögliche Freundin hinter sich her. John seufzte und drehte sich zu mir um. „Was machen Sie jetzt?", wollte ich wissen. Würde er sie einfach gehen und sterben lassen? „Zurück zum Auto gehen. Du solltest mitkommen." Ich war erstarrt. Wollte er sie tatsächlich einfach sterben lassen? Ich dachte, es ginge bei diesem Job darum, die Leute zu retten. Ich würde sie nicht sterben lassen. Irgendetwas musste ich tun können.

Dean war aus dem Wagen ausgestiegen, doch als er Johns Gesichtsausdruck sah, stieg er sofort wieder ein und wir fuhren alle zurück zum Motel.

Dort angekommen gab es eine Planbesprechung. John wollte die beiden doch retten und mir fiel ein riesengroßer Stein vom Herzen. Ich hätte nicht gewusst, was ich hätte tun sollen, wenn das nicht der Fall gewesen wäre.

Wir würden uns umziehen und Taschen packen. Dann würden wir zum Waldrand fahren, das Auto abstellen und uns wie Camper ausgeben. Die zwei Personen zu finden, sollte bei deren Lärmpegel kein Problem sein. Wenn wir sie gefunden hätten, würden wir uns ein bisschen entfernt auf die Lauer legen und nach dem Monster Ausschau halten. Wenn es auftauchen würde, würden wir es abknallen und fertig wär der Job. Ganz einfach. Eigentlich. Nur dachte ich nicht, dass es wirklich so leicht werden würde.

So gingen wir also alle auf unsere Zimmer und packten uns Jacken und Proviant ein.

„Du machst das nicht schlecht", entfuhr es Dean, als wir uns zum Auto aufmachten und ich lächelte, weil mir dieser angeblich emotionslose Mensch ein Kompliment gemacht hatte.


Das Warten war nicht weiter erwähnenswert. Wir saßen mehrere Stunden einfach nur nichts tuend da und lauschten. Als es dunkel wurde, schreckte ich bei jedem kleinsten Geräusch auf und irgendwann hatte John genug von mir. Er gab Dean die Aufgabe mir zu zeigen, wie man eine Waffe zerlegte und wieder zusammenbaute. Sobald ich etwas zu tun hatte, ließ auch das Zittern nach.

Dean erklärte mir, dass sie meistens einen Colt M1911 benutzten. Ich hatte keine Ahnung, was ich mit dieser Information anfangen sollte, aber ich nickte höflich und lächelte ihn an.

Zum Zerlegen zuallererst das Magazin entfernen, dann die Pistole entsichern und laden. Dabei aber den Schlitten hinten lassen und ein kleines Stäbchen an der Seite entfernen. Dann den kompletten Schlitten abmachen. Dean meinte, dass wir den Schlitten nicht weiter auseinander nehmen würden, obwohl das möglich war. So viel musste ich beim ersten Mal noch nicht wissen.

Er baute die Pistole wieder zusammen und gab sie mir mit der Aufgabe auch zu versuchen, sie zu zerlegen. Ich dachte, das wäre einfach, doch ich brauchte tatsächlich vier Versuche, um es ein Mal perfekt und ohne Anleitung zu schaffen.

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